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Organischer Dünger: Das sind die besten Dünger für deinen Garten

Organischer Dünger ist ein echtes Must-have für alle, die nachhaltig gärtnern möchten. Ob Flüssigdünger, Kompost oder Pferdemist – hier bekommst du den Überblick über die besten natürlichen Nährstoffquellen für deinen Garten.

Organischer Dünger wird in einem Garten auf einem Beet verteilt.
© IMAGO / YAY Images

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Organischer Dünger ist das Geheimrezept für einen gesunden, blühenden Garten – ganz ohne Chemiekeule! Er verbessert nicht nur die Bodenstruktur, sondern liefert deinen Pflanzen wichtige Nährstoffe in einer natürlichen, gut verträglichen Form. Regenwürmer und Mikroorganismen freuen sich über die Extraportion Futter und sorgen für einen lockeren, fruchtbaren Boden. Das Ergebnis: kräftiges Wachstum, leuchtende Farben und eine nachhaltige Ernte. Also, weg mit dem Kunstdünger – die Natur kann es besser!

Organischen Dünger richtig anwenden

Bei der Anwendung von organischem Dünger gibt es oft Missverständnisse. Denn er funktioniert anders als mineralischer Dünger. Bei mineralischen Düngern lösen sich die Nährstoffe beim Gießen in Form von Salzen und können so direkt von den Pflanzenwurzeln aufgenommen werden. Bei organischen Düngern sind die Nährstoffe hingegen in Kohlenstoff- und Eiweißverbindungen gebunden. Das heißt, dass die Nährstoffe des Düngers erst durch Mikroorganismen freigesetzt werden müssen, bevor die Pflanze sie aufnehmen kann. Je nachdem, woraus der organische Dünger besteht und wie die äußeren Umstände sind, kann das einige Zeit in Anspruch nehmen.

Organischer Dünger sollte daher immer leicht in die obere Erdschicht eingearbeitet werden. So können die Mikroorganismen ihre Arbeit besser verrichten. Zu tief sollte der Dünger indessen auch nicht eingegraben werden, um Fäulnis zu vermeiden.

Vorteile von organischem Dünger

  • Geringe Kosten: Vor allem, wenn man sie selber macht, sind organische Dünger unschlagbar günstig.
  • Langzeitwirkung: Er besteht aus Feststoffen – wie Kompost oder Dung – geben ihre Nährstoffe ganz allmählich ab.
  • Keine Überdüngung: Organische Dünger entfalten ihre Wirkung gleichmäßiger als mineralische Dünger. Schäden durch Überdüngung sind daher selten.
  • Bodenqualität: Die zersetzten Feststoffe des Düngers lockern den Boden auf, wodurch Nährstoffe und Wasser langfristig besser gespeichert werden können. 
  • Umweltfreundlich: Anders als bei mineralischen Düngern gibt es bei organischen Düngern keine Anreicherung von Cadmium und Uran in der Umwelt.
  • Heimische Tier- und Pflanzenwelt: Da bei organischen Düngern nur Nährstoffe in die Natur gelangen, die vorher aus der Natur kamen, bleibt das ökologische Gleichgewicht gewahrt. Besonders heimische Pflanzen- und Tierarten profitieren davon.

Nachteile von organischem Dünger

  • Aufwand: Selbstgemachter Dünger bedeutet natürlich auch ein bisschen mehr Arbeit.
  • Planung: Da organische Dünger ihre Wirkung langsamer entfalten, muss frühzeitig mit dem Düngen begonnen werden. Oft schon im Herbst. Wer kurzfristigen Nährstoffnachschub braucht, greift lieber zu organischem Flüssigdünger.
  • Die richtigen Umstände: Organische Dünger benötigen Sonnenwärme, Feuchtigkeit und genügend Mikroorganismen. Gerade Topfpflanzen besitzen oft zu wenig Mikroorganismen, die den Dünger verarbeiten. Ist das Frühjahr kalt und trocken, sind organische Dünger ebenfalls ungeeignet.

8 Arten von organischem Dünger

Brennnesseljauche

Brennnesseljauche wird in einer Zinkwanne angesetzt.
Brennnesseljauche riecht übel, ist aber ein unschlagbarer Dünger. Foto: IMAGO / blickwinkel

Brennnesseln gelten oft als Unkraut. Dabei bieten sie nicht nur Schmetterlingen ein Zuhause, sondern lassen sich auch als natürliches Pflanzenschutzmittel und organischer Dünger verwenden.

Für die Brennnesseljauche werden 1 kg Brennnesseln klein geschnitten und mit 10 l Wasser vermengt. Die Mischung wird mit einem groben Jutesack abgedeckt und darf 2 Wochen gären. Währenddessen zweimal täglich umrühren. Durch ein Sieb gefiltert, hat man so einen selbstgemachten organischen Flüssigdünger, der reich an Stickstoff ist.

