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Ratten-Plage im Garten: So musst du direkt reagieren

Ratten im Garten sind eine echte Plage. Hier erfährst du, wie du erkennst, ob sich Ratten eingenistet haben und wie du sie wieder loswirst.

Eine Ratte in einem Garten läuft mit ihrem Baby über eine Wiese.
© Chris - stock.adobe.com

Inspirationen gesucht? Hier findest du bewährte Hausmittel und mehr. (Zum Artikel nach unten scrollen.)

Ratten im Garten sind ein Albtraum für jeden Hobbygärtner. Kein Wunder, schließlich beschädigen die Nager Pflanzen und Rasen und zu allem Überfluss können sie auch Krankheiten übertragen. In diesem Artikel erfährst du acht erprobte Strategien, um Ratten langfristig aus deinem Garten zu vertreiben. Von natürlichen Abschreckungsmitteln bis hin zu cleveren Präventionsmaßnahmen – hier erfährst du, wie du die lästigen Nagetiere wieder loswirst.

Was Ratten im Garten fressen

Ratten sind wahre Allesfresser und nehmen, was sie kriegen können – besonders in deinem Garten! Sie ernähren sich von Obst, Gemüse, Samen und Nüssen, die sie entweder direkt von den Pflanzen oder vom Boden auflesen. Auch Komposthaufen sind ein Festmahl für sie, vor allem, wenn dort Essensreste wie Brot, Fleisch oder Milchprodukte landen. Hast du ein Vogelhäuschen? Dann freuen sich die Nager über heruntergefallenes Futter. Selbst Aas, Schnecken und Insekten stehen auf ihrem Speiseplan. Kurz gesagt: Alles, was genießbar ist, kann Ratten anlocken!

Welche Ratten gibt es im Garten?

In Deutschland kommen zwei Arten vor: die Hausratte und die Wanderratte, wobei letztgenannte häufiger anzutreffen ist.

Die Hausratte

Hausratten haben ein braun-schwarzes Fell und große Augen und Ohren. Sie halten ihren Schwanz beim Laufen über dem Boden, weshalb sie keine Schleifspuren hinterlassen. Sie leben in Bäumen oder auf Dachspeichern und ernähren sich von Pflanzen und zur Not auch Fleisch. Ihr Kot ist schwarz und bananenförmig.

Sie stammen ursprünglich aus den Tropen, sind nachtaktiv und leben in Rudeln aus 20 bis 60 Tieren. Hausratten können sich das ganze Jahr über fortpflanzen und bekommen in der Regel 5 Junge pro Wurf. In einigen Bundesländern steht die Hausratte bereits auf der Roten Liste, sie ist aber weltweit nicht vom Aussterben bedroht.

Die Wanderratte

Eine Wanderratte sitzt zwischen Moos und Gräsern.
Die Wanderratte trifft man am häufigsten im Garten an. Foto: Peggy – stock.adobe.com

Wanderratten besitzen ein grau-braunes bis rötliches Fell, kleine Augen und Ohren und einen dicken Schwanz, der beim Laufen über den Boden schleift. Deshalb sind neben den Pfoten- auch immer Schleifspuren zu sehen.

Im Gegensatz zu den Hausratten mögen Wanderratten auch Fleisch. Ihr Kot ist braun oder grau und sieht aus wie zwei Zentimeter lange Reiskörner. Sie leben in Rudeln in Erdhöhlen oder in der Kanalisation. Genau wie die Hausratten können Wanderratten sich auch das ganze Jahr über fortpflanzen, haben aber durchschnittlich 8 Junge pro Wurf.

Welche Gefahren drohen durch Ratten im Garten?

Ratten können durch ihre Fäkalien, durch Parasiten in ihrem Fell oder durch Bisse Krankheiten übertragen. Dazu zählen Salmonellenvergiftungen, Tollwut, Tuberkulose, Hepatitis, Leptospirose, SARS, Pest sowie Erkrankungen durch Hantaviren. Trage beim Entsorgen der Hinterlassenschaften von Ratten deshalb immer Handschuhe und eine Maske.

Obendrein verursachen Ratten Fraßschaden an Obst und Gemüse und beschädigen auch Elektrokabel, Abwasserleitungen, Holz, Karton und Kunststoff.


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Wie erkenne ich, dass Ratten in meinem Garten leben?

Weil Ratten nachtaktiv und recht scheu sind, wirst du sie tagsüber kaum in deinem Garten erblicken. Aber es gibt ein paar Anzeichen, die auf die Nager hindeuten:

  • parallele Fraßrillen an Abfällen, Obst, Gemüse, jungen Trieben, Holz oder Kunststoff
  • kleine Trampelpfade, auf denen Kot und Reste von Nahrung liegen
  • Pfotenspuren und eine vom Schwanz herrührende Schleifspur
  • herumliegender Rattenkot
  • Löcher im Boden oder Komposthaufen mit einem Durchmesser von ungefähr acht Zentimetern
  • strenger Ammoniakgeruch

Gibt es eine Meldepflicht bei Ratten im Garten?

Weil es sich bei Ratten nach §2 des Infektionsschutzgesetzes um gefährliche Gesundheitsschädlinge handelt, sind sie meldepflichtig. Das gilt auch dann, wenn du nur einen begründeten Verdacht hast. Als Eigentümer solltest du sie dem örtlichen Ordnungsamt melden. Mieter sollten sich an ihren Vermieter wenden.

Die Behörde entscheidet dann, was zu tun ist. Die Kosten zum Ungeziefer bekämpfen muss allerdings der Eigentümer übernehmen.

