Weihnachten steht vor der Tür und mit dem Fest aller Feste auch der ganz große Geschenkewahnsinn! Vor allem für die Kleinsten können es oft gar nicht genug Präsente sein und so werden Puppen, Bausteine, Bücher, Kuscheltiere, Spielzeugautos, Kleidungsstücke und allerlei „Kleinigkeiten“ in der Vorweihnachtszeit verpackt. Doch gibt es hier eigentlich eine Obergrenze? Wie viele Geschenke sind zu viele für Kinder? Wir klären auf!
Der Weihnachtsbaum leuchtet, leise Musik wird gespielt, die Kerzen brennen und Besinnlichkeit hält Einzug in jede Stube. Doch was ist das? Unter dem festlich geschmückten Tannenbaum stapeln sich zahlreiche Geschenke und die Kinder haben schon ihre Startposition für den Sprint auf den Geschenkeberg eingenommen. Auf los geht’s los und das fröhliche Papieraufreißen beginnt. Irgendwann sind die Kinder in dem Berg aus Spielzeug, Papier, Verpackungen und Schleifen gar nicht mehr zu sehen. Nach wenigen Minuten ist der Geschenkewahnsinn vorüber, die Kinder erschöpft und die Euphorie wie weggepustet. Verbirgt sich das hinter der Magie des Schenkens?
Dann sind es zu viele Geschenke für die Kinder
Wenn Kinder ihren Wunschzettel schreiben, können es gar nicht genug Wünsche sein. Eltern müssen nun den schmalen Grat meistern zwischen dem Erfüllen von Wünschen und dem Bewusstsein, wann es einfach zu viele Geschenke sind. Denn auch wenn die Anzahl der Geschenke natürlich alle Familien individuell entscheiden können, gibt es durchaus auch Nachteile für die Kinder, wenn sie zu viele Geschenke bekommen.
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Eltern möchten ihrem Kind eine Freude machen. Und wann bietet sich das besser an als zu Weihnachten? Doch bedeuten mehr Geschenke auch gleich mehr Freude? Eher nicht. Je mehr Geschenke für die Kinder unter dem Weihnachtsbaum landen, desto überforderter sind die Kleinen am Ende. Möglicherweise verliert euer Kind sogar die Lust am weiteren Auspacken oder guckt sich gerade ausgepackte Geschenke gar nicht richtig an, sondern greift direkt zum nächsten Geschenk. Das habt ihr bestimmt nicht im Sinn, wenn ihr euer Kind überraschen möchtet, oder?
Aus dieser Überforderung kann Frust entstehen – und zwei beim Beschenkten und beim Schenkenden. Schließlich haben sich auch Oma und Opa viel Mühe beim Aussuchen der Geschenke gegeben und erwarten nun eine angemessene Dankbarkeit. Wenn euer Kind jedoch den Überblick über die Präsenteflut verloren hat, kann es das einzelne Geschenk gar nicht richtig wertschätzen.
So viele Geschenke für Kinder sind sinnvoll
Auch bei Weihnachtsgeschenken gilt: weniger ist mehr! Zugegeben, bei dem übergroßen Angebot an tollen Spielzeugen, die zum Teil nicht mal teuer sind, fällt es schwer, sich auf einige wenige Geschenke für die Kinder zu beschränken. Doch ratsam ist es, wenn lediglich zwei bis drei Wünsche, die sich euer Kind sehnlichst wünscht, erfüllt werden.
So betont Armin Krenz, Wissenschaftsdozent für Elementarpädagogik und Entwicklungspsychologie, dass die grundlegenden Bedürfnisse von Kindern die Liebe und Zuwendung ihrer Eltern ist und sie sich als Person wertgeschätzt fühlen möchten. Wenn Eltern ihre Kinder jedoch mit Geschenken überfluten, kann dies dazu führen, dass sich die Kinder nur dann wertgeschätzt fühlen, wenn ihre Wünsche erfüllt werden. Allein die materiellen Verlangen von Kindern zu befriedigen, reicht nicht aus. Liebe, Aufmerksamkeit und Zuwendung bleiben allzu oft auf der Strecke.
Wenn Kindern jeder Wunsch erfüllt wird, nimmt die Bedeutung des einzelnen Wunsches unweigerlich ab. Auch wenn das Kind beim Auspacken kurzzeitig Freude empfindet, verfliegt diese sehr schnell wieder. Je mehr Geschenke es erhält, desto weniger weiß es, wem es jetzt seine Aufmerksamkeit schenken soll. Kinder dürfen dich grundsätzlich alles wünschen, jedoch müssen sie auch lernen, dass nicht jeder Wunsch am Ende auch als Geschenk unter dem Weihnachtsbaum liegt.
Kleiner Tipp: Wenn ihr auf Nummer sicher gehen möchtet, haltet euch beim Schenken an die 3-Geschenke-Regel. Im Klartext bedeutet die 3er-Regel, dass ihr folgende Geschenke für eure Kinder besorgt:
- Ein Geschenk, das sie wollen.
- Ein Geschenk, das sie brauchen.
- Ein Geschenk zum Lesen.
Quelle: wichtel-muenchen.com
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