Du willst deine Küchenabfälle und Gartenreste in nährstoffreiche Erde verwandeln – ganz ohne Chemie und mit wenig Aufwand? Dann solltest du einen Kompost anlegen. Einen Kompost im Garten produziert fruchtbaren Boden für deine Pflanzen, der sie kräftiger wachsen lässt. Gleichzeitig tust du der Umwelt etwas Gutes, denn ein eigener Kompost reduziert CO₂-Emissionen und spart Transportwege für Bioabfälle. Und das Beste? Du brauchst keinen grünen Daumen, sondern nur ein bisschen Geduld – den Rest erledigt die Natur für dich!
Inhaltsverzeichnis
Den richtigen Komposter auswählen
Man kann im Baumarkt einen fertigen Komposter kaufen oder einen mithilfe eines Holzrahmens selber bauen. Vor diesem Schritt sollte man sich jedoch überlegen, welche Größe er haben soll. Mit zu viel Humus kann man seine Pflanzen nämlich auch „überdüngen“ und mehr Schaden anrichten, als Gutes tun. Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Arten von Kompostbehältern, die jeweils Vor- und Nachteile haben. Daher muss individuell entschieden werden, welche Variante in den eigenen Garten passt.
Geschlossener Komposter
Ein geschlossener Komposter, auch Thermokomposter genannt, hat vor allem den Vorteil, dass der Kompostierungsprozess dank höherer Temperaturen im Inneren schneller voranschreitet. Ein Durchmischen des Komposts ist nicht nötig. Durch einen Deckel wird zudem verhindert, dass Mäuse und Ratten in den Kompost eindringen. Jedoch haben es auch Würmer und Insekten schwerer, hineinzugelangen. Diese sind jedoch für die Zersetzung wichtig.
Offener Komposter
Der einfache Aufbau eines offenen Komposters und das schnelle Entsorgen des Biomülls sind Vorteile. Jedoch macht ein offener Komposter auch mehr Arbeit. Denn die Gartenabfälle sollten hier regelmäßig durchmischt werden, um den Kompostierungsprozess anzuregen.
Der beste Standort für den Komposter

Zunächst sollte man sich überlegen, in welchem Bereich des Gartens man den Komposter aufstellen möchte. Am besten sollte der Standort im Halbschatten liegen und über einen befestigten Weg zugänglich sein. Damit nützliche Lebewesen in ihn gelangen können, sollte er auf einem offenen Boden und nicht auf Beton angelegt werden. Mit einem Hasendraht am Boden kann man verhindern, dass Nagetiere hineingelangen. Er sollte aber nicht von Mauern umschlossen sein, damit noch genügend Luft für das Kompostieren zur Verfügung steht. Sträucher bieten hingegen einen prima Sicht- und Windschutz.
Kompost richtig anlegen in 5 Schritten
Wichtig ist, dass man am Anfang die richtige Basis für das Kompostieren schafft. Nur so können Insekten, Würmer und Mikroorganismen die Abfälle in Humus umwandeln.
Schritt 1: die erste Kompostschicht anlegen
Die erste Lage des Komposthaufens sollte etwa 30 cm hoch sein und aus kleingeschnittenen Gartenabfällen bestehen: Laub und Rasenschnitt eignen sich am besten. Man kann auch einen sogenannten 🛒 Kompostbeschleuniger unter die erste Schicht mischen. Dieser Dünger treibt die Wärmegärung und somit auch den die Kompostierung voran.
Schritt 2: die zweite Kompostschicht anlegen
Im nächsten Schritt wird eine 5-10 cm dicke Schicht aus Gartenerde aufgetragen. Du kannst diese auch mit Humus aus einem anderen Komposthaufen mischen. In diesem Schritt führst du dem Kompost wichtige Mikroorganismen zu. Kleingeschnittene Zweige sorgen dafür, dass die Organismen mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden. Auf dieser Schicht kann man dann nach und nach seine Küchen- und Gartenabfälle entsorgen.
Schritt 3: Komposthaufen bedecken
Ist die zu kompostierende Masse etwa 120 cm hoch, sollte der Kompost bedeckt werden. Rasenschnitt eignet sich gut als „Decke“. Bei einem geschlossenen Komposter ist dieser Schritt nicht nötig. Du kannst einfach den Deckel schließen.
Schritt 4: Komposthaufen umschichten
Nach ein paar Wochen sollte der Komposthaufen auf ein Drittel der Ausgangsmasse geschrumpft sein. Jetzt ist es an der Zeit, die Abfälle umzuschichten. Dies fördert die Durchlüftung, die für die Bodenlebewesen wichtig ist. Ist der Komposthaufen zu feucht, kann man trockenes Material unterheben.
Schritt 5: Komposterde verwenden
Nach etwa neun Monaten kannst du die fertige Komposterde unter die Blumenerde deiner Beete mischen. Am besten siebst du ihn durch ein Wurfgitter. Das feine Material nutzt du als Dünger, grobe Reste können für einen neuen Komposthaufen genutzt werden. Bei einem geschlossenen Komposter kannst du die Klappe im unteren Bereich öffnen und so die kompostierte Erde entnehmen.
Was darf auf den Komposthaufen?
Je kleiner die Teile sind, die man auf dem Kompost entsorgt, desto schneller werden sie kompostiert. Man kann jedoch nicht alle Abfälle auf den Komposthaufen werfen, weil sie beispielsweise Ratten anlocken können.
Kompostierbare Abfälle:
- Rasenschnitt, Laubschnitt, Strauchschnitt
- Verwelkte Pflanzenteile (Unkraut ohne Samenbildung)
- Kaffeesatz, Teesatz (Filter ohne Metall)
- Eierschalen
- Papier (nicht bedruckt)
- Kleintiermist
- Teichalgen
Nicht kompostierbare Abfälle
- Große Zweige, Wurzeln
- Langsam verrottendes Laub (Eiche, Nussbaum)
- Gekochtes Essen (Fleisch, Gemüse)
- Gespritzte Obstschalen (Zitrusfrüchte)
- Von Pilzen befallene Pflanzen
- Katzenstreu
- Schnittblumen
Bokashi-Eimer als Alternative zum Kompost
Du hast keinen Garten oder keinen Platz für einen Kompost? Kein Problem: Mit einem 🛒 Bokashi-Eimer kannst du Küchenabfälle in wertvollen Dünger verwandeln – und das sogar geruchsarm in der Wohnung! Anders als beim klassischen Kompost werden hier durch effektive Mikroorganismen Nährstoffe besonders gut erhalten, sodass du Pflanzen richtig versorgt werden. Außerdem geht der Prozess viel schneller, und selbst gekochte Essensreste dürfen rein. So reduzierst du Müll, sparst teure Düngemittel und bekommst einen echten Nährstoff-Booster für du Garten oder Balkon.
FAQ: Häufige Fragen zum Thema Kompost
In welcher Jahreszeit soll man Kompost anlegen?
Der beste Zeitpunkt, um Kompost anzulegen, ist das Frühjahr oder der Herbst, da die Temperaturen dann ideal für den Abbauprozess sind. Im Frühjahr startet die Mikrobenaktivität durch die höheren Temperaturen besonders gut, während im Herbst viele Gartenabfälle anfallen, die perfekt für den Kompost sind. Grundsätzlich kannst du aber das ganze Jahr über kompostieren – im Winter dauert der Prozess nur etwas länger.
Wie lange dauert es, bis Kompost zu Erde wird?
Die Dauer, bis Kompost zu Erde wird, hängt von den Bedingungen ab – im Durchschnitt dauert es etwa 6 bis 12 Monate. Faktoren wie die richtige Mischung aus grünen (feuchten) und braunen (trockenen) Abfällen, ausreichend Sauerstoff und Feuchtigkeit beschleunigen den Prozess. Mit einem Schnellkomposter oder speziellen Mikroorganismen kann der Kompost sogar in nur 2 bis 4 Monaten einsatzbereit sein.
Kann verbranntes Holz auf den Kompost?
Verbranntes Holz sollte nur in Form von reiner Holzasche und in kleinen Mengen auf den Kompost gegeben werden. Asche enthält wertvolle Mineralien wie Kalium und Kalk, kann aber den pH-Wert des Komposts stark anheben und Mikroorganismen schaden. Wichtig: Keine Asche von lackiertem, behandeltem oder kohlenstoffhaltigem Holz (z. B. Grillkohle) verwenden, da sie Schadstoffe enthalten kann.
Quellen: nabu