Veröffentlicht inOrdnung

Zahnbürste entsorgen: Aus diesem Grund darf sie nicht in die gelbe Tonne

Du möchtest deine alte Zahnbürste entsorgen und weißt nicht, in welchen Müll sie gehört? Dieser Beitrag beantwortet deine Fragen!

eine Zahnbürste wird in eine Mülltüte geworfen
© Mikhail - stock.adobe.com

So reparierst du ALLES - einfache DIY & kreative Problemlöser

Wenn man deiner Zahnbürste ihre tägliche Benutzung ansieht, solltest du sie entsorgen und dir eine neue kaufen. Doch hast du dich schon einmal gefragt, was mit deiner alten Zahnbürste passiert, wenn sie im Müll landet? Und in welchen Mülleimer gehört sie eigentlich? Plastikmüll gehört in die Gelbe Tonne, demzufolge auch die Zahnbürste. Oder etwa nicht? Erfahre hier, wie und wo du deine alte Zahnbürste entsorgen solltest und was dir blüht, wenn du dich nicht daran hältst.

Die Gelbe Tonne: Ein Paradies für Verpackungen?

In die Gelbe Tonne beziehungsweise den Gelben Sack gehört Plastikmüll. So weit, so gut. Ob leere Joghurtbecher, Milchkartons, Käseverpackungen oder Zahnpastatuben – sie alle finden ihre letzte Ruhe in der Gelben Tonne. Die Zahnbürste selbst darf sich allerdings nicht zur leeren Zahnpastatube gesellen, sie muss anders entsorgt werden!

Die Gelbe Tonne ist für Verpackungsmüll aller Art gedacht. Alle Tuben, Dosen, Becher und Schachteln, die zuvor Dinge jeglicher Art verwahrt haben, gehören hier hinein. Die Zahnbürste steckte zwar beim Kauf in einer Verpackung, sie selbst ist es aber natürlich nicht. Also darf sie auch nicht gemeinsam mit den anderen Verpackungen dem Recyclingkreislauf hinzugeführt werden.

Und auch wenn die meisten Verpackungen ebenso wie Zahnbürsten aus Kunststoff bestehen, dürfen letztere nicht wiederverwertet werden. Grund hierfür ist das liebe Geld.

Das Duale System: Wer zahlt die Zeche?

Um die Entsorgung von Papier-, Rest- und Biomüll kümmern sich die Städte oder Gemeinden. Die Entsorgung von Verpackungen hingegen wird vom sogenannten Dualen System geregelt. Dieses privatwirtschaftlich organisierte Rücknahmesystem kümmert sich um die Verwertung von Verpackungen. Bezahlt wird es von Industrie und Handel, die innerhalb des Dualen Systems Gebühren an eines der zehn angeschlossenen Entsorgungsunternehmen entrichten. Diese organisieren dann die Sammlung, Entsorgung und das Recycling. Das betrifft Verpackungen aus Glas, Kunststoff, Metall und Verbundstoffen.

Zahnbürste entsorgen: eine alte Zahnbürste vor einem dunklen Hintergrund
Wie entsorgst du deine alte Zahnbürste richtig? Foto: Ольга Симонова – stock.adobe.com

Seit 2019 sind alle Hersteller von Verpackungen gesetzlich verpflichtet, sich am Dualen System zu beteiligen. Aber was ist mit all den anderen Plastikdingen, die keine Verpackungen sind?

Diese sogenannten „stoffgleichen Nicht-Verpackungen“ sind vom Recyclingkreislauf des Dualen Systems ausgeschlossen. Das bedeutet: Niemand will für die Entsorgungskosten deiner Zahnbürste aufkommen. Wenn du einfach alles in die Gelbe Tonne werfen würdest, was aus Kunststoff ist, würden die Recyclingkosten explodieren.

Zahnbürste entsorgen: Ausnahmen bestätigen die Regel

Manchmal gibt es aber Ausnahmen! Einige Kommunen haben mit dem Dualen System eine Vereinbarung getroffen, dass in ihrem Gebiet auch Nicht-Verpackungsabfälle in der Gelben Tonne entsorgt werden dürfen. In diesem Fall übernimmt die Kommune die Kosten. Oft steht das dann auch auf der Tonne oder dem Sack drauf.

In Berlin zum Beispiel darfst du neben Kugelschreibern und Plastikschüsseln auch deine Zahnbürste in die Gelbe Tonne werfen. Auch Hamburg hat eine spezielle Wertstofftonne, in die neben Verpackungen auch Nicht-Verpackungen dürfen – solange sie nicht zu groß sind und mindestens zur Hälfte aus Kunststoff oder Metall bestehen.

Aber Achtung! Ein Sprecher der Stadtreinigung Hamburg rät: „Zahnbürsten und Wattestäbchen sollten über den Restmüll entsorgt werden, weil sie als Hygieneartikel einzustufen sind und potenziell Krankheitserreger transportieren.“ Das hat also nichts mit dem Material zu tun.


Diese Artikel könnten dich auch interessieren:


Vorsicht ist besser als Nachsicht!

Doch nicht überall werden Nicht-Verpackungen in der Gelben Tonne toleriert. Manche Entsorgungsfirmen sortieren diese Gegenstände aus. Wenn zu viele Fehlwürfe in deiner Gelben Tonne sind, kann das Entsorgungsunternehmen diese bei der nächsten Abholung einfach stehen lassen.

Informiere dich am besten bei deiner Kommune, ob du stoffähnliche Nicht-Verpackungen wie Zahnbürsten, Küchenutensilien oder Einwegrasierer im Gelben Sack bzw. der Gelben Tonne entsorgen darfst.

Kurz nachgefragt

Was passiert mit dem Restmüll nach der Abholung?

Nach der Abholung wird der Restmüll zunächst zu einer Müllverbrennungsanlage oder einer Sortieranlage transportiert. In der Müllverbrennungsanlage wird er verbrannt, wodurch Energie in Form von Strom oder Fernwärme erzeugt wird. Die dabei anfallende Asche wird oft auf Deponien entsorgt oder in der Bauwirtschaft verwendet. Wenn der Müll stattdessen zur Sortieranlage geht, werden verwertbare Materialien herausgefiltert, bevor der Rest der Verbrennung oder einer Deponie zugeführt wird.

Wie oft sollte man seine Zahnbürste wechseln?

Man sollte seine Zahnbürste etwa alle drei Monate wechseln. Wenn die Borsten bereits vorher ausfransen oder die Zahnbürste durch eine Krankheit kontaminiert wird, sollte sie früher ersetzt werden. Eine gut gepflegte Zahnbürste stellt sicher, dass die Zähne effektiv gereinigt werden. Regelmäßiges Wechseln hilft auch, die Ansammlung von Bakterien zu reduzieren.

Kann man in den Restmüll alles werfen?

Nein, nicht alles gehört in den Restmüll. Gefährliche Abfälle wie Batterien, Elektrogeräte oder Chemikalien müssen gesondert entsorgt werden, da sie spezielle Entsorgungsmethoden erfordern. Auch Wertstoffe wie Glas, Papier und Kunststoff sollten getrennt gesammelt und recycelt werden. Der Restmüll ist hauptsächlich für Abfälle gedacht, die nicht recycelbar oder anderweitig zu entsorgen sind.

Abonniere jetzt unseren Geniale Tricks-WhatsApp-Kanal und verpasse keine Tipps, Tricks und Lifehacks mehr.

Quelle: utopia.de