Kompost

Kompost aus verrotteten Küchen- und Gartenabfällen enthält nicht nur viele Nährstoffe, sondern liefert zugleich auch die benötigten Mikroorganismen, um sie freizusetzen. Reife Komposterde ist daher der ideale organische Dünger für Beete und Blumentöpfe. 

Wer die Inhaltsstoffe des Komposts auf die Bedürfnisse der Pflanzen abstimmen möchte, kann ihn mit anderen organischen Düngern anreichern.

Pferdemist

Pferdemist gibt es auf vielen Reiterhöfen kostenlos zum Mitnehmen. Die grobe Struktur des Pferdemists eignet sich gut, um die Bodenqualität im Garten zu steigern. Besonders Pflanzen mit hohem Nährstoffbedarf lieben den Pferdemist-Dünger. 

Allerdings sollte man sich vergewissern, dass der Pferdemist von gesunden Tieren stammt und das Pferdefutter frei von Herbiziden war. Außerdem sollte man für Gemüse ausschließlich Pferdemist verwenden, der bereits 1 Jahr lang verrotten konnte. Dieser kann dann flach in die Erde eingearbeitet werden. Zum Düngen von Blumen, Beerensträuchern und Obstbäumen eignet sich auch frischer Pferdemist.

Gründüngung

Was in der Landwirtschaft gang und gäbe ist, funktioniert auch im Garten: Regeneration des Bodens durch Platzhalterpflanzen. Ölrettich, Buchweizen, Lupine oder Klee lockern den ausgelaugten Boden auf und reichern ihn mit Nährstoffen an. Vor der Samenreife wird das Beet dann abgemäht. Die Schnittreste werden als Mulchschicht leicht in die obere Erdschicht eingearbeitet.

Schafwolle

Schafwolle gilt unter Gartenprofis als organischer Langzeitdünger. Dabei wird die Schafwolle direkt um die Pflanzen verteilt und mit Erde bedeckt.

Hornmehl

Organische Dünger im Handel verwenden oft Hornmehl. Das stammt aus zermahlenen Hörnern und Hufen von Schlachttieren. Hornmehl ist im Grunde ein reiner Stickstofflieferant. Weitere positive Effekte – wie die Verbesserung der Bodenqualität oder zusätzliche Nährstoffe – bietet Hornmehl nicht.

Guano

Auch Guano ist häufiger Bestandteil von kommerziellen organischen Düngern. Guano entsteht, wenn Vogelkot auf kalkreichem Boden verwittert. Dieser Dünger ist besonders reich an Stickstoff, Phosphaten und Spurenelementen. Auch als Kompostbeschleuniger kann Guano eingesetzt werden. Da für die Guano-Ernte die Vögel oft an ihren Brutstätten gestört werden, ist Guano jedoch umstritten.

Flüssigdünger aus Küchenabfällen

Nicht nur aus Brennnesseln kann man organischen Flüssigdünger selber machen. Auch Küchenabfälle lassen sich dafür verwenden. Ob Kaffeesatz, Teebeutel, Eierschalen oder Zwiebelschalen – je nach Nährstoffbedarf kann man sich seinen Flüssigdünger selbst zusammenstellen. Dafür werden die Zutaten fein gemixt, mit heißem Wasser übergossen und etwa 2 Wochen stehen gelassen. Alternativ kannst du auch einen sogenannten Bokashi-Eimer verwenden: Bei dieser japanischen Methode werden Küchenabfälle in einem speziellen Behälter fermentiert und in hochwertigen organischen Dünger verwandelt.

FAQ – Die häufigsten Fragen zu organischem Dünger

Was ist ein guter organischer Dünger für den Rasen?

Ein guter Dünger für Rasen enthält natürliche Inhaltsstoffe wie Hornmehl, Kompost oder Pellets aus organischem Material, die den Boden langfristig mit Nährstoffen versorgen. Besonders effektiv sind Rasendünger mit Mikroorganismen, die den Boden beleben und für ein dichtes, sattgrünes Wachstum sorgen.

Ist organischer Dünger giftig für Hunde?

Organischer Dünger kann für Hunde gefährlich sein, da er oft tierische Nebenprodukte wie Blut- oder Knochenmehl enthält, die für Hunde verlockend riechen, aber Verdauungsprobleme oder sogar Vergiftungen verursachen können. Deshalb solltest du Dünger immer sicher lagern und nach dem Ausbringen darauf achten, dass dein Hund nicht daran schnüffelt oder frisst.

Ist organischer Dünger für Menschen unbedenklich?

Grundsätzlich ist organischer Dünger für Menschen unbedenklich, da er aus natürlichen Materialien besteht, aber direkter Hautkontakt oder das Einatmen von Staub kann bei empfindlichen Personen leichte Reizungen verursachen. Es ist daher ratsam, bei der Anwendung Handschuhe zu tragen und anschließend die Hände zu waschen.