Viele Hobbygärtner entsorgen Rasenschnitt in der Biotonne – ohne zu wissen, dass sie damit einen großen Fehler begehen. Denn gemähter Rasen ist ein echtes Wundermittel für den Garten. Hier erfährst du, wie du dir seine Kräfte zunutze machst.
Inhaltsverzeichnis
Das steckt im Rasenschnitt
Rasenschnitt besteht nicht nur aus Wasser und grünen Halmen – er ist reich an wertvollen Nährstoffen wie Stickstoff, Kalium und Phosphor. Diese Elemente fördern das Pflanzenwachstum und verbessern die Bodenqualität. Zudem enthält frischer Grasschnitt organische Substanz, die beim Verrotten Humus bildet und so das Bodenleben aktiviert. Auch wichtige Spurenelemente wie Magnesium und Eisen sind enthalten, was ihn zu einem natürlichen Düngehelfer macht. Wer Rasenschnitt clever einsetzt, nutzt also eine kostenlose Nährstoffquelle direkt aus dem eigenen Garten.
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So kannst du Rasenschnitt im Garten verwenden
Die folgenden Möglichkeiten bieten eine sinnvolle Alternative zur Entsorgung und zeigen, wie Rasenschnitt stattdessen im Garten verwertet werden kann.
Rasenschnitt kompostieren
Kleinere Mengen an Rasenschnitt lassen sich gut kompostieren. Beachte dabei, dass frisch gemähtes Gras nie allein auf den Kompost gegeben werden darf. Es bildet sonst schnell eine kompakte Schicht, die schlecht verrottet und zu Schimmel und Fäulnis neigt. Vermische den Rasenschnitt deshalb vorher mit gröberem Material, wie zum Beispiel mit Blättern, kleinen Zweigen oder gehäckselten Ästen im Verhältnis 1:1.
Alternativ kannst du abwechselnd eine dünne Schicht Rasenschnitt und eine Schicht mit anderen Gartenabfällen auf den Kompost geben. Um die Kompostierung zusätzlich zu unterstützen, empfiehlt es sich, den Komposthaufen feucht zu halten und gelegentlich umzuschichten.
Mulchen
Bei großen Rasenflächen fällt im Sommer mitunter eine beachtliche Menge Grasschnitt an. Warum nicht also die Fläche während des Rasenmähens mit dem anfallenden Schnitt mulchen? Wenn die geschnittenen Halme nur kurz sind, zersetzen sie sich schnell und es besteht keine Gefahr, dass sie eine kompakte, schädliche Schicht auf dem Rasen bilden.
Viele moderne Rasenmäher verfügen über eine spezielle Mulchfunktion, welche den Rasenschnitt besonders fein häckseln und ihn gleichmäßig über der gemähten Fläche verteilt.
Fange den Rasenschnitt auf und verteile ihn als Mulchschicht in den Beeten oder unter einer Hecke. Der Boden des Beets wird von den Nährstoffen profitieren. Verteile die Grasschnipsel gut auf dem Beet, damit sie austrocknen und sich kein Schimmel bildet. Die Mulchschicht beugt Unkraut und Wildwuchs vor und kann nach einigen Tagen entweder untergegraben oder einfach auf dem Beet belassen werden.
Füllmaterial fürs Hochbeet
Vor allem wer Gemüse im Hochbeet anbaut, sollte die Hochbeetfüllung schichten: Neben anderen Gartenabfällen kann hierbei auch Rasenschnitt verwendet werden. Mische diesen zusammen mit Laubblättern und leichtem Kompost in die Schicht unterhalb der Pflanzenerde. So verbrauchst du insgesamt weniger Erde und sorgst von Anfang an für eine ausreichende Versorgung mit Dünger, wenn du dein Hochbeet anlegst.
Rasenschnitt als natürlicher Dünger
Mit einer selbst hergestellten Jauche können die Pflanzen in deinem Garten auf natürliche Art und Weise gedüngt werden. Rasen ist ein wertvoller Stickstofflieferant und kann daher zur Herstellung eines selbst gemachten Flüssigdüngers genutzt werden. Die Faustregel besagt, dass für ein Kilogramm Pflanzenmaterial ungefähr zehn Liter Wasser benötigt werden. Lass die Mischung für 14 Tage locker abgedeckt an einem warmen Ort stehen und rühre sie mehrmals täglich um.
Erst wenn keine Blasen mehr aus der Mischung aufsteigen, ist der Gärvorgang beendet. Beachte bei der Verwendung der Rasenjauche, dass du sie nur in den ersten Wochen der Wachstumsphase und nicht bei gerade blühenden Pflanzen verwendest. Der Stickstoff fördert zwar die Blätterbildung und das Wachstum der neuen Triebe, nicht aber die Blüte selbst.
Rasenschnitt als Tierfutter
Diese Verwendungsmöglichkeit ist mit großer Vorsicht zu genießen. Auf keinen Fall solltest du den Rasenschnitt an Tiere, die dir nicht gehören, verfüttern, ohne es vorher mit dem Besitzer abzusprechen. Kaninchen erkranken durch das Fressen von Rasenschnitt möglicherweise an Trommelsucht, während Pferde und Rinder unter Umständen starke Bauchschmerzen durch frisch gemähtes Gras bekommen.
Aber: Besitzer von Hühnern können den Rasen ihren Tieren unbesorgt in den Auslauf geben. Die fleißigen Hühner freuen sich über einen kleinen Snack und zerwühlen den Haufen in kürzester Zeit, wodurch die Grasreste schnell austrocknen und den Tieren nicht gefährlich werden können. In deiner Nachbarschaft gibt es Hühner? Dann frag doch mal bei den Besitzern nach, ob sie etwas von deinem Rasenschnitt gebrauchen können.
Rasenschnitt als Wegabdeckung
Getrockneter Rasenschnitt eignet sich hervorragend als natürliche Abdeckung für Gartenwege. Die Grasschicht unterdrückt Unkraut, hält den Boden feucht und sorgt für ein angenehmes Laufgefühl. Wichtig ist, den Rasenschnitt vorher gut trocknen zu lassen, damit er nicht fault oder schimmelt. Besonders gut funktioniert diese Methode auf schmalen Pfaden zwischen Beeten oder rund um den Kompostplatz. In Kombination mit Holzschnitzeln oder Stroh entsteht eine rutschfeste, optisch ansprechende und umweltfreundliche Weglösung. So wird selbst der letzte Rest Rasenschnitt sinnvoll im Garten verwertet.
FAQ – Häufige Fragen zu Rasenschnitt
Darf Rasenschnitt in die Biotonne?
Rasenschnitt darf in die Biotonne. Wichtig ist, dass er nicht zu nass oder verdichtet eingefüllt wird, sonst kann es zu Geruchsbildung und Fäulnis kommen. Am besten antrocknen lassen und locker einfüllen.
Soll man den ersten Rasenschnitt liegen lassen?
Den ersten Rasenschnitt im Frühjahr kann man liegen lassen, wenn er nicht zu dick ist. Das bringt Nährstoffe zurück in den Boden und schützt vor Austrocknung. Wichtig: nur bei trockenem, kurzem Schnitt – sonst droht Fäulnis.
Wie verrottet Rasenschnitt am schnellsten?
Rasenschnitt verrottet am schnellsten, wenn er gut belüftet ist und nicht zu nass ist. Am besten in dünnen Schichten mit trockenerem Material (z. B. Laub oder Häckselgut) mischen, um Sauerstoffzufuhr zu fördern. Regelmäßiges Umsetzen beschleunigt die Rotte zusätzlich.
Quellen: mein-schoener-garten, smarticular, gartendialog
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