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Mann baut 30 Jahre lang an extremem Haus im Wald.

Er baute immer weiter

Der Bau eines Eigenheims braucht seine Zeit. Doch der US-Amerikaner Clarence Schmidt tüftelte fast 30 Jahre an seinem besonderen Traumhaus, das ursprünglich aus nur einer kleinen Hütte bestand. Diese errichtete Clarence an einem Hang und verwendete für den Bau nur Materialien, die er in der Umgebung fand, geschenkt bekam oder sehr günstig kaufen konnte. Sein Haus wurde zu einer riesigen Sensation.

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Als Maurer lebte und arbeitete Clarence ursprünglich in New York City, er fühlte sich aber immer von den grauen Häusern der Stadt erdrückt. Ihm kam gelegen, dass er 1920 ein großes Stück Land erbte, auf dem er später dauerhaft lebte, erst mit seiner Frau, später allein. Damit konnte er sich seinen Wunsch, in der Natur zu sein, erfüllen.

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1940 begann er mit dem Bau einer einzelnen Hütte auf einem Hang. Um die Materialien haltbar zu machen, versiegelte er sie mit Lacken und Teer und drückte Glas und Spiegelscherben in die feuchte Masse, die das Sonnenlicht reflektieren sollten. Fortan erweiterte er die Hütte in sämtliche Richtungen, bis sie ganz von anderen Räumen umschlossen war und das Herz des Hauses bildete.

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Damit war seine Arbeit aber längst nicht getan, denn er gestaltete nicht nur das Haus, sondern auch die umliegende Natur um. Durch Regen und Schneeschmelze wurden immer wieder Teile des Hanges weggespült. Also befestigte er ihn mit blauen Steinen und pflanzte dazwischen heimische Blumen. Außerdem errichtete er überall schreinartige Skulpturen aus Abfällen, Schrott und Puppen.

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Zwar verfolgte Clarence mit der Wiederverwendung ausrangierter Materialien nur gute Absichten, doch das ändert nichts daran, dass viele seine Werke sehr unheimlich anmuten. Viele weitere Fotos seiner Skulpturen kann man über diesen Link ansehen.

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Clarence verfolgte mit dem Haus das Ziel, die Natur nach innen zu holen. Dazu gehörte, dass Pflanzen und Gräser in den Zimmern wuchsen. Einige Räume waren sogar dauerhaft abgedunkelt, damit Pilze in ihnen wachsen konnten. Am Ende bestand das Haus aus sieben Ebenen, doch bewohnt wurde immer nur die ursprüngliche Hütte im Inneren.

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Zwar lebte Clarence schließlich allein auf seinem Grundstück und belästigte niemals irgendjemanden, doch das hielt seine Nachbarn nicht davon ab, sich von ihm gestört zu fühlen. Man sagte ihm nach, er sei verrückt geworden, und versuchte gerichtlich gegen ihn vorzugehen. Als über sein immer größer werdendes Haus ein Fernsehbericht veröffentlicht wurde, zog es zeitweise sogar so viele Touristen an, dass ein Polizist den Verkehr an der Zufahrtsstraße zu seinem Grundstück regeln musste.

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1968 fiel das gesamte Haus einem verheerenden Feuer zum Opfer, weil ein herabgestürzter Ast die von Clarence selbst verlegte, provisorische Verkabelung traf. Er selbst überstand das Feuer unbeschadet und begann mit dem Bau eines neuen Hauses. Doch auch dieses fiel einem Feuer zum Opfer und ließ ihn endgültig obdachlos zurück. Er starb 1978 in einer Pflegeeinrichtung und träumte bis dahin immer wieder von seinem eigenen Reich.

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Clarence‘ eigenwilliges Werk sorgte dafür, dass die Meinungen über ihn sehr auseinandergingen. Die einen verehrten ihn, beeindruckt von seiner Schaffenskraft, andere hielten den einsamen Mann auf dem Berg für geisteskrank. Sich selbst betrachtete Clarence immer als einen Künstler, der ungestört seinem Herzen folgen wollte und es auch mit aller Kraft tat.