Hausmittel gegen Ratten im Garten

Bevor du aktiv wirst, solltest du feststellen, ob es sich um vereinzelte Tiere handelt, die auf der Suche nach einem gemütlichen Plätzchen sind, oder ob sich bereits ein ganzes Rudel in deinem Garten eingenistet hat. Sind es nur ein paar einzelne Tiere, kannst du versuchen, sie mit Hausmitteln wieder aus deinem Garten zu vertreiben:

Essig und ätherische Öle

Verteile Essigessenz auf den Laufwegen der Ratten. Der scharfe Geruch soll der Abschreckung dienen. Alternativ helfen auch ätherische Öle dabei, die Nagetiere zu vertreiben. Geeignet sind z.B. Fenchel, Kamille, Lavendel, Minze und Nelke.

Katzenstreu

Auch benutzte Katzenstreu eignet sich gut zur Vergrämung von Ratten, denn den Geruch mögen sie gar nicht. Verteile es an allen Orten, wo sich Spuren von Ratten finden. Hast du keine eigenen Katzen, borge dir die Streu von Nachbarn oder Freunden.

Terpentin

Auch dieses Mittel verbreitet einen strengen Geruch. Tränke einen Lappen mit Terpentin und lege ihn wie die Katzenstreu an den geeigneten Stellen aus. Im besten Fall findest du den Eingang des Rattenbaus und kannst den Lappen genau davor platzieren. Weil der Geruch nach einigen Tagen verfliegt, solltest du den Lappen immer wieder neu tränken.

Hinweis: Ratten können sich schnell an Gerüche gewöhnen und lassen sich nach einiger Zeit womöglich nicht mehr abschrecken.

Katzen

Eine der besten Methoden gegen Ratten im Garten ist die Anschaffung einer Katze. Stromert eine Katze durch den Garten, nehmen die Ratten oft schnell Reißaus oder werden über kurz oder lang Opfer der scharfen Zähne des kleinen Raubtiers.

Chilipulver

Streue Chilipulver auf die Laufwege und die beliebten Futterstellen der Ratten. Bei der Fellpflege gelangt es auch an die Schnauze der Tiere und verursacht ein starkes Brennen. Sie meiden dann in Zukunft die Orte, an denen sie das unangenehme Erlebnis hatten. Du musst die Prozedur nach einem Regenguss natürlich wiederholen.

Ultraschallgeräte

Ultraschallgeräte erzeugen hochfrequente Töne, die Menschen nicht hören können, Ratten jedoch schon. Diese Töne sind für die Tiere sehr unangenehm und vertreiben sie aus dem Garten. Ein Plus: Die Töne wirken auch gegen Wühlmäuse.

Rattenfallen

Hat sich bereits ein ganzes Rattenrudel in deinem Garten niedergelassen, helfen die einfachen Hausmittel wohl nicht mehr. In einem solchen Fall musst du schwerere Geschütze auffahren. Um die Zahl der Ratten stark zu verringern, solltet du Fallen aufstellen, in die du verlockende Nahrung wie Käse, Erdnussbutter, Haselnusscreme oder Wurst legst.

Verwendest du eine Lebendfalle, solltest du sie mindestens alle sechs Stunden kontrollieren. Ratten verdursten schnell, und dies wäre ein grausamer Tod für die Tiere. Beim Freilassen der Ratten an einem weit entfernten Ort solltest du dicke Handschuhe tragen, um dich vor Bissen zu schützen.

Verwendest du Schlagfallen, sollten auch diese regelmäßig kontrolliert und die toten Ratten nur mit Handschuhen entsorgt werden.

Da Ratten sehr schlau sind und sich gegenseitig warnen, solltest du die Falle nach jedem Fangerfolg an einem anderen Ort aufstellen und einen anderen Köder verwenden. Des Weiteren sind Ratten zwar Schädlinge, fallen aber dennoch unter das Tierschutzgesetz und dürfen nicht unnötig gequält oder verletzt werden.

Giftköder

Die Verwendung von Giftködern geht mit erheblichen Risiken einher, auch wenn sie frei verkäuflich sind. Im schlimmsten Fall können deine Haustiere oder deine Kinder mit dem Gift in Berührung kommen, wenn sie sich im Garten aufhalten. Achte also auf eine sachgemäße Handhabung oder beauftrage einen Profi damit.

Professionelle Schädlingsbekämpfung

Wirst du mit der Rattenplage nicht allein fertig, ist es Zeit für professionelle Hilfe. Der Kammerjäger kostet zwar Geld, aber er vertreibt die Ratten effektiv aus deinem Garten.

So beugst du Ratten im Garten vor

Um Ratten in Zukunft aus deinem Garten fernzuhalten, musst du ihnen die potenziellen Nahrungsquellen und Nistmöglichkeiten entziehen. Grabe, falls vorhanden, deinen Komposthaufen regelmäßig um, sodass sich keine gleichbleibende Temperatur darin entwickeln kann. Außerdem solltest du ihn regelmäßig umsetzen und von unten mit einem Gitter versehen, damit die Tiere nicht hineingelangen können.

Essensreste sollten in der Biotonne und nicht über die Toilette oder den Ausguss entsorgt werden. Lebensmittel sollten im Keller in stabilen, verschlossenen Behältern gelagert werden. Futter für Igel, Vögel und Katzen sollte nicht offen herumstehen. Wer Obstbäume im Garten hat, sollte Fallobst schnell aufsammeln.

Damit die Ratten nicht ins Haus gelangen, solltest du Ritzen, Risse und Spalten gut verschließen und mit stabilen und engmaschigen Gittern schützen. Zudem sollten Kellerfenster, Schuppen- und Garagentüren im Winter fest verschlossen werden.

Quellen: ndr
Vorschaubild: ©flickr/Blondinrikard Fröberg