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Zeitumstellung: Das musst du darüber wissen

Die Mehrheit der Deutschen hat die Zeitumstellung satt. Erfahre hier alles Wissenswerte rund um die Sommer- und Winterzeit und warum eine Abschaffung bisher scheiterte.

Eine Uhr, die anzeigt, dass die Zeit von 3 Uhr auf 2 Uhr zurückgestellt wird
© stock.adobe.com - Kathrin39

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Herbstzeit ist Auflaufzeit!

„Wer hat an der Uhr gedreht? Ist es wirklich schon spät?“ Das Lied von Paulchen Panther ist dir bestimmt bekannt. Zweimal im Jahr – einmal im Frühling und einmal im Herbst – drehen wir tatsächlich an allen Uhren – und zwar ausgehend von der genauesten Uhr der Welt, dem sogenannten Zeitnormal der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig. Diese gibt den sekundengenauen Takt vor, und dieser verändert sich zur Sommer- und zur Winterzeit. Doch warum gibt es eigentlich (immer noch) die Zeitumstellung?

Immer am letzten Sonntag im März beginnt die Sommerzeit und am letzten Sonntag im Oktober die mitteleuropäische Zeit (MEZ), auch Winterzeit genannt. Ursprünglich sollte das Drehen an der Uhr Energie sparen. Als 1980 in Deutschland die Sommerzeit eingeführt wurde, wollte man nach der Ölkrise 1973 im Sommer das Tageslicht besser nutzen und so Strom sparen. Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass die Effekte marginal sind.

Welche Zeit ist die bessere?

eine weiße Uhr steht vor einem Korb, der mit Kürbissen gefüllt ist.
Am 27. Oktober wird die Uhr von 3 auf 2 Uhr zurückgestellt. Foto: stock.adobe.com – Sabine Schönfeld

Es kommt immer wieder die Frage auf, welche Zeit denn nun die bessere ist, die Sommer- oder die Winterzeit. Mit dem Wort „Sommer“ in Sommerzeit verbinden wir lange Tage, kurze Nächte, Glücksgefühle. Dabei hat das weniger mit der Uhrzeit zu tun als mit den Vorzügen der warmen Jahreszeit mit ihren vielen Sonnenstunden.

Eine Forsa-Umfrage aus dem Jahr 2023 hat ergeben, dass 55 Prozent der Deutschen die Sommerzeit bevorzugen. Auch wenn die Mehrheit der Deutschen für die Sommerzeit ist, fällt vielen Menschen die Umstellung auf die Sommerzeit schwerer als die Umstellung im Herbst auf unsere normale mitteleuropäische Zeit. Dies liegt daran, dass uns im März eine Stunde genommen wird und Schule sowie Arbeit demzufolge früher beginnen.

Das sind die gesundheitlichen Auswirkungen der Zeitumstellung

Frau liegt tagsüber schlafend auf der Couch
Viele Menschen fühlen sich nach der Zeitumstellung müde und schlapp. Foto: stock.adobe.com – fizkes

Wenn unsere innere Uhr gestört wird, bleibt dies nicht ohne gesundheitliche Folgen. In der zuvor erwähnten Studie gab ein Viertel der 1.008 Teilnehmer an, dass sie nach der Zeitumstellung schon einmal gesundheitliche Probleme hatten.

Die häufigsten Beschwerden sind dabei Müdigkeit und Abgeschlagenheit, unter denen 85 Prozent der Befragten leiden, gefolgt von Schlafstörungen (63 Prozent), Konzentrationsschwierigkeiten (36 Prozent) und Gereiztheit (32 Prozent). 19 Prozent kamen aufgrund der Zeitumstellung morgens schon einmal zu spät zur Arbeit, 16 Prozent litten an einer depressiven Verstimmung. Frauen sind dabei deutlich häufiger (32 Prozent) von gesundheitlichen Problemen betroffen als Männer (19 Prozent).

Andere Studien haben gezeigt, dass in den Tagen nach der Umstellung auf die Sommerzeit die Zahl der Verkehrsunfälle und der Herz-Kreislauf-Probleme wie Herzinfarkte ansteigen. Bei dem Wechsel auf die Winterzeit wurde dies hingegen nicht beobachtet. Laut einer Statistik der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) häuft sich die Zahl der Herzinfarkte bei den Versicherten nach dem Wechsel auf die Sommerzeit innerhalb der ersten drei Tage um 20 Prozent.

Krankenwagen im Einsatz
Nach der Zeitumstellung auf die Sommerzeit häufen sich die Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Foto: IMAGO / wolterfoto

Was wurde aus der geplanten Abschaffung der Zeitumstellung?

Im Jahr 2018 ergab eine europaweite Online-Umfrage, an der sich 4,6 Millionen Menschen – darunter 3 Millionen Menschen aus Deutschland – beteiligten, dass der Großteil der Befragten dafür ist, die Zeitumstellung abzuschaffen. Ganze 84 Prozent sprachen sich gegen einen Wechsel zwischen Winter- und Sommerzeit aus. Und auch das Europäische Parlament stimmte im März 2019 mit deutlicher Mehrheit für eine Abschaffung im Jahr 2021.

Doch für eine Abschaffung wäre eine Einigung der einzelnen Mitgliedsstaaten nötig gewesen, um einen Zeitzonenflickenteppich innerhalb der EU-Staaten zu vermeiden. Diese wurde jedoch auf unbestimmte Zeit vertagt. Es besteht vor allem Uneinigkeit darüber, ob nach einer Abschaffung der Zeitumstellung die Normalzeit oder die Sommerzeit gelten soll. Es bleibt abzuwarten, ob die Diskussion in naher Zukunft wieder Fahrt aufnimmt.

Tipps für die Zeitumstellung

Eine Frau spaziert an einem Herbsttag mit ihrem Hund durch den Wald.
Ein Spaziergang bei Tageslicht beugt schlechter Laune vor. Foto: stock.adobe.com – Viktor Pravdica

Da ein Ende der Zeitumstellung noch lange nicht in Sicht ist, helfen dir diese Tipps beim nächsten Drehen an der Uhr vielleicht weiter:

  • Bewege dich möglichst viel an der frischen Luft, dies kann der schlechten Laune nach der Zeitumstellung entgegenwirken.
  • Wenn dich tagsüber die Müdigkeit plagt, gehe, wenn möglich, hinaus ins Freie und lass dich vom Tageslicht wach kitzeln.
  • Versuche, deinen Schlafrhythmus vor der Zeitumstellung schon an die neue Zeit anzupassen, indem du etwas früher, beziehungsweise etwas später ins Bett gehst.
  • Komme rechtzeitig zur Ruhe und mache abends keine großen Aktivitäten oder Unternehmungen mehr.
  • Verzichte vor dem Schlafengehen auf Fernsehen und Smartphone, so kannst du besser einschlafen.

Da ungewiss ist, ob oder wann zum letzten Mal an der Uhr gedreht wird, solltest du dir folgendes merken:

Im Oktober wird die Uhr um eine Stunde zurückgestellt, von drei auf zwei Uhr nachts, und im März wird die Uhr um eine Stunde vorgestellt, also von zwei auf drei Uhr nachts. Als Eselsbrücke kann dir helfen: Im Sommer stellst du die Gartenmöbel vor die Tür und im Winter stellst du sie zurück in den Schuppen.

Quelle: mdr.de, swr.de
Vorschaubilder: ©stock.adobe.com – Kathrin39
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