Die Küche ordentlich und sauber zu halten, sollte selbstverständlich sein. Dort, wo wir unsere Lebensmittel zubereiten, sollte es schließlich hygienisch rein sein! Doch was bedeutet Hygiene in der Küche eigentlich und wie kann man sie einhalten? Eine kurze Entwarnung vorab: Die Notwendigkeit, flächendeckend Desinfektionsmittel einzusetzen, besteht nicht. Durch die Einhaltung der folgenden 10 simplen Hygieneregeln wird deine Küche zu einem sicheren Ort.
Inhaltsverzeichnis
Hygiene: So wichtig ist sie in der Küche
Hygiene in der Küche ist von größter Bedeutung, sowohl für die Gesundheit als auch für das allgemeine Wohlbefinden. Eine saubere Küche hilft, die Verbreitung von Krankheitskeimen zu verhindern, die durch unsachgemäßen Umgang mit Lebensmitteln entstehen können. Zusätzlich tragen saubere Lagