Stell dir vor, du genießt deinen Morgenkaffee im Garten – und dann entdeckst du es: ein Häufchen, das definitiv nicht von deinem Hund stammt. Wer war hier unterwegs? Fuchs, Marder oder vielleicht sogar ein Wildschwein? Tierkot im Garten ist nicht nur ein unschöner Anblick, sondern kann auch Hinweise auf ungebetene Gäste geben – und manchmal sogar Gesundheitsrisiken bergen. In diesem Artikel erfährst du, wie du verschiedene Hinterlassenschaften richtig bestimmst und bei welchen Tieren besondere Vorsicht geboten ist.
Inhaltsverzeichnis
Wie du Tierkot im Garten richtig beseitigst
Wenn du Tierkot in deinem Garten entdeckst, ist die Verlockung groß, diesen einfach mit einer Schaufel auf das angrenzende (unbewohnte) Grundstück zu werfen. Doch dies solltest du besser nicht tun! Tierkot kann nicht nur andere Tiere anlocken, sondern er enthält auch eine Menge Parasiten, Bakterien und Krankheitserreger. Deshalb gehört er auch weder auf den Kompost noch in die Biotonne.
Entsorge ihn in einem verschlossenen Beutel in der Restmülltonne und fasse den Tierkot nur mit Einweghandschuhen an, die du anschließend ebenfalls entsorgst. Die Hände solltest du danach natürlich dennoch gründlich waschen.
Tierkot im Garten richtig zuordnen
Zugegeben, in Tierkot zu treten, ist nie schön. Und wenn du dann noch nicht mal weißt, zu welchem Tier die Hinterlassenschaften gehören, die deine Schuhsohlen schmücken, ist das doppelt ärgerlich. Zumal einige Exkremente sogar gefährliche Krankheiten übertragen können. Gerade wenn Kinder im Garten spielen, solltest du dich also mit der korrekten Tierkot-Bestimmung auskennen.
Wenn du Tierkot in deinem Garten entdeckst, sind zumeist auch andere Spuren nicht weit: Fraßspuren an Obstgehölzen, Kratzspuren am Holz und Löcher im Boden weisen auf tierische Besucher hin. Um zu wissen, welches Tier des Nachts sein Unwesen getrieben hat, lohnt sich ein Blick auf die Exkremente. Je nach Größe, Form und Farbe des Kotes lässt sich oft eine Identifikation des Tieres eingrenzen.
Katze

Besitzer von Buddelkästen kennen das Dilemma: Vergisst man einmal über Nacht die Abdeckung, können sich am nächsten Morgen Hinterlassenschaften von Freigängerkatzen im Sand befinden. Der Kot von Katzen hat einen unangenehm strengen Geruch und ähnelt dem des Marders. Anders als der Marder verbuddeln Katzen ihre Exkremente in weicher Erde – darum ist der Sandkasten des Nachwuchses auch so ein beliebtes Katzenklo.
Marder

Der Kot eines Marders ähnelt dem einer Hauskatze. Er ist ähnlich geformt, meist wurst- oder spiralförmig, zwei Zentimeter dick und bis zu 10 Zentimeter lang. Bei genauerer Betrachtung erkennst du im Marderkot unverdaute Stücke von Knochen, Fell, Federn oder Beeren. Der Marderkot an sich ist nicht gefährlich, jedoch kann der Marder selbst großen Schaden am oder im Haus und natürlich am Auto ausrichten. Zum Glück kannst du Marder mit einfachen Hausmitteln vertreiben.
Ratte

Wenn du Kot von Ratten in deinem Garten oder sogar auf dem Dachboden oder im Keller entdeckst, solltest du wissen, dass Ratten gefährliche Krankheiten übertragen können. So ist Rattenkot oft mit Salmonellen versetzt, was zu schweren Magen-Darm-Beschwerden beim Menschen führen kann. Aus diesem Grund solltest du beim Entfernen der Hinterlassenschaften möglichst vorsichtig vorgehen. Am besten ist, du besprühst den Kot mit etwas Wasser, sodass keine Partikel in die Luft gewirbelt werden.
Maus

Der Kot von Mäusen ähnelt dem von Ratten, ist jedoch viel kleiner, kann aber trotzdem auch für den Menschen gefährlich werden. Mäuse gelten als Überträger des Hantavirus‘, das schlimmstenfalls Nierenschäden auslösen kann. Übertragen wird das Hantavirus durch den Speichel, Kot und Urin infizierter Mäuse. Aber auch kontaminierte Lebensmittel und Staub, in dem getrockneter Kot und Urin der Mäuse enthalten ist, können das Virus übertragen.
Igel

Wenn du Igelkot in deinem Garten entdeckst, kannst du dich freuen. Der stachelige Besucher vertilgt mit großem Appetit Schädlinge wie Schnecken und interessiert sich nicht für deine Blumen- oder Gemüsebeete. Heiße den Igel am besten mit einem Igelhaus oder einem großen Laubhaufen willkommen. Der Kot vom Igel ist etwa 3-4 Zentimeter lang und einen Zentimeter dick.
Fuchs

Die Exkremente vom Fuchs sind für den Menschen erst einmal nicht gefährlich. Dennoch solltest du ihn schleunigst entfernen, wenn du Hunde oder Katzen hast, die sich im Garten frei bewegen, da er mit dem Fuchsbandwurm infiziert sein kann. Fuchskot ist ziemlich dunkel, dabei drei bis acht Zentimeter lang und circa zwei Zentimeter dick. Am Ende läuft er spitz zu. Oft kannst du Haare, Kerne oder Insekten in Fuchskot erkennen.
Feldhase

Wenn du in deinem Garten feste, runde Köttel entdeckst, in denen Pflanzenteile sichtbar sind, war ein Feldhase bei dir zu Besuch. Die scheuen Nager nähern sich auch immer häufiger Gärten, da ihr Lebensraum durch Bebauung und Versiegelung der Landschaften immer enger wird. Felshasen nagen gerne an Salat und Obst und an der Rinse von Bäumen.
Reh

Rehe hinterlassen kleine kugelförmige Köttel im Winter, im Sommer können die Haufen auch größer ausfallen. Sie sind dunkelbraun bis schwarz gefärbt und glänzen. Wenn dein Garten in der Nähe eines Waldes ist, kann es schnell vorkommen, dass sich Rehe an den Knospen und jungen Trieben von Bäumen, Sträuchern und Rosen bedienen. Da ein Reh oftmals nicht alleine unterwegs ist, solltest du also wachsam sein, wenn du Rehkot entdeckst, da schlimmstenfalls deine Pflanzen stark unter dem Rehfraß leiden. Ein hoher Zaun kann hier Abhilfe leisten.
Wildschweine

Dass Wildschweine in deinem Garten waren, merkst du meist nicht erst an den Kotspuren, sondern an der Verwüstung, die ein Besuch der Allesfresser hinterlässt. Die Horde wütet bei ihrem Besuch alles um, was ihnen unter die Hufe gelangt – stets auf der Suche nach Nahrung. Ihre Hinterlassenschaften bestehen aus zusammenhängenden, dunkelgrauen bis schwarzen Klumpen, die etwa sieben Zentimeter lang sind.
Dachs

Dachskot kann je nach Nahrung verschiedene Konsistenzen haben. Häufig ist der Kot wurstförmig und trocken oder auch sehr weich. Die Tiere setzen ihren Kot in der Nähe des Dachsbaus in einem länglichen Erdloch ab. Die länglichen, flachen Löcher – auch Dachslatrinen genannt – befinden sich oft unter Obstbäumen und Beerengehölzen. In die Gärten werden Dachse durch Obst und Küchenabfälle gelockt.
Waschbär

Waschbärkot ähnelt den Hinterlassenschaften von kleinen Hunden. Oft sind Nahrungsreste und Haare im Kot enthalten. Da es sich bei Waschbären um reinliche Tiere handelt, legen sie ihren Kot ähnlich wie der Dachs in Latrinenlöchern ab. Wenn der Waschbär einmal Nahrung in deinem Garten gefunden hat, kann es leicht passieren, dass er auch versucht, ins Haus einzudringen.
FAQ – Häufige Fragen zu Tierkot im Garten
Was tun bei Fuchskot im Garten?
Fuchskot sollte mit Handschuhen und einer Schaufel entfernt und die betroffene Stelle mit heißem Wasser oder Essiglösung gereinigt werden, um Krankheitserreger zu beseitigen. Um Füchse fernzuhalten, helfen duftende Abwehrmittel wie Knoblauch, Chili oder spezielle Wildabwehrsprays. Zudem sollte der Garten frei von Futterquellen wie Kompostresten oder offenem Müll gehalten werden.
Warum nennt man Kot „Losung?“
Der Begriff „Losung“ stammt aus der Jägersprache und bezeichnet den Kot von Wildtieren. Er dient oft zur Spurensuche und Bestimmung von Tierarten. Die Bezeichnung hebt die biologische und ökologische Bedeutung des Kots hervor.
Was tun gegen Tierkot auf der Terrasse?
Um Tierkot auf der Terrasse zu vermeiden, helfen Abschreckungsmethoden wie Duftbarrieren (z. B. Essig, Zitrusschalen) oder Ultraschallgeräte. Regelmäßige Reinigung und das Entfernen von Futterquellen reduzieren die Anziehung für Tiere. Alternativ kann ein bewegungsaktivierter Wassersprenger unerwünschte Besucher fernhalten.