Immer wieder werden Kinder im Alltag mit kleinen Geschenken überrascht, um ihnen eine Freude zu machen: ein kleines Spielzeug beim Zahnarzt, eine Zeitung beim Einkaufen, ein Malbuch vom Besuch und ein Würstchen auf die Hand an der Fleischtheke. Unabhängig von Geburtstag, Weihnachten oder besonderen Anlässen werden Kinder regelmäßig mit materiellen Aufmerksamkeiten bedacht. Doch was macht das mit Kindern, wenn sie ständig Geschenke bekommen?
Tägliche Bescherung: So wirken sich die ständigen Geschenke auf Kinder aus
Es gibt nichts Schöneres, als Kindern eine Freude zu machen. Überall lachen uns kleine Spielzeuge oder Süßigkeiten entgegen, die wenig kosten und für große Begeisterung bei den Kleinen sorgen. Da ist doch auch nichts dabei, Kindern zwischendurch kleine Geschenke zu machen, oder?
Doch die alltägliche Bescherung hat so ihre Tücken. Wenn Kinder wissen, dass es beim Arzt, vom Besuch, als Gast bei einem Kindergeburtstag oder „einfach nur mal so“ Präsente gibt, ist es für Eltern schwierig, dem Nachwuchs Wertschätzung und Dankbarkeit für Geschenke zu vermitteln. Je mehr Kleinigkeiten immer wieder den Besitzer wechseln, desto wertloser wird das einzelne Geschenk an sich und desto selbstverständlicher wird es für Kinder auch, Geschenke zu erwarten.
Selbstverschuldete Undankbarkeit
Oma kommt ohne ein Malbuch zu Besuch? Da ist die Enttäuschung groß. Oder hat gar das andere Gastkind auf dem Kindergeburtstag etwas Besseres in seiner Mitgebseltüte gehabt als man selbst? Eltern sind oftmals überrascht und peinlich berührt, wenn ihr Kind dem Schenkenden nicht die in ihren Augen angemessene Dankbarkeit entgegenbringt. Mit ruhigen Worten versuchen sie dann, ihrem Nachwuchs zu erklären, dass Geschenke etwas Besonderes seien und man sich doch freuen solle, überhaupt etwas zu bekommen.
Doch wie soll das Kind denn die Bedeutung von Geschenken lernen, wenn es ständig damit überschüttet wird? Dinge gewinnen nur an Wert und wecken Begierde in uns, wenn sie selten sind und wir auf sie warten müssen. Kinder kennen dieses Warten gar nicht mehr, weil Eltern, Großeltern, Freunde, Bekannte, Nachbarn oder die Verkäufer an der Fleischtheke ständig Aufmerksamkeiten in der Tasche haben und auf ein Lächeln des Kindes hoffen, wenn sie ihm diese überreichen. Schokolade gegen Dankbarkeit – ein Deal mit fadem Beigeschmack.
Tipps für Eltern gegen die ständigen Geschenke
Schlussendlich sind Eltern in der Pflicht, ihrem Kind Dankbarkeit und Wertschätzung zu vermitteln. Wenn andere Personen dem Nachwuchs zwischendurch immer wieder etwas zustecken, sollten Mama und Papa auch mal dazwischengehen und das Präsent vorher abfangen. Denn gut gemeint ist nicht immer auch gut gemacht.
Dinge wertzuschätzen, die ständig verfügbar sind, ist auch für Erwachsene schwer. Und so müssen auch Kinder lernen, dass es sich lohnt, auf etwas zu warten und auch, dass sich nicht jeder Wunsch erfüllen kann. Weniger ist wie so oft mehr.
Quelle: donbosco-magazin.eu
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