Möglicherweise hast du schon einmal gehört, dass es besser ist, seine Haare nicht täglich zu waschen. Es gibt jedoch auch Menschen, die komplett auf das Haarewaschen verzichten. Der TikToker Nick Coetzee aus Südafrika erzählt in einem Video von seiner Erfahrung mit dem sogenannten No-Poo-Trend. Im Folgenden erfährst du mehr über diesen Trend und welchen erstaunlichen Effekt es auf Nick Coetzee hatte, dass er seit sechs Jahren seine Haare nicht mehr gewaschen hat.
Was bedeutet No-Poo?
Der Begriff No-Poo (von No-Shampoo) bezeichnet den Verzicht auf Shampoos und andere herkömmliche Haarpflegeprodukte. No-Poo-Verfechter gehen davon aus, dass man seinen Haaren schadet, wenn man sie ständig künstlichen Inhaltsstoffen aussetzt. Außerdem wollen sie verhindern, dass die Reste von Shampoos, Spülungen u. Ä. ins Wasser gelangen und der Umwelt schaden – Gleiches gilt auch für den Verpackungsmüll.
Wie funktioniert No-Poo?
Wenn man seine Haare mit herkömmlichen Shampoos und Spülungen wäscht, sind sie zwar auf kurze Sicht nicht mehr fettig und haben trotzdem einen gesunden Glanz. Langfristig können sie aber immer schneller fettig werden, austrocknen oder sich schwer anfühlen, da durch die Pflegeprodukte der pH-Wert und mit ihm das natürliche Gleichgewicht auf der Kopfhaut und den Haaren gestört werden oder die Haare verkleben. Auch die Kopfhaut kann je nach Typ sehr empfindlich auf Shampoos und Co. reagieren, z. B. mit Schuppenbildung oder Rötungen.
Durch die Umstellung auf No-Poo soll der pH-Wert der Kopfhaut wieder ins Lot kommen. Statt die Haare künstlich zu entfetten und mit Feuchtigkeit zu versorgen, soll das Haar sozusagen lernen, sich selbst zu regulieren. Der Talg wird dabei nicht mehr von der Kopfhaut entfernt, sondern durch Bürsten über die Haare verteilt, sodass er einen natürlichen Pflege- und Schutzfilm bildet.
Formen von No-Poo
- Haare gar nicht waschen
- Haare nur mit Wasser waschen
- Haare nur mit natürlichen Wirkstoffen waschen
Bei der extremsten Form von No-Poo werden die Haare gar nicht mehr gewaschen, sondern nur noch gebürstet, um den Talg in den Haaren zu verteilen. Nicht ganz so drastisch ist die Variante, bei der die Haare zumindest mit klarem Wasser gewaschen werden. Am ehesten umsetzbar ist die No-Poo-Methode, bei der keine üblichen Shampoos und Conditioner verwendet werden, sondern natürliche Alternativen, wie z.B. Roggenmehl, Natron, Heilerde oder Apfelessig.
Der Mann, der seine Haare seit 6 Jahren nicht mehr wäscht
Auf TikTok kann man zum Thema No-Poo den Erfahrungsbericht des Südafrikaners Nick Coetzee finden. Dieser schildert in seinem Video, dass er durch Anwenden der No-Poo-Methode – sprich: den Verzicht auf herkömmliches Haarewaschen – nicht nur gesünderes Haar bekommen habe, sondern seinen Haarausfall erfolgreich habe bekämpfen können.
Als Student habe er unter so heftigem Haarausfall gelitten, dass er immer ein Extra-Shirt zum Wechseln mitnehmen musste. Da er seine Haarpflegeroutine im Verdacht hatte, machte er einen drastischen Schritt und begann, komplett auf Shampoo u.Ä. zu verzichten. Bei der Umstellung sei sein Haar zwar 2 bis 3 Wochen fettig gewesen, dann habe es sich aber ganz von allein normalisiert und der Haarausfall habe tatsächlich aufgehört.
Hier ist das vollständige Video von Nick Coetzee (auf Englisch) zu sehen:
Hilft No-Poo wirklich gegen Haarausfall?
Es gibt zwar keine Untersuchungen darüber, dass der Verzicht auf das Haarewaschen einen Einfluss auf das Haarwachstum hat. Aber es erscheint durchaus plausibel, dass der Ansatz „Weniger ist mehr“ auch bei der Haarpflege sinnvoll ist.
Allerdings solltest du dich, wenn du neugierig geworden bist, vorsichtig an No-Poo herantasten und beobachten, wie deine Kopfhaut und deine Haare die Umstellung vertragen. In manchen Fällen kann sich die Kopfhaut nämlich entzünden, wenn man auf die übliche Pflege verzichtet. Eher ungeeignet ist die Methode für Menschen, die von Haus aus unter Ekzemen leiden.
Eine umstrittene Methode, aber super, dass es Nick helfen konnte. Was denkst du über die No-Poo-Methode?
Quellen: ladbible, lernen, mylife
Vorschaubilder: ©Flickr/David Jackmanson
©Pixabay/kalhh
©LightFieldStudios – Getty Images