Wenn du mit einer Dienstleistung zufrieden bist, gibst du bestimmt auch gerne ein paar Münzen extra. Gang und gäbe ist das Trinkgeld vor allem in der Gastronomie. Wenn eine Servierkraft besonders zuvorkommend ist oder das Essen noch leckerer war als erwartet, gibt es zusätzlich zur Rechnung noch etwas on top. Dies sind in der Regel zehn Prozent des Rechnungsbetrages. Doch wie sieht es bei anderen Branchen aus? Welche Summe als Trinkgeld ist beispielsweise beim Friseur angemessen? Hier erfährst du es!
Vor allem Frauen sind schnell Beträge im dreistelligen Bereich los, wenn sie nach einem mehrere Stunden dauernden Friseurbesuch mit neuer Farbe, neuem Schnitt und einer aufwendigen Föhnfrisur den Salon verlassen. Und auch wenn es der günstigere 4-Wochen-Haarschnitt bei den Herren ist – sobald es ans Bezahlen geht, stellt sich unweigerlich die Frage, ob man dem Friseur ein kleines Trinkgeld geben sollte.
Trinkgeld beim Friseur: So viel ist angemessen
Zunächst einmal das Wichtigste vorab: Trinkgeld ist eine freiwillige Leistung! Weder in der Gastronomie, noch beim Lieferservice, im Taxigewerbe oder im Verkauf ist das Geben von Trinkgeld eine Pflicht. Grundsätzlich sollten die Kosten in den Branchen so kalkuliert sein, dass nach Abzug aller Fixkosten am Ende genug für den Einzelnen übrig bleibt.
Von der Friseurbranche weiß man, dass die Gehälter eher knapp kalkuliert sind. So verdienen laut Statista.de Friseurinnen und Friseure in Hessen mit rund 28.416 Euro brutto im Jahr im bundesweiten Vergleich am besten. Dies sind etwa 2.370 Euro brutto im Monat. In den neuen Bundesländern fallen die Einkommen geringer aus.
Wenn du das nächste Mal beim Friseur bist und nicht weißt, ob du ein Trinkgeld geben solltest, stelle dir am besten die folgenden Fragen:
- Wie zufrieden bist du mit der Dienstleistung?
- Wie aufwendig war deine neue Frisur?
- Wie freundlich und zuvorkommend war das Personal?
Wenn du mit einem guten Gefühl in den Spiegel blickst und dir der Friseurbesuch gefallen hat, kannst du gerne auch ein Trinkgeld geben. Auch hier sind fünf bis zehn Prozent des Rechnungsbetrages üblich. Wenn du im Kopf nicht so schnell mitrechnen kannst, kannst du auch einfach auf den nächsten Zehner-Betrag aufrunden.
Kommt das Trinkgeld auch beim Richtigen an?
In vielen Salons findet man an der Bezahltheke einzelne Trinkgeldtöpfe für jeden Friseur. In Deutschland ist festgeschrieben, dass der Arbeitgeber verpflichtet ist, das Trinkgeld an seine Mitarbeiter ohne Abzüge weiterzureichen. Dies gilt auch, wenn du zum Beispiel mit Karte zahlst und das Trinkgeld elektronisch erfasst wird. Wenn du also keine Münzen in der Geldbörse hast, mit der Arbeit deines Friseurs jedoch sehr zufrieden bist, frage nach, ob du das Trinkgeld auch mit Karte zahlen kannst.
Wenn du dir immer noch unsicher bist, kannst du auch in deinem Bekanntenkreis nachfragen, wie und in welcher Höhe das Aushändigen von Trinkgeld gehandhabt wird. Vielleicht war ein Freund schon einmal im selben Friseursalon und kann dir von seinen Erfahrungen berichten.
Wichtig ist, dass du dich nicht verpflichtet fühlst, Trinkgeld zu zahlen. Es ist eine nette Geste, um seine Dankbarkeit und Wertschätzung für die Arbeit anderer auszudrücken, wenn du allerdings lange für den Friseurbesuch gespart hast und finanziell kein Extra möglich ist, kann dir das nicht negativ angelastet werden. Du kannst deine Zufriedenheit schließlich auch immer mit netten Worten ausdrücken.
Quelle: t-online.de
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