Das sind die Vorteile einer vegetarischen Ernährung für Kinder

Es gibt unzählige Ernährungsformen. Am bekanntesten und am weitesten verbreitet ist die Mischkost, die sowohl pflanzliche als auch tierische Produkte beinhaltet. Doch was kannst du tun, wenn dein Kind plötzlich auf Fleisch und Fisch verzichten möchte? Schadet eine vegetarische Ernährung womöglich seiner Entwicklung? Hier erfährst du es.

Studie zeigt Auswirkungen einer vegetarischen Ernährung auf Kinder

Kinder haben immer mal wieder Phasen, in denen sie bestimmte Lebensmittel ablehnen. Vor allem Eltern kleinerer Kinder können davon ein Lied singen, denn durch die „Nudeln ohne Sauce“-Phase mussten sie fast alle durch. Doch meist regelt sich das selektive Essverhalten irgendwann von selbst. Wenn der Nachwuchs eines Tages beschließt, Fleisch und Fisch von seinem Speiseplan zu streichen, bereitet dies Eltern unweigerlich Sorgen. Welche Auswirkungen hat eine vegetarische Ernährung auf Kinder?

Eine gesunde Ernährung setzt sich aus viel Gemüse, Obst und Getreideprodukten zusammen. War man vor ein paar Jahren noch der Auffassung, dass eine rein vegetarische Ernährung bei Kindern zu einem Nährstoffmangel führen kann, befürwortet inzwischen sogar die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) eine vegetarische Ernährung bei Kindern.

Grundlage hierfür bildet die Studie „Vegetarische und vegane Ernährung bei Kindern und Jugendlichen“ (VeChi-Youth-Studie), die die DGE 2020 im 14. DGE-Ernährungsbericht veröffentlichte. Für die Studie wurden von Oktober 2017 bis Januar 2019 Daten von 401 Probandinnen und Probanden im Alter von 6 bis 18 Jahren erhoben. Unter den Kindern und Jugendlichen ernährten sich 150 vegetarisch, 114 vegan und 137 omnivor.

„Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl bei veganer und vegetarischer Ernährung als auch bei einer Mischkost mit Fleisch die Versorgung mit den Hauptnährstoffen sowie den meisten Vitaminen und Mineralstoffen bei der überwiegenden Anzahl der Studienteilnehmer*innen ausreichend ist“, so Dr. Ute Alexy, Universität Bonn, und Dr. Markus Keller, Institut für alternative und nachhaltige Ernährung (Ifane), die die Studie geleitet haben.

„Auch bei einer vegetarischen oder rein pflanzlichen Ernährung war bei den meisten Kindern die Versorgung mit Vitamin B₁₂ ausreichend. Bei den vegetarischen Ernährungsformen war zudem die Zufuhr an Ballaststoffen sehr hoch.“ Bei allen Ernährungsformen war die Versorgung mit Vitamin B₂ und Jod kritisch, auch die Daten für die Zufuhr von Calcium zeigten Handlungsbedarf auf.

Das sind die Vorteile einer vegetarischen Ernährung

Die Studie ergab ebenfalls, dass die Kinder und Jugendlichen, die auf Fleisch verzichteten, eine allgemein gesündere Lebensweise zeigten. So verzehrten sie regelmäßig Obst, Gemüse, Nüsse und Hülsenfrüchte und konsumierten weniger Fertigprodukte, Süßigkeiten und Knabberzeug.

Sich vegetarisch zu ernähren, bedeutet also nicht allein den Verzicht auf Fleisch und Fisch, sondern geht oftmals auch einher mit anderen Faktoren, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken. So konsumieren vegetarische Erwachsene beispielsweise weniger Nikotin und Alkohol und bewegen sich häufiger als ihre Fleisch essenden Mitmenschen. Dies alles senkt das Risiko für Übergewicht, Diabetes und Herz-Kreislauf-Probleme.

Wenn dein Kind beschließt, kein Fleisch und Fisch mehr zu essen, musst du dir also keine Sorgen machen. Eine vegetarische Ernährung führt nicht automatisch zu einem Nährstoffmangel. Du solltest jedoch auf eine ausreichende Eisenzufuhr achten. Eisenmangel zählt in der westlichen Welt zu den häufigsten Mangelerscheinungen bei Säuglingen und Kleinkindern.

Da Fisch und Fleisch wichtige Lieferanten für Proteine, Omega-3-Fettsäuren und Jod sind, sollte dein Kind Hülsenfrüchte und (Vollkorn-)Getreide in Kombination mit Milchprodukten und Hühnereiern zu sich nehmen. In dieser Kombination kann pflanzliches Eiweiß im menschlichen Körper besser aufgenommen werden.

Ebenfalls sollten Gerichte wie Linsen, Kichererbsen, Sojaprodukte, Falafel, Getreidebratlinge und Hirseauflauf auf dem Speiseplan stehen – diese sind übrigens auch für alle Fleisch essenden Familienmitglieder gesund.

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Quelle: eltern.de, dge.de
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