Wer an Weihnachten einen saftigen Gänsebraten auf der weihnachtlichen Tafel haben möchte, achtet normalerweise auf eine hohe Qualität des Geflügels. Doch viele Verbraucher wissen nicht, dass ein Großteil der im Handel angebotenen Weihnachtsgänse bereits aus dem Vorjahr stammen könnte. Das hat Auswirkungen auf Frische, Geschmack und letztlich auch auf den Preis. Hier erfährst du, worauf du beim Gänsekauf achten solltest und warum ältere Gänse oft im Regal landen.
Warum sind so viele Gänse aus dem Vorjahr im Handel?
Gänse sind Tiere, die insbesondere um die Weihnachtszeit nachgefragt werden. Wir werden bis Weihnachten rund 18.000 Tonnen Gänsefleisch verzehrt haben, so schätzt Lorenz Eskildsen, Vorsitzender des Bundesverbandes bäuerlicher Gänsehaltung (BBG). Die hohe Nachfrage lässt sich jedoch nicht immer mit der Menge an frischen Gänsen decken, die zur Verfügung steht. Um dennoch ausreichend Ware bereitzustellen, setzen viele Hersteller auf importierte Tiere, die nach dem Schlachten tiefgefroren werden. Rund 80 Prozent der hierzulande angebotenen Weihnachtsgänse kommen aus Ungarn oder Polen. Diese tiefgefrorenen Weihnachtsgänse werden dann im darauffolgenden Jahr – pünktlich zur Festtagssaison – wieder aufgetaut und in den Handel gebracht. Dadurch sind einige der angebotenen Gänse älter, als viele Käufer denken.
Was bedeutet das für die Qualität?
Frische Gänse zeichnen sich durch zartes Fleisch und ein saftiges Aroma aus. Werden Gänse jedoch für längere Zeit eingefroren, kann sich dies auf Geschmack und Konsistenz auswirken. Auch wenn moderne Gefriertechniken die Qualität weitgehend erhalten, wird tiefgefrorenes Fleisch in der Regel weniger zart als frische Ware. Ein weiterer Punkt ist der Wassergehalt: Beim Auftauen kann das Fleisch Feuchtigkeit verlieren, wodurch die Weihnachtsgans trockener wird und nicht mehr so saftig schmeckt wie frisch geschlachtetes Geflügel.
Wie erkennt man frische Gänse?
Viele Verbraucher wissen gar nicht, dass sie es mit Weihnachtsgänsen aus dem Vorjahr zu tun haben. Der erste Hinweis auf das Alter der Gans kann das Etikett sein: Bei tiefgefrorenem Geflügel muss das Einfrierdatum angegeben werden. Wer also sicherstellen möchte, dass seine Weihnachtsgans frisch ist, sollte nach diesem Datum Ausschau halten. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, für den lohnt der Kauf direkt beim Erzeuger oder beim lokalen Metzger, denn hier werden in aller Regel frisch geschlachtete Tiere angeboten.
Ein weiteres Indiz kann der Preis sein. Ältere, tiefgefrorene Gänse, zumeist aus dem Ausland, werden oft günstiger angeboten als frische Ware. Für Weihnachtsgänse aus Deutschland sollte man mit 18 bis 22 Euro pro Kilo rechnen. Wer also beim Einkauf eine besonders preiswerte Gans findet, sollte sich vergewissern, dass es sich dabei nicht um ein länger gelagertes Tier handelt.
Vorteile von frischen Gänsen und regionale Anbieter
Viele Verbraucher greifen auf regionale Anbieter zurück, um sicherzustellen, dass die Weihnachtsgans frisch und von hoher Qualität ist. Regionale Bauern und Metzger bieten oft frisch geschlachtete Tiere an und ermöglichen zudem eine bessere Rückverfolgbarkeit der Herkunft. Der Vorteil ist klar: Frische, regionale Gänse haben oft ein intensiveres Aroma und eine bessere Konsistenz. Zudem wird der lokale Handel unterstützt, was gerade in der Weihnachtszeit von besonderem Wert ist.
Augen auf beim Gänsekauf!
Für viele ist die Weihnachtsgans das Highlight des Weihnachtsmenüs. Umso wichtiger ist es, beim Kauf auf Frische und Qualität zu achten. Überprüfe beim nächsten Einkauf also das Etikett und kontrolliere das Einfrierdatum. So stellst du sicher, dass du wirklich eine frische Gans für dein heimisches Weihnachtsessen erhältst. Alternativ lohnt sich ein Besuch beim regionalen Bauern oder Metzger, um frische Qualität und ein authentisches Geschmackserlebnis zu genießen. Schwieriger wird es, wenn du auswärts isst und eine Gänsekeule bestellst. Im Restaurant kannst du nur um Auskunft bitten und hoffen, dass dir die Wahrheit gesagt wird.
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Quelle: t-online
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