Ein gepflegter, saftig grüner Rasen ist der Stolz jedes Hobbygärtners. Doch was, wenn die grüne Pracht plötzlich fleckig wird oder durch Hitze und Trockenheit gelb-braun erscheint? Ein Trend aus den USA verspricht hier Abhilfe: Rasenfarbe-Spray soll vergilbtes Gras wieder in traumhaftes Grün verwandeln. Auch wenn die schnelle Lösung aus der Dose verlockend ist, tut man seinem kaputten Rasen mit dieser Farbkur keinen Gefallen.
Rasenfarbe-Spray: fragliche Inhaltsstoffe
Ein Rasenfarbe-Spray verspricht schnelle und unkomplizierte Hilfe gegen unschöne oder gelbliche Stellen im Gras. Ähnlich wie bei Haarsprays sprühst du einfach eine Farbschicht über den Rasen – fertig ist die grüne Wiese. Die sorgt innerhalb weniger Minuten für eine optisch attraktive Rasenfläche. Was auf den ersten Blick verlockend klingt, wirft bei näherem Hinsehen allerdings Fragen auf – insbesondere in Bezug auf die Inhaltsstoffe.

Neben harmlosen, biologisch abbaubaren Farbstoffen können in günstigen Produkten chemische Zusatzstoffe stecken, die der Umwelt schaden und für Haustiere oder spielende Kinder bedenklich sind. Deshalb solltest du beim Kauf auf eine genaue Deklaration achten und im Zweifel lieber auf natürliche Alternativen setzen, die deinen Rasen wirklich gesund machen.
Darum steht der Spray-Trend in der Kritik
In der Gärtner-Gemeinde ist der Einsatz von Farbspray umstritten. Auch die Deutsche Rasengesellschaft sieht Rasenfarbe-Spray kritisch. Einer der Hauptgründe: Es behandelt nur oberflächlich die Symptome für die Verfärbungen. Vertrocknete, braune oder gelbe Stellen entstehen meist durch Nährstoffmangel, Verdichtung des Bodens oder zu niedrigen pH-Wert. Statt also nur optisch nachzuhelfen, empfehlen Experten nachhaltige Maßnahmen wie regelmäßiges Düngen oder den Einsatz von Kalk für den Rasen, um den pH-Wert zu regulieren.
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Umweltverträglichkeit: Zwar sind viele Produkte inzwischen biologisch abbaubar, doch der Einsatz chemischer Farbstoffe ist nicht unumstritten. Gerade bei Regen könnten Farbstoffe ins Grundwasser gelangen oder benachbarte Flächen verunreinigen.
Nachhaltige Alternativen statt schneller Farbe
Möchtest du langfristig Freude an deinem Rasen haben, solltest du nicht nur zum Spray greifen, sondern dich um die grundlegende Pflege kümmern:
- Regelmäßig düngen: Nährstoffe versorgen deinen Rasen nachhaltig und sorgen dafür, dass er gesund wächst.
- Kalk für Rasen verwenden: Damit regulierst du den Säuregehalt des Bodens und förderst das natürliche Wachstum.
- Vertikutieren und Aerifizieren: Durch regelmäßiges Lüften des Rasens wird die Bodenstruktur verbessert und der Rasen robuster gegen Trockenheit.
Der Naturschutzbund (Nabu) empfiehlt zudem, das „Einheitsgrün“ aufzulockern – zum Beispiel durch das Pflanzen einer Blumenwiese. Auch so kannst du deinen Rasen aufhübschen und tust zugleich der Umwelt etwas Gutes.