Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Und wo genäht wird, sammeln sich Stoffreste. Die können sich, je nachdem, wie leidenschaftlich das Nadel-Faden-Hobby verfolgt wird, ganz schön häufen. Doch niemand wirft sie gerne weg – insbesondere wenn die Stoffe ein schönes Muster haben oder sich einfach gut anfühlen.
Der oder die Nähbegeisterte braucht also Ideen, was man aus den krumm und schief geschnittenen Fetzen und Stoffstreifen noch so machen kann. Hier ist eine kleine Inspirationshilfe:
1.) Nicht nur Stoffreste, auch übriggebliebene Fäden solltest du sammeln.
Schneller als du denkst, hast du auf diese Weise Material für die angesagte Crazy-Wool-Technik oder eine flauschige Füllung für Stofftiere beisammen.
2.) Ob Sommerkleidchen, T-Shirt oder Jacke – mit aufgesetzten Taschen aus buntem Stoff kann man viele Kleidungsstücke aufpeppen. Ein Stück Pappe dient als Schablone, um die herum der Stoff großzügig ausgeschnitten wird. Zurrt man diesen auf der Rückseite zusammen, lässt sich die Tasche einfach in Form bringen.
Das Ergebnis könnte dann beispielsweise so aussehen:
3.) Schuhschachteln werden zu dekorativen Aufbewahrungsboxen, wenn man sie mit Stoffresten bezieht. Der Stoff lässt sich meist ohne Weiteres mit Kleister oder Bastelkleber anbringen.
4.) Schlafmasken benötigen nicht viel Stoff, weshalb sich Restmaterial für sie gut eignet. Damit die Maske sanft auf den Augen liegt, füllst du sie mit Filz- oder mit Fadenresten.
5.) Bei Kopfschmerzen ist ein Coolpack im Nacken ungemein wohltuend. Damit man sich dabei keinen „Gefrierbrand“ zuzieht, ist ein passender Beutel genau das Richtige. Der verrutscht im Gegensatz zu einem umgeschlagenen Spültuch auch nicht.
6.) Wattepads zum Abschminken landen nach Gebrauch im Müll. Diese waschbaren Pads aus weichen Stoffresten schonen Geldbeutel und Umwelt.
7.) Lavendel beruhigt die Nerven, hilft gegen Schlaflosigkeit und ist ein bewährtes Mittel gegen Motten im Kleiderschrank. Mit selbst genähten Lavendelsäckchen platzierst du die getrockneten Blüten dort, wo du sie brauchst.
8.) Bring Farbe in dein Leben! Aus Stoffresten lassen sich wundervolle Applikationen nähen. Und wer nicht nähen will, nimmt Textilkleber.
9.) Kaum dass sich der Sommer zu Ende neigt, kommt die Zeit, in der man sich nach schummrig-warmem Kerzenlicht in der Wohnung sehnt. Leere Marmeladengläser, in Stoffsäckchen gesteckt, ergeben stimmungsvolle Windlichter.
10.) Bei Kindern haben die Hosen schneller Löcher, als man gucken kann. Eine lustige Alternative zu den bekannten Bügelflicken sind sogenannte „Hosenloch-Monster“. Mit Textilkleber wird ein roter Stofffetzen auf die Innenseite geklebt, aus Filz kommen Augen und Zähne dazu. Wer dem Textilkleber nicht traut, darf natürlich auch zu Nadel und Faden greifen.
11.) Ein schönes Geschenk zum Einzug in die neue Bude: Schlüsselanhänger aus buntem Stoff.
12.) Auch als Namensschilder für Geschenke oder Festtafeln sind Stoffreste perfekt.
13.) Beim Patchwork ist die Stoffresteverwertung Programm. Wie wäre es einmal mit einer schicken Einkaufstasche …
… oder einer Tischdecke?
14.) Wer gerne und viel näht, kennt das Problem, dass einem der glatte Stoff beim Zuschneiden schnell verrutscht. Mit diesen stoffschonenden Schnittbeschwerern passiert das nicht so leicht. Alles, was du brauchst, sind Quadrate aus Stoff und Reis zum Befüllen.
15.) Nicht nur als Geschenk: in Stoff eingeschlagene Notizbücher für alle Gedanken, Zitate oder Anregungen, die einem zugeflogen kommen.
16.) Wer hat sich noch nicht gefragt, ob man aus den Spankörben von der Obsternte nicht noch etwas machen kann? Man kann: Streiche das Holzkästchen an und nähe ihm ein Innenfutter. Nun hast du eine schöne Kramschachtel fürs Bad.
17.) Im Normalfall hält sich ein Bilderrahmen dezent zurück. Bei besonders schlichten Gemälden oder Schwarzweißfotografien ist ein stoffbezogener Rahmen aber manchmal auch eine spannende Abwechslung.
Für Familienfotos bietet sich auch ein selbst gemachter Pappkartonrahmen an.
18.) Eine nette Idee, um Postkarten und Briefe zu sammeln: Klebe mehrere Stoffstreifen in sich überlappenden Reihen auf einen Karton. Die Stoffstreifen werden dabei nur an ihrem unteren Ende fixiert, sodass oben eine Art Tasche entsteht. Zum Schluss kommt ein Rahmen darum.
19.) Untersetzer verhindern auf dem Tisch Wasserränder und bei Glastischen zudem unschöne Kratzer. Diese Stoffuntersetzer sehen aber nicht zuletzt einfach schmuck aus.
20.) Vor allem im Spätsommer nerven die Wespen, wenn man draußen in Ruhe Saft oder Limonade trinken will. Schütze dein Getränk mit einem Deckchen, das du an den Ecken mit Perlen beschwert hast. Stilvoller geht es kaum.
Stoffreste sind viel zu schade für die Mülltonne. Es braucht lediglich die richtigen Ideen und schon erwachen die schönen Überbleibsel zu neuem Leben. Aber natürlich kann man nicht nur aus Stoffresten neue Sachen nähen, auch mit alten Hemden oder Handtüchern lässt sich Aufregendes und Praktisches gestalten.