Sie dürfen in (fast) keinem Garten fehlen: Trampoline in unterschiedlichsten Größen und Farben prägen das Bild von Wohnsiedlungen. An regenfreien Tagen hört man über Grundstücksgrenzen hinweg das rhythmische Schwingen der Sprungfedern, kombiniert mit dem jauchzenden Glucksen der kleinen Hüpfer. Rund 40.000 Mal mischen sich unter die Jubellaute auch Schmerzensschreie. So oft verunfallen Kinder beim fröhlichen Toben. Erfahre hier, wann Trampolinspringen gefährlich werden kann.
Trampolinspringen: So gefährlich ist es wirklich
In Deutschland passieren etwa 40.000 Unfälle pro Jahr beim Trampolinspringen. Hauptsächlich sind Jungen und Mädchen im Alter von 8 Jahren betroffen. Doch auch jüngere Kinder werden nach einem Unfall auf dem Trampolin beim Arzt vorstellig. Bei ihnen tritt häufig ein Bruch des oberen Schienbeins auf. In der Fachwelt hat sich hierfür bereits der Name „Trampolinfraktur“ eingebürgert. Weitere häufige Verletzungen betreffen die unteren Extremitäten oder die Ellenbogen.
Gefährlich wird es meist dann, wenn mehrere Kinder gemeinsam Trampolinspringen, oder ein Erwachsener mit hüpft. Die Kinder knicken beim Springen um, fallen unglücklich auf die Matte oder stürzen direkt vom Trampolin. Auch Zusammenstöße mit anderen Kindern oder Erwachsenen sind nicht selten. Ältere Kinder verletzten sich zusätzlich bei riskanten Sprüngen, wie zum Beispiel bei Saltos.
Ab wann dürfen Kinder auf einem Trampolin springen?
Hier sind sich die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie sowie die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie und auch der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte einig: Trampolinspringen sollte für Kinder unter 6 Jahren tabu sein, da es zu gefährlich ist!
Warum sieht man dann trotzdem immer wieder auch kleinere Kinder hüpfend auf einem Trampolin? Natürlich können auch Kinder unter sechs Jahren schon springen und hüpfen. Dennoch haben sie motorisch noch nicht die gleichen Fähigkeiten wie ältere Kinder. Bei ihnen ist die Motorik noch nicht so weit ausgereift, sodass die Gefahr besteht, dass sie beim Trampolinspringen ihre Gelenke schädigen oder auf eine andere Weise ihre Gesundheit riskieren.
Ärzte und Chirurgen formulieren klare Regeln für die Benutzung eines Trampolins, mit denen die Unfallgefahr reduziert werden kann:
- Kinder unter sechs Jahren gehören nicht auf ein Trampolin.
- Auf riskante Sprünge sollte man verzichten.
- Das Trampolin sollte immer mit einem Netz geschützt sein, um ein Herausfallen zu verhindern.
- Kinder sollten nur alleine auf einem Trampolin springen.
- Eltern sollten beim Trampolinspringen ihrer Kinder immer in der Nähe sein.
Welches Trampolin ist das beste?
Der Kauf eines Trampolins sollte nicht nur mit dem Wissen der möglichen Unfallgefahren gut überlegt sein. Du musst schließlich einige Hundert Euro für den Hüpfspaß im Garten investieren. Neben dem Studieren von Testberichten im Vorfeld solltest du beim Kauf immer auf die Erfüllung der gängigen Sicherheitsnormen achten. Ist eine CE-Kennzeichnung vorhanden? Gibt es ein TÜV-Zertifikat oder das freiwillige GS-Siegel? Dies sind Hinweise für ein Trampolin mit geprüfter Qualität.
Meist reichen Trampoline mit einer Größe von bis zu 3 Meter im Durchmesser aus, damit ein Kind darauf gut hüpfen kann. Größere Trampoline laden eher dazu ein, gemeinsam zu springen, wodurch sich das Unfallrisiko erhöht.
Beim Aufstellen des Trampolins solltest du natürlich auf den korrekten Aufbau und eine ausreichende Sicherung achten. Einige Modelle lassen sich (teilweise) ebenerdig im Boden versenken, dies verhindert ein Umfallen des Trampolins. Und auch wenn es sich nicht in den Boden einlassen lässt, musst du unbedingt auf einen festen Stand achten – es darf beim Einsteigen nicht wackeln.
Wenn du diese Tipps und die Empfehlungen der Ärzte und Chirurgen beachtest, steht einem fröhlichen, gefahrlosen Hüpfen nichts mehr im Weg!
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Quelle: hallo-eltern.de
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