Als im Jahr 2004 das Wort „Schmuddelecke“ in den Duden aufgenommen wurde, kam endlich ein Hauch von Ordnung auf: Sorgsam zwischen „Schmuckwarenindustrie“ und „Schmuggelgut“ platziert, hofften viele, das Problem mit der Schmuddelecke habe sich erledigt. Aber Käsekuchen: Nichts war! Noch immer glotzten einen im Keller, auf dem Dachboden oder am Nähtisch unordentliche Haufen und nicht erledigte Aufgaben an.
Wie kommt es aber dazu? Schmuddelecken im Haushalt entstehen meist durch Dinge, die man nur selten benötigt bzw. deren Aufräumen einen unangenehmen Arbeitsschritt erfordert, oder durch falsch genutzten Stauraum. Die folgenden Tipps und Tricks helfen dir, der ungeliebten Chaos-Magneten im Hause Herr zu werden und systematisch Ordnung zu schaffen.
1. Nicht zu kompliziert
Unflexible Systeme scheitern – das gilt auch für die Hauswirtschaft. Wenn du Arbeits- und Ablageflächen zu sehr auf den momentanen Bedarf zuschneidest, führt jede Neuanschaffung und jedes außergewöhnliche Projekt zu schwerwiegenden Folgeproblemen.
Verplane also den Stauraum immer nur zu 70 %. So ist nicht nur Platz, wenn mal ein größerer oder ungewöhnlicher Gegenstand dazukommt, man kommt auch insgesamt leichter an seine Sachen heran.
2. Verfallsdatum
Der Mensch ist ein Hamster: Er hortet alles, was er in die Finger bekommt. Schmuddelecken sind voll von solchen Sachen, die man zwar kaum benutzt, von denen man sich aber nicht recht zu trennen traut.
Hefte deshalb einen Zettel mit „Verfallsdatum“ an den Gegenstand. Wurde er bis dahin nicht gebraucht, kann er in die Tonne oder zum Secondhandladen.
3. Schritt für Schritt
Ehrgeiz bewirkt oft sein Gegenteil. Schmuddelecken haben deshalb eine so lange Lebensdauer, weil man sie am liebsten in einem Durchgang beseitigen würde. Dafür fehlt aber meist die Zeit.
Nimm dir lieber nicht vor, gleich die ganze Garage aufzuräumen. Fange mit einem Regal an – der Rest kommt dann in der Regel fast automatisch nach.
4. Lochwände
Lochwände sind sehr flexibel gestaltbar und damit bestens an Orten geeignet, wo unterschiedlichstes Werkzeug immer griffbereit sein sollte.
5. Haken
Hängen, statt in Kisten verstauen – so heißt die Devise bei Dingen, die man nur selten braucht. Denn so verschwinden sie nicht so leicht unter einem Haufen. Lies, passend hierzu, unseren Artikel mit 21 Ordnungstricks für die Garage.
6. Pakete
Bettdecken- und Kissenbezüge sorgen regelmäßig für Kuddelmuddel im Schrank. Steckt man den Bettdeckenbezug indes in den passenden Kissenbezug, muss man nie lange nach der richtigen Kombination suchen – und obendrein bleiben die Stapel ordentlich, wenn man ein neues Set Bettwäsche heraussucht.
7. Knitterfrei
Spannbettlaken sauber falten? Geht das überhaupt? Ja! Und es macht sich im Wäscheschrank deutlich bemerkbar: 30 bis 50 % weniger Platz nehmen die gefalteten Laken weg. Die richtige Technik zeigt dir unsere Video-Anleitung zum Spannbettlakenfalten.
8. Hausbriefkasten
Die Flurkommode wird allzu gern als Ablage für Briefe, Karten und Rechnungen benutzt. Eine leere Taschentuch-Schachtel hilft, Ordnung zu halten.
9. Offenheit
Die Anzeige eines Möbelhauses verheißt: „Wenn Sie nicht immer aufräumen möchten, sind Nachttische mit Schubladen und Schranktüren die bessere Wahl.“ Genau so entstehen jedoch Schmuddelecken!
Offene Nachttische sorgen hingegen nicht nur dafür, dass man weniger um sein Bett herum ansammelt, sie machen das Aufräumen auch unkomplizierter. Tabletten oder intime Dinge verschwinden in einer kleinen Box.
10. Drehteller
Im Bad stehen sich nicht selten die Pflegeprodukte selbst im Weg. Mit einem drehbaren Küchenregal oder einem Drehteller löst sich das Problem ganz von allein.
11. Sammelboxen
Auch der Stauraum unter dem Spülbecken zieht Chaos magisch an. Mit Sammelboxen lassen sich die Dinge einfach sortieren. Das Aussortieren fällt so ebenfalls leichter. Simple Kniffe, die das ganze Badezimmer verwandeln, stellt dir unser Artikel zum Thema Badezimmer-Makeover vor.
12. Zugstäbe
Egal, ob Backbleche oder Schneidebretter: Ein paar Zugstäbe halten im Küchenschrank alles in Reih und Glied.
13. Abtropfgitter
Tupper-Dosen sind ein ganz eigenes Kapitel, was die heimlichen Schmuddelecken in der Küche angeht. Die ein oder andere Dose passt zwar noch ineinander, aber spätestens bei der Verwahrung der Deckel treten die ersten Probleme auf.
Die erste Tupperschrank-Regel lautet entsprechend: Deckel immer separat verstauen – zum Beispiel in einem Abtropfgitter.
14. Drei Wäschebehälter
Zum Schluss noch ein Trick für eine wahrhafte Sisyphusarbeit im Haushalt: den Wäscheberg.
Jeweils ein eigener Behälter für Koch-, Weiß- und Buntwäsche, und der nächste Waschgang lässt sich ganz nebenbei erledigen.
„Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.“ Im Alltag stößt dieses Sprichwort leider immer wieder an Grenzen. Diese 14 Tipps und Tricks können jedoch helfen, selbst die unangenehmsten Schmuddelecken im Haus wieder in den Griff zu bekommen.
Wie man ohne Putzplan und Großreinemachen für eine konstant ordentliche Wohnung sorgt, verrät dir unser Artikel mit 17 Aufräum-Tricks für Faule.
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