Beim Ausmisten der Rumpelkammer kamen viele schöne Dinge ans Licht, die eigentlich zum Wegwerfen viel zu schade sind? Kleinanzeigen-Portale im Internet bieten eine bequeme Möglichkeit, solche Schätze zu verkaufen. Auch man selbst findet dort immer wieder gebrauchte Dinge zu einem unschlagbaren Preis.
Spannende Themen und Wissenswertes mit Aha-Effekt. (Zum Kleinanzeigen-Artikel nach unten scrollen.)
Allerdings sind Internet-Flohmärkte – wie eBay, markt.de oder Quoka – bei Betrügern ebenso beliebt. Ob PayPal-Masche, Dreiecksbetrug oder Abholtrick – die Gauner sind äußerst einfallsreich. Um dich davor zu schützen, werden im Folgenden 6 verbreitete Tricks der Kleinanzeigen-Betrüger erklärt:
1.) PayPal-MascheOpfer: KäuferDieser Trick ist bei den Gaunern sehr beliebt. Denn er ist unkompliziert, weil er eine Lücke im PayPal-System ausnutzt. Der Betrüger bietet dem Kunden an, die PayPal-Zahlungsart „Freunde & Familie“ auszuwählen – gewissermaßen als kleines Entgegenkommen für den günstigen Preis, da auf diese Weise keine Gebühren für den Verkäufer anfallen. Der Kunde hebelt mit der Zahlungsart jedoch den Käuferschutz aus. Wird die Ware nicht oder nicht in der gewünschten Form geliefert, hat man keine Chance, sein Geld zurückzubekommen. Tipp: Bei PayPal niemals die Zahlungsart „Freunde & Familie“ auswählen, wenn du Online-Geschäfte tätigst.
2.) DreiecksbetrugOpfer: VerkäuferDer Dreiecksbetrug kommt vor allem bei Produkten vor, die im Internet sehr begehrt sind: gebrauchte Smartphones, Foto-Zubehör oder Modeartikel. Der Betrüger meldet sein Interesse an dem zum Verkauf stehenden Produkt. Gleichzeitig annonciert er auf der Plattform ein fiktives Verkaufsangebot für dasselbe Produkt zum gleichen Preis. Auch die Daten für die PayPal-Zahlung oder Banküberweisung übernimmt er vom Verkäufer. Geht ein anderer Käufer nun auf die fiktive Annonce ein, überweist dieser das Geld auf das richtige Konto – der Verkäufer sendet das Produkt jedoch unwissentlich an die falsche Adresse, nämlich an den Betrüger. Der Käufer, der den Betrag gezahlt hat, steht ohne Ware da und wird früher oder später sein Geld vom Kontoinhaber zurückfordern. Tipp: Immer überprüfen, ob die Versandadresse mit der Adresse des Käufers übereinstimmt.
Wer erst das Geld sieht und die Ware auch noch persönlich übergibt, fühlt sich auf der sicheren Seite. Das nutzen Betrüger aus. Beim Abholtrick überweist der Betrüger das Geld per PayPal. Dann kündigt er an, dass ein Bekannter die Ware abhole, weil er selbst gerade verhindert sei. Mit der Übergabe schnappt die Falle jedoch zu: Der Betrüger behauptet später, die Ware nie erhalten zu haben. Da der Verkäufer keinen Beleg hat, dass er die Ware wie gewünscht ausgehändigt hat, bekommt der Betrüger von PayPal sein Geld zurück. Tipp: Lass dir bei Selbstabholern den Erhalt der Ware quittieren oder akzeptiere nur Barzahlung.
4.) TransportkostentrickOpfer: KäuferManchmal setzen Betrüger arglose Käufer mit nachträglichen Zusatzkosten unter Druck. Hat man zum Beispiel ein Möbelstück bestellt, verlangt der Betrüger auf einmal horrende Transportkosten, die vorher nicht verabredet worden waren. Der Betrüger droht mit einer Anzeige und einem SCHUFA-Eintrag, sollte er das Geld nicht schnellstens erhalten. Tipp: Nur zahlen, was bei Abschluss des Kaufvertrags abgemacht war.
5.) Falsche TicketsOpfer: KäuferKleinanzeigen können gute Tauschbörsen für nicht gebrauchte Konzert- oder Bahntickets sein. Leider tummeln sich aber auch Fälscher im Netz. Das Fiese dabei: Wird man – ohne es zu wissen – mit einem gefälschten Ticket erwischt, droht eine Anzeige bei der Polizei. In der Regel muss der Kartenbesitzer nämlich beweisen, dass er das Ticket nicht selbst gefälscht hat. Tipp: Dokumentiere jeden Online-Kauf, sodass dir wenigstens eine Anzeige erspart bleibt. Achte aber am besten bereits beim Kauf darauf, ob der Anbieter mehrere Tickets verkauft – auch auf anderen Plattformen. Außerdem solltest du für Zahlungen nie den mitgesendeten Link nutzen. Es könnte sich um ein gefälschtes Zahlungsportal handeln, auf dem du keinen Käuferschutz genießt.
6.) DoppelgängerfinteOpfer: VerkäuferImmer wieder berichten Opfer auch von dieser gemeinen Finte: Der Betrüger kauft eine Ware und behauptet hinterher, der gesendete Artikel sei defekt. Jetzt will er die Ware zurücksenden und sein Geld zurückhaben. Statt des gelieferten Artikels schickt er allerdings einen ähnlichen, defekten Doppelgänger. Der Verkäufer kann nicht beweisen, dass es sich nicht um den Originalartikel handelt und muss dem Betrüger das Geld zähneknirschend erstatten. Tipp: Halte vor dem Versand unverkennbare Merkmale wie Produktionsnummern oder Verarbeitungsmerkmale des Artikels mit der Kamera fest.
Die Kleinanzeigen-Börsen im Internet bieten ein riesiges Angebot an günstigen und ausgefallenen Dingen, die das Herz höherschlagen lassen. Auch für einen selbst ist der Online-Flohmarkt ein bequemer Weg, um seinen Trödel loszuwerden. Bei all dem sollte man jedoch stets vorsichtig sein und sich möglichst an die vom Portal vorgegebenen Standardmodalitäten bei der Bezahlung und beim Verkauf halten. Ist man Opfer eines Trickbetrugs geworden, sollte man sich umgehend bei der Polizei melden. Zwar sieht man das Geld bzw. die Ware leider nur selten wieder. Aber man schützt mit seiner Anzeige andere potenzielle Betrugsopfer. Nicht nur im Internet treiben sich Betrüger herum. Warum Gaunerbanden versuchen, am Telefon ein „Ja“ von dir aufzuzeichnen, zeigt dieser Beitrag. Hier siehst du 15 Produkte, die sich als dreiste Mogelpackung entpuppen. Außerdem: 9 Verkaufsstrategien, mit denen dich Supermärkte manipulieren.
Quellen: computerbild, onlinehaendler-news
Vorschaubild: ©Flickr/Aranetti