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Kürbis selber ziehen: Durch diesen Fehler wird er giftig

Wer Kürbis selber ziehen möchte, sollte aufpassen, dass er nicht giftig wird. Hier erfährst du, was du beim Anziehen beachten musst.

Ein halbierter, selbst gezogener Kürbis, mit Erde gefüllt, bildet Keimlinge.
© FUNKE Digital

Die besten Tipps für Garten und Gartenarbeit.

Einen prallen und schmackhaften Kürbis selber zu ziehen, ist nicht schwer. Doch ein einfacher Fehler kann dazu führen, dass der Kürbis giftig wird. Die Ursache liegt in bestimmten Bitterstoffen, den sogenannten Cucurbitacinen. Diese machen den Kürbis nicht nur ungenießbar, sondern können auch ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen.

Selber gezogener Kürbis kann giftig werden

Normalerweise enthalten Speisekürbisse keine Cucurbitacine, da diese durch jahrhundertelange Züchtung herausgezüchtet wurden. Doch es gibt zwei Hauptgründe, warum diese giftigen Bitterstoffe wieder auftreten können:

Rückkreuzung mit Zierkürbissen

Wenn du Kürbis selber ziehen möchtest und dabei Samen aus eigenem Anbau nutzt, besteht die Gefahr, dass sich dein Speisekürbis mit einem Zierkürbis gekreuzt hat. Diese enthalten von Natur aus Cucurbitacine und können das Gift an die nächste Generation weitergeben.

Stress während des Wachstums

Umweltfaktoren wie Hitze, Wassermangel oder falsche Düngung können dazu führen, dass ein eigentlich ungiftiger Kürbis plötzlich wieder Bitterstoffe produziert. Besonders Trockenstress ist ein häufiger Auslöser.


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Giftigen Kürbis erkennen und verhindern

Damit du deinen selbst gezogenen Kürbis bedenkenlos genießen kannst, solltest du Folgendes beachten:

  • Nur zertifiziertes Saatgut verwenden – Kaufe Kürbissamen aus vertrauenswürdigen Quellen und verwende keine Samen aus eigenem Anbau, wenn in deinem Garten Zierkürbisse wachsen.
  • Kreuzungen vermeiden – Pflanze Speisekürbisse nicht in der Nähe von Zierkürbissen, da sich die Pflanzen durch Insektenbestäubung leicht vermischen können
  • Gute Wachstumsbedingungen schaffen – Achte auf ausreichend Wasser, eine gute Nährstoffversorgung und vermeide Stress für die Pflanze, um ungewollte Cucurbitacin-Bildung zu verhindern.
  • Den Geschmackstest machen – Schmeckt ein Kürbis extrem bitter, solltest du ihn sofort ausspucken und nicht weiter verzehren. Bereits kleine Mengen können zu schweren Magen-Darm-Beschwerden führen.
Kürbissamen liegen in einem Blumentopf mit Erde zur Aussaat.
Achte auf das richtige Saatgut. Foto: IMAGO / Zoonar

Was tun, wenn der Kürbis bitter ist?

Probiere deinen Kürbis am besten vor dem Zubereiten: Falls dein Kürbis beim Probieren unangenehm bitter schmeckt, solltest du ihn ausspucken und den Mund ausspülen. Danach solltest du ihn nicht weiterverarbeiten oder verkochen – auch Hitze zerstört das Gift nicht. Entsorge ihn sicher, damit weder Tiere noch andere Menschen ihn versehentlich essen.

Solltest du größere Mengen des Gifts zu dir genommen haben, besteht die Gefahr einer Kürbisvergiftung, die sich durch folgenden Symptome bemerkbar macht:

  • Bauchschmerzen und Magenkrämpfe
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Kreislaufbeschwerden und Übelkeit

Sollten die Symptome leicht ausfallen, besteht vorerst kein Handlungsbedarf. Bis zu einer Stunde nach dem Essen kann Aktivkohle helfen, Giftstoffe im Körper zu binden. Bei schweren Symptomen solltest du dich in ärztliche Behandlung begeben.

Achtung: Alte Menschen, Kinder und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sollten bei Verdacht auf Kürbisvergiftung sicherheitshalber im Krankenhaus überwacht werden.