Veröffentlicht inHaus & Garten, Küche, Ratgeber

Kern gespalten: Kann man Nektarine, Pfirsich und Co. noch essen?

Kann man Aprikosen, Pfirsiche und Nektarinen mit einem gespaltenen Kern noch essen und wie kommt es überhaupt dazu? Das musst du wissen.

Nektarine mit gespaltenem Kern.
© © Hans Barten via Getty Images

Saisonkalender September: erntefrisches Obst und Gemüse.

Der September begeistert mit viel frischem Obst und Gemüse. Was du jetzt bekommst, zeigt dir unser Saisonkalender September.

Es ist wahrscheinlich jedem schon einmal passiert: Beim Aufschneiden von Pfirsich, Aprikose oder Nektarine hat man plötzlich einen gespaltenen Kern vor sich. Kann man das Obst jetzt noch guten Gewissens essen oder wirkt sich der Verzehr einer solchen Frucht gesundheitsschädlich auf den Körper aus? Hier erfährst du es.

Kern gespalten: Kann man Nektarinen, Pfirsiche und Aprikosen dann noch essen?

Ökotest warnt davor, dass sich der im Obstkern enthaltene Stoff Amygdalin bei der Verdauung in giftige Blausäure umwandeln könne. Eine Vergiftung durch Blausäure würde sich durch Krämpfe, Erbrechen und/oder Atemnot äußern und kann im schlimmsten Fall tödlich enden. Aber: Wenn man den inneren Kern nicht mitisst, können Pfirsich, Aprikosen und Nektarinen mit gespaltenem Kern unbesorgt verzehrt werden. Das bestätigt auch Silke Restemeyer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.

Nektarine mit gespaltenem Kern.
Kann man eine solche Nektarine noch essen? Foto: © Hans Barten via Getty Images

Laut der Expertin sei es zwar möglich, dass eine Spur Blausäure in das Fruchtfleisch übergeht, diese sei jedoch unbedenklich. Geringe Mengen Blausäure könne der Körper nämlich durch Stoffwechselvorgänge entgiften. Größere Mengen führen hingegen zu einer Vergiftung oder sogar zum Tod.

Sabine Hülsmann, Fachberaterin für Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Bayern, ergänzt: „Die Menge, die vom Kern ins Fruchtfleisch übergehen kann, ist so gering, dass auch Kinder die Früchte bedenkenlos essen können.“ Sollte jedoch Schimmel im Kern zu sehen oder das Fruchtfleisch verhärtet sein, rät Sabine Hülsmann dazu, das Obst zu entsorgen.

Manche Kerne kann man essen

Wusstest du, dass du bei manchen Obstsorten die Kerne mitessen kannst? Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät allerdings dazu, nicht mehr als zwei Aprikosenkerne am Tag zu verzehren. Weiche und kleinere Kerne, z. B. von Wassermelonen oder Äpfeln, seien hingegen unproblematisch. Diese können heruntergeschluckt und unverdaut wieder ausgeschieden werden, solange sie nicht zerkaut wurden. Selbst in diesem Fall wäre eine Blausäure-Vergiftung aufgrund der geringen Menge aber äußerst unwahrscheinlich.

Gespaltener Aprikosenkern in einer Frucht.
Aprikosenkerne kann man sogar essen – wenn sie nicht gerade gespalten sind. Foto: IMAGO / Pond5 Images

Warum ist der Kern gespalten?

Jetzt bleibt nur noch die Frage, warum bei manchen Aprikosen, Pfirsichen und Nektarinen der Kern gespalten ist. Laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung tritt das Phänomen je nach Sorte und Ursprung von Jahr zu Jahr unterschiedlich oft auf. Ein gespaltener Kern ist meistens das Ergebnis von „Stress während des Wachstums“. Dafür könnten unter anderem nährstoffarme Böden, eine schlechte Wasserversorgung oder extreme Witterungsschwankungen verantwortlich sein.

Pfirsiche am Baum.
Stress während des Wachstums sorgt letztendlich für gespaltene Kerne in Aprikosen, Pfirsichen oder Nektarinen. Foto: armash – stock.adobe.com

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass du das Fruchtfleisch von Aprikosen, Pfirsichen und Nektarinen mit gespaltenem Kern bedenkenlos verzehren kannst. Du musst das Kernobst also keinesfalls entsorgen und kannst dir den Sommer damit versüßen. Sechs weitere Obstsorten, die bei hohen Temperaturen für Erfrischung sorgen, findest du in diesem Beitrag.

Quelle: gmx
Vorschaubild: © Hans Barten via Getty Images