Wie du deine Kinder erziehst, hat Einfluss auf ihre gesamte Kindheit, ihr späteres Leben, auf ihre körperliche, geistige und soziale Entwicklung, ihre Gesundheit und ihre Beziehung zu dir und anderen. Du kannst zwischen strengen Erziehungsstilen und nachgiebigen, wie zum Beispiel dem permissiven Erziehungsstil wählen, um den es in diesem Beitrag geht.
Grundsätzlich unterscheidet man die folgenden acht Erziehungsstile:
- Autoritärer Erziehungsstil
- Demokratischer Erziehungsstil
- Laissez-faire Erziehungsstil
- Antiautoritärer Erziehungsstil
- Autokratischer Erziehungsstil
- Autoritativer Erziehungsstil
- Permissiver Erziehungsstil
- Egalitärer Erziehungsstil
Definition: Permissiver Erziehungsstil
Der permissive Erziehungsstil, auch nachgiebiger Erziehungsstil genannt, ähnelt dem Laissez-faire Erziehungsstil und reiht sich in die Riege der antiautoritären Erziehungsformen ein. Permissiv erziehende Eltern geben kaum Regeln und Grenzen vor, sodass die Kinder größtmögliche Freiheiten haben. Sie vermeiden Konflikte, so gut es geht, und geben den Wünschen und Forderungen des Kindes lieber nach, anstatt diese zu hinterfragen.
Toleranz, Freiheit und Verständnis werden beim permissiven Erziehungsstil großgeschrieben. Auch bei den regelmäßig vorkommenden Wutanfällen der Kinder werden keine Grenzen gesetzt. Der permissive Erziehungsstil sieht vor, dass Kinder ihre Kindheit so ausleben dürfen, wie es ihnen gefällt. Mit Badeanzug in den Kindergarten oder Hausaufgaben nicht machen? Kein Problem – das Kind ist ganz allein für sein Handeln verantwortlich.
Anders als beim Laissez-faire Erziehungsstil resultiert die permissive Erziehung nicht aus Gleichgültigkeit. Eltern schätzen die Harmonie, die Selbstentfaltung ihrer Kinder und die Kommunikation miteinander.
Merkmale
- Die Eltern sind sehr liebevoll zu ihren Kindern und unterstützen sie in allen Lebenslagen.
- Freiheit steht über Verantwortung.
- Eltern mischen sich nicht in das Spiel der Kinder ein und geben keine Anregungen.
- Die Eltern haben wenig Anforderungen an das Verhalten ihrer Kinder.
- Die Eltern vernachlässigen Strukturen und feste Abläufe.
- Oftmals sehen sich die Eltern eher als Freund ihres Kindes statt als Erziehungsberechtigten.
- Es gibt so gut wie keine Konsequenzen und Strafen jedoch auch kein Lob.
- Konfrontationen werden vermieden, stattdessen gibt es Bestechung und Ablenkung in Form von Süßigkeiten und Geschenken.
Auswirkungen
Wie jeder andere Erziehungsstil auch hat die permissive Erziehung Vor- und Nachteile. Positiv zu bewerten, ist der Fokus auf die kreative und freiheitlich geprägte Freizeitgestaltung der Kinder. Die Kinder können ihre Interessen erforschen, ohne dass jemand Einfluss darauf nimmt. Zudem lernen permissiv erzogene Kinder, eigenständig zu denken und zu handeln, da ihnen keine Regeln vorgesetzt werden, nach denen sie sich richten müssen. Außerdem ist die Bindung zwischen den Eltern und Kindern sehr liebevoll.
Doch wie bei allen anderen „extremen“ Erziehungsstilen gibt es auch hier gravierende Nachteile für die Kinder. Längst haben Erziehungsexperten herausgefunden, dass Kinder Grenzen und Strukturen benötigen, um sich orientieren zu können. Fehlen diese, können Kinder Schwierigkeiten bekommen, feste Regeln zu erkennen und zu akzeptieren, wie sie zum Beispiel in der Schule vorkommen. Durch die Nachgiebigkeit der Eltern fehlt den Kindern auch ein gesundes Maß an Disziplin, zusätzlich können sie soziale Anpassungsschwierigkeiten haben, da sie nicht gelernt haben, wie man sich in einer Gruppe verhält.
Fazit
Der permissive Erziehungsstil bietet Kindern ein hohes Maß an Freiheit, was positiv für die individuelle Entwicklung ist. Jedoch birgt diese Freiheit auch Gefahren, da Kinder bis zu einem gewissen Alter noch gar nicht einschätzen können, welche Folgen ihr Handeln und ihre Entscheidungen haben. Auch wenn der permissive Erziehungsstil einen sinnvollen Hintergrund hat, so greift die Erziehungsform zu kurz und kann Kindern die Eingliederung in die Gesellschaft erschweren.
Quelle: familie.de, eltern.de, familie-und-tipps.de, kita.de
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