Immer wieder gibt es Ernährungsstudien, die ein Lebensmittel als besonders gesundheitsfördernd anpreisen. Und nach einiger Zeit werden die Erkenntnisse durch neue Studien wieder über den Haufen geworfen. Der Grund für solche Widersprüchlichkeiten liegt häufig im Charakter der Untersuchungen: Meist werden Lebensmittel – oder einzelne Bestandteile dieser Lebensmittel – nämlich nur isoliert untersucht, anstatt die gesamte Ernährung der Testpersonen sowie weitere Lebensstilfaktoren mit einzubeziehen.
Solche Einzelergebnisse können für die Wissenschaft durchaus hilfreich sein. Im Alltag führen sie jedoch nicht selten zu fatalen Ernährungsfehlern und Frust. Damit du den Überblick behältst und keinen Ernährungsmythen auf den Leim gehst, findest du hier 8 gängige Lebensmittel, die nicht ganz so gut sind wie ihr Ruf.
1. Bananen
Bananen sind tolle Energielieferanten, die sich aufgrund ihrer Nährstoffe nicht nur bei Sportlern großer Beliebtheit erfreuen. Wenn man sich jedoch wenig bewegt oder abnehmen möchte, sind sie eher ungeeignet, da sie den Blutzucker in die Höhe treiben können, was zu Heißhunger führt.
2. Gemüse
Gemüse gilt als ultimative Ernährungswunderwaffe, da es reich an Ballaststoffen, Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen ist. Dabei wird aber gern übersehen, dass die wertvollen Bestandteile nur in rohem Gemüse in voller Höhe enthalten sind. Viele Gemüsesorten verursachen in rohem Zustand jedoch Blähungen oder andere Beschwerden. Wenn man nicht gerade über einen „Pferdemagen“ verfügt, muss man deshalb Brokkoli & Co. wohl oder übel vor dem Verzehr garen und mit dem Verlust einiger der gesunden Bestandteile leben. Gesünder als Zuckerstangen und Bratwurst ist Gemüse nichtsdestotrotz.
3. Margarine
Lange Zeit galt Margarine als die gesunde Alternative zur Butter. Sie soll dabei helfen, den Cholesterinspiegel zu senken und dadurch das Risiko für Herzinfarkte minimieren. Inzwischen hat man allerdings herausgefunden, dass sich Margarine, wenn in ihr Transfettsäuren enthalten sind, jedoch auch negativ auf das Infarktrisiko auswirken kann.
4. Nüsse
Wenn man nach gesunden Knabbereien sucht, kommt man an Nüssen nicht vorbei, da sie Ballaststoffe und gesunde Fette enthalten. Ihr großer Nachteil: Sie sind sehr fettreich, weshalb man sie nur sparsam verzehren sollte. Erst recht sollte man einen großen Bogen um gesalzene Nüsse sowie Varianten im Teigmantel machen.
5. Dunkle Schokolade
Schokolade mit hohem Kakaoanteil wird häufig als herzgesundes Lebensmittel angepriesen, da sie relevante Mengen an wertvollen sekundären Pflanzenstoffen enthält. Allerdings steckt hier – wie so oft im Leben – der Teufel im Detail, denn es wird lediglich eine Verzehrmenge von 20 bis 25 g Schokolade pro Tag empfohlen. Wer mehr isst, nimmt zu viel Fett und Zucker zu sich, was den positiven Effekt wieder aufhebt.
6. Gemüsechips
Wer nicht zum Paprika-Gemüsestick mit Joghurt-Dip greifen will, hat es schwer, eine gesunde Alternative zu Kartoffelchips und Erdnussflips zu finden. Denn leider sind auch Gemüsechips keine Lösung. Sie enthalten meist nicht nur ebenso viel Fett und Salz wie herkömmliche Chips, sondern sind zum Teil auch mit Acrylamid oder Nitrat belastet.
7. Smoothies
Wenn es einem schwerfällt, regelmäßig Obst und Gemüse zu essen, dann sind Smoothies auf den ersten Blick eine schnelle und bequeme Möglichkeit, sich gesünder zu ernähren. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass gerade Obst viel Zucker enthält und zum Beispiel auch Avocados nicht unbedingt kalorienarm sind. Man sollte Smoothies deshalb nicht als Begleitgetränk oder kleinen Snack für zwischendurch missverstehen. Sie sind eine Mahlzeit zum Trinken.
8. Sushi
In der Kategorie Fast Food hat Sushi mit Abstand den besten Ruf, wenn es um den Kaloriengehalt geht. Sobald man aber in die Falle tappt und sich frittierte Sushi Rolls mit reichlich Soße zu Gemüte führt, hat man verloren und könnte auch gleich zum Burger mit Fritten greifen.
An den 8 überschätzten Lebensmitteln kannst du sehen, dass ein guter Wille allein manchmal nicht reicht, um sich gut zu ernähren. Es kommt einerseits auf die Menge an, die man von den als gesund eingestuften Lebensmitteln isst, als auch darauf, wie man seine Ernährung insgesamt gestaltet.
Besser als sich auf die gesundheitsfördernde Wirkung einzelner Lebensmittel zu verlassen, ist eine bewusste und ausgewogene Ernährung. Außerdem sollte man sich gesunde Lebensmittel auf keinen Fall „lecker schummeln“. Also lieber Finger weg von Nüssen im Teigmantel, gezuckerten Smoothies und ähnlichen Speisen.
Weitere Ernährungsmythen sowie hilfreiche Tipps für eine ausgewogene Ernährung findest du in den folgenden Artikeln:
- 9 Milch-Mythen, denen du nicht trauen solltest
- 9 beliebte Gerichte, die viele Menschen falsch verzehren
- 5 Lebensmittel, mit denen du weniger stinkst
- 8 Lügen, die dir die Lebensmittelindustrie auftischt
- 8 Lebensmittel, die nicht das sind, was sie zu sein scheinen
Quellen: fitforfun, t-online, universitatsmedizin-goettingen, spiegel
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