Früher war zwar nicht alles besser, aber bei der Namensgebung für Gerichte war man eindeutig kreativer und mutiger. Oder findest du, dass eine „Smoothie Bowl“ (auf Deutsch: „Smoothie-Schale“) mit einer „Toten Oma“ mithalten kann?
Hier findest du 8 Gerichte, die dich entweder zum Schmunzeln bringen oder erröten lassen. Allen gemein ist, dass sie deine Küche toll ergänzen können – wenn sie nicht sogar schon ein fester Bestandteil von ihr sind.
Die „Tote Oma“ ist eine ostdeutsche Erfindung, die aus Kartoffeln, Sauerkraut und der namensgebenden Blutwurst besteht. Die westdeutsche Verwandte dieses Gerichts trägt einen ebenso einprägsamen, aber für sensible Gemüter besser geeigneten Namen: „Himmel und Erde“. Während bei der „Toten Oma“ nur der Inhalt der Blutwurst erwärmt wird, wird bei der West-Variante die ganze Blutwurst gebraten und mit Apfelmus und Kartoffelpüree serviert.
Nein, mit „Financiers“ sind nicht die Männer mit Handy und Rolex gemeint, die dafür sorgen, dass deine Geschäftsidee in die Tat umgesetzt wird. „Financiers“ sind Küchlein aus gemahlenen Mandeln, deren Form an Goldbarren erinnert und die ihren Ursprung in Frankreich haben.
„Bubespitzle“ (Bube = Knabe, Spitzle = Penis) kommen aufgrund ihrer charakteristischen Form zu ihrem ungewöhnlichen Namen. Im Supermarkt begegnet dir die schwäbische Spezialität jugendfrei als „Schupfnudeln“. Die fertigen Kartoffelnudeln aus der Frischetheke kannst du braten und entweder als süßes Gericht mit Eiern und Apfelmus oder als herzhafte Version mit Speck und Sauerkraut kombinieren.
Wer immer rot wird, wenn er sich den Cocktail „Sex on the Beach“ bestellt, muss auch beim „Strammen Max“ ganz tapfer sein. Das sächsische Gericht bezieht sich nämlich (auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht) auf einen erigierten Penis. Vermutlich ist der Zusammenhang, dass das Gericht aus Brot, Schinken und Ei für Männer besonders stärkend sein soll.
Die „Herrgottsbescheißerle“ (offizieller Name: „Maultaschen“) haben einer Legende nach ihren Ursprung unter schwäbischen Mönchen, die während des Dreißigjährigen Krieges unverhofft zu etwas Fleisch gekommen sind. Wegen der Fastenzeit durften sie das Fleisch nicht ohne Weiteres essen, also haben sie es zerkleinert und in Teigtaschen gefüllt, um ihren obersten Chef auszutricksen.
Wie so oft, gibt es auch für die Herkunft des Namens „Kalter Hund“ mehrere Erklärungen. Einerseits vermutet man einen Zusammenhang zwischen der Kastenform des Kuchens und kastenförmigen Förderwagen, die im Bergbau genutzt wurden und ebenfalls „Hunt“ oder „Hund“ heißen. Andererseits soll der „Kalte Hund“ sich auf eine kalte Hundeschnauze beziehen, denn der Kuchen aus Schokolade, Kokosfett und Butterkeksen wird nicht gebacken, sondern im Kühlschrank kalt gestellt.
„Arme Ritter“ sind eine prima Möglichkeit, altes Brot oder Brötchen genießbar zu machen. Dafür muss man das Brot nur in Eiern, Milch und Zucker einweichen und dann in Fett anbraten. Servieren kann man es mit Marmelade, Vanillesoße und vielem mehr. Das Gericht stammt wirklich und wahrhaftig aus dem Mittelalter und gehörte zum Speiseplan eines (armen) Ritters.
Wenn man die menschliche Seele schon in ein Gericht übersetzt, würde man doch etwas Zartes, Leichtes erwarten. Aber nein, die „schwäbische Seele“ ist nichts weiter als eine kleine Brotstange – mal mit Kümmel bestreut, mal mit Käse überbacken.
Dass das Gebäck eher rustikal ist, hängt vielleicht mit seinem Ursprung zusammen. Ein Erklärungsansatz besagt, dass das Gericht auf das religiöse Fest „Allerseelen“ zurückgeht und die gebackenen „Seelen“ Opferspeisen für die Seelen im Fegefeuer waren (die sicher nicht sehr anspruchsvoll sind).
Wenn dir die 8 Gerichte aus Großmutters Zeiten mit ihren verrückten Namen schon größtenteils bekannt waren, kannst du dein Expertenwissen noch in diesem Dialekte-Quiz testen. Oder hat ein Gericht gefehlt, das aufgrund seines Namens unbedingt einen Platz im Olymp der kuriosen Gerichte verdient hat? Dann schreibe doch einfach einen Kommentar.
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