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Das musst du über Nachtspeicheröfen wissen

Nachtspeicheröfen feiern aktuell eine Art Comeback. Doch ist die Technik dahinter wirklich zukunftsfähig? HIer erfährst du es.

Ein Nachtspeicherofen in einem Schlafzimmer.
© IMAGO / Wolfgang Maria Weber

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Bei einem Nachtspeicherofen wird der elektrische Strom für die Wärme in den Nachtstunden erzeugt und geliefert, aber erst tagsüber zum Beheizen der Wohnung genutzt. In den 1970er- und 1980er-Jahren waren Nachtspeicherheizungen sehr beliebt, dann gerieten sie in Verruf – mittlerweile setzt man sie aber wieder häufiger ein. Ist etwas dran an dem Comeback? Und wie funktionieren sie genau?

So funktioniert ein Nachtspeicherofen

Ein Nachtspeicherofen speichert Wärme mithilfe von speziellen Speicherkernen. Diese Kerne nehmen die Wärme auf, die durch elektrischen Strom erzeugt wird, und geben sie dann über einen Lüfter oder durch Strahlungswärme wieder ab. Der Clou: Der Aufladeprozess erfolgt in der Regel in der Nacht, wenn die Stromtarife niedriger sind – daher kommt auch der Name.

Die Steuerung erfolgt oft über ein Thermostat, das die Aufladezeit an die Außentemperaturen anpasst. Moderne Modelle verfügen über präzisere Steuerungen, die den Komfort verbessern und den Energieverbrauch optimieren können.

Ein Nachtspeicherofen in einem Schlafzimmer.
Sind Nachtspeicheröfen wirklich noch zeitgemäß? Hier erfährst du es. Foto: IMAGO / Wolfgang Maria Weber

Vorteile des Nachtspeicherofens

Die Vorteile von Nachtspeicheröfen liegen auf der Hand: Sie benötigen keine Heizungsrohre, keinen Gasanschluss und keine spezielle Infrastruktur. Das macht die Anschaffung und Installation vergleichsweise günstig, insbesondere in Gebäuden, die keinen Zugang zu alternativen Energiequellen wie Gas haben.

Da Nachtspeicheröfen keine Brennstoffe wie Öl oder Gas nutzen, entfällt die regelmäßige Wartung von Brennern oder Tanks. Es reicht aus, die Geräte gelegentlich von Staub zu befreien und die Elektrik überprüfen zu lassen.

Wenn dein Energieanbieter Nachtstromtarife anbietet, kannst du von günstigeren Strompreisen profitieren. Das kann die Betriebskosten reduzieren, auch wenn der Unterschied zu den Tagestarifen heute oft geringer ist als früher.

Zum Weiterlesen:
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Was du noch beachten solltest

Nachtspeicheröfen haben jedoch auch einige Nachteile. Ihr Energieverbrauch ist hoch, da sie ausschließlich mit Strom betrieben werden. Angesichts der steigenden Strompreise kann das teuer werden – auch wenn sie nur nachts Strom ziehen. Zudem gibt es keine direkte Steuerung, wie viel Wärme zu welchem Zeitpunkt abgegeben wird, was den Komfort einschränken kann.

Auch aus ökologischer Sicht sind Nachtspeicheröfen oft problematisch. Wenn der Strom nicht aus erneuerbaren Quellen stammt, erhöht sich der CO₂-Ausstoß. In vielen Fällen lohnt sich der Umstieg auf energieeffizientere Heizsysteme wie Wärmepumpen oder Pelletheizungen.

Ob ein Nachtspeicherofen sinnvoll für dich ist, hängt also stark von deinen individuellen Bedingungen ab. In gut isolierten Häusern mit geringem Heizbedarf und Zugang zu günstigem Nachtstrom können sie eine einfache und praktische Lösung sein. Wenn jedoch hohe Strompreise oder ökologische Aspekte für dich eine Rolle spielen, solltest du eher moderne Alternativen wie Wärmepumpen oder Pelletheizungen in Betracht ziehen.

Quelle: vaillant
Vorschaubild: ©IMAGO / Wolfgang Maria Weber, ©IMAGO / Robert Poorten