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Landplanarien: Fleischfressende Strudelwürmer können deinen Garten zerstören

In deutschen Gärten wurden fleischfressende Strudelwürmer gesichtet. Lies hier, welchen Schaden Landplanarien im Garten anrichten können und wie du ihnen vorbeugen kannst.

Nahaufnahme Strudelwurm (Landplanarie).
© IMAGO / blickwinkel

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Zu Beginn der Gartensaison versetzt eine beunruhigende Nachricht Hobbygärtner deutschlandweit in Aufruhr. Ein Mann aus Kleinenbroich (Nordrhein-Westfalen) hat in seinem Garten kürzlich einen fleischfressenden Strudelwurm gefunden. Welchen Schaden das Ungeziefer in deinem Garten anrichten kann und wie du den sogenannten Landplanarien vorbeugst, erfährst du hier.

Was sind Landplanarien?

Landplanarien, auch Strudelwürmer genannt, gehören zur Gattung der Plattwürmer und stammen ursprünglich aus tropischen und subtropischen Gebieten, wie z. B. Australien oder Brasilien. Durch den Klimawandel breiten sie sich allerdings auch hierzulande aus und bedrohen das Ökosystem unserer Gärten. Manche Strudelwürmer zählen deshalb zu den invasiven Arten.

Wie erkennt man den Strudelwurm im eigenen Garten?

Es handelt sich bei den gesichteten Landplanarien übrigens nicht um den „Obama nungara“, der ebenfalls auf dem Vormarsch ist. Die Strudelwürmer aus Kleinenbroich sind zwar ebenfalls schleimig, du kannst sie aber an ihrem schwarzen Rand und einem leuchtend grün-braunen Streifen auf dem Rücken eindeutig erkennen. Dabei bewegen sich die Würmer ähnlich wie Schnecken und hinterlassen eine lange Schleimspur.

Ein Strudelwurm (Landplanarie) auf einem Stein in einem Garten.
Strudelwürmer stellen eine große Bedrohung für den geliebten Garten dar. Foto: IMAGO / blickwinkel

Bis 2022 wurden in Deutschland erst drei Arten von gebietsfremden Landplanarien nachgewiesen. Inzwischen habe sich die Anzahl vervielfacht: Laut Experten seien mindestens 25 nicht heimische Arten von Landplanarien in Europa aufgetaucht. Dazu zählt auch der ursprünglich aus Australien stammende Strudelwurm „Caenoplana variegata“, welcher in Kleinenbroich gefunden wurde. Die Würmer überleben auch kalte Winter und breiten sich immer weiter aus.

Wie gefährlich sind Landplanarien?

Frank Glaw ist Experte für Amphibien und Reptilien und kann noch nicht genau einschätzen, wie gefährlich die Strudelwürmer wirklich sind. Sie ernähren sich wohl insbesondere von Schnecken und Kellerasseln, aber leider auch von Regenwürmern. Sie kriechen dafür an ihre Opfer heran und töten diese vermutlich über ihr Hautgift. Alle Landplanarien, die bevorzugt Regenwürmer fressen, sind laut Glaw eine Gefahr für die Bodenökosysteme. „Die Böden werden durch dezimierte Regenwurmbestände weniger fruchtbar“, erklärt der Experte. Eine bestimmte Art von Strudelwürmern habe in England und Irland bereits zu einem Zusammenbruch von Regenwurmbeständen geführt. Deshalb sei sie von der Europäischen Union zur invasiven Art erklärt worden.

Außerdem haben Strudelwürmer die Fähigkeit, sich zu teilen. Aus den Einzelstücken können wiederum neue Tiere entstehen. Hinzu kommt, dass Landplanarien eine hohe Lebenserwartung haben. Ein englischer Wissenschaftler habe laut Glaw herausgefunden, dass aus einem einzigen Wurm drei weitere entstanden seien, die bis zu fünf Jahre alt wurden. Eingeschleppt werden die fleischfressenden Würmer übrigens höchstwahrscheinlich durch den Import exotischer Kübelpflanzen von Gartencentern. Einen weiteren Zusammenhang gibt es mit dem Handel von Wasserpflanzen.


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Wie schützt man sich vor Strudelwürmern?

Es gibt leider nicht viele Dinge, die du vorbeugend gegen das Ungeziefer unternehmen kannst. Oftmals verstecken sich die Würmer aber unter Topfpflanzen. Kontrolliere den Boden von Pflanztöpfen deshalb regelmäßig, um eine Besiedlung frühzeitig zu erkennen. Importierte, exotische und generell neue Pflanzen solltest du besonders gründlich kontrollieren.

Du glaubst, Strudelwürmer in deinem Garten entdeckt zu haben? Dann melde dich per Mail mit entsprechenden Fotos bei den „Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns“. Nur so können die Forscher mehr über die Ausbreitung der Strudelwürmer in Deutschland herausfinden. Findest du weitere Plattwürmer in deinem Garten, solltest du diese nicht zerschneiden, sondern in einem Seifenbad töten. Die Fundorte solltest du in regelmäßigen Abständen erneut kontrollieren. In diesem Sinne – auf eine hoffentlich wurmfreie Gartensaison!

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Quellen: rp-online, chip