Wärmflaschen, Kirschkernkissen und Heizdecken sind in diesem Winter gefragter denn je. Deren wohlige Wärme hat aber auch eine Kehrseite: Dermatologen warnen nämlich vor hitzebedingten Hautschäden, die auch als Toasted-Skin-Syndrom bezeichnet werden.
Gerade jetzt, wo viele Menschen die Heizung nicht allzu weit aufdrehen, gibt es kaum etwas Gemütlicheres, als sich bei winterlichen Temperaturen mit einer Wärmflasche einzukuscheln. Denn Wärme kann sehr wohltuend sein. Nicht nur bei Kälte – auch bei Perioden-, Bauch- und Rückenschmerzen kommen Wärmflaschen zum Einsatz.
Bei einer Wassertemperatur von 40 oder 50 °C können bei kurzem Hautkontakt keine Verbrennungen entstehen. Bei regelmäßiger, tiefer Wärme kann es jedoch zu Hautproblemen kommen. Die Haut verfärbt sich, sodass ein rotbräunliches Netzmuster entsteht. Fachleute bezeichnen die Hautpigmentierung als Buschke-Hitzemelanose oder als „Erythema ab igne“, was so viel wie „Röte durch Feuer“ bedeutet. Etwas anschaulicher ist hingegen der Name „Toasted-Skin-Syndrom“.
Toasted-Skin-Syndrom: Hautprobleme durch Wärmflasche
Feststellen lässt sich das Phänomen ausschließlich durch die optischen Veränderungen der Haut. Bisher gibt es hierzu jedoch nur wenige Studien. Experten gehen allerdings davon aus, dass die intensive Wärme Schäden in den Blutgefäßen verursacht. Die Blutgefäße erweitern sich zunächst, wodurch die Haut sich rötet. Kommt es schließlich zu einer Schädigung der Blutgefäße, treten rote Blutkörperchen aus. Ihre Abbauprodukte lagern sich in der Haut ab, wodurch es zur Verfärbung der Haut kommt.
Toasted-Skin-Syndrom kann chronisch werden
Wenn die Anwendung der Wärmflasche regelmäßig erfolgt, kann die Hautveränderung chronisch werden. Immerhin: Die Hautverfärbung ist nicht schmerzhaft und verursacht auch sonst keine Beschwerden. Sollte die Haut jucken oder brennen, kannst du sie mit einer geeigneten Salbe behandeln.
Laut Dermatologen gibt es für das Toasted-Skin-Syndrom keine spezielle Behandlungsmöglichkeit. Trotzdem solltest du besser einen Hautarzt aufsuchen, wenn du ein rotbräunliches Netzmuster auf deiner Haut entdeckst. Es gibt nämlich auch andere Krankheiten mit ähnlichem Erscheinungsbild, die nicht gutartig sind.
So beugst du dem Hautproblem vor
Das Toasted-Skin-Syndrom lässt sich ganz einfach vermeiden, indem du dich nicht so oft intensiver Wärme aussetzt. Doch wie viel ist zu viel? Hier sind sich die Experten noch unsicher – aber: Die gelegentliche Nutzung der Wärmflasche sollte normalerweise keine chronischen Hautprobleme hervorrufen. Bisher gibt es allerdings noch nicht genügend Wissen darüber, nach wie vielen Stunden die Hautverfärbung auftritt und ob die genetische Veranlagung dabei eine Rolle spielt. Wer häufig mit einer Wärmflasche einschläft oder regelmäßig Wärmepflaster anwendet, sollte seine Haut deshalb regelmäßig kontrollieren!
Übrigens: Die Hitzemelanose kann nicht nur durch Wärmflaschen, sondern auch durch Heizdecken oder einen heißgelaufenen Laptop auf dem Schoß ausgelöst werden. Unter Schmieden, Lokführern oder Menschen, die an Öfen oder offenem Feuer arbeiten, war das Hautphänomen auch vor der Energiekrise schon weit verbreitet.
Wärmflasche richtig benutzen
Generell gilt es bei der Anwendung und Befüllung von Wärmflaschen einige Dinge zu beachten.
- Fülle niemals kochend heißes Wasser in die Wärmflasche. Der entstehende Wasserdampf dehnt sich aus und kann dazu führen, dass die Wärmflasche platzt.
- Für Erwachsene darf die Wassertemperatur maximal 60 °C betragen, für Kinder nicht mehr als 40 °C.
- Lege die Wärmflasche niemals direkt auf die Haut. Spezielle Bezüge oder ein Handtuch können dich hierbei vor Verbrennungen oder eben dem Toasted-Skin-Syndrom schützen.
Richtig und dosiert angewendet, verursachen Wärmflaschen in der Regel keine Hautprobleme. So verlockend es auch sein mag – Hautärzte raten trotzdem davon ab, sich jeden Abend mit der Wärmflasche ins Bett zu kuscheln! Damit du im Winter nicht frieren musst, findest du hier einige Tipps zum Heizen und Energiesparen:
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Quellen: web, ndr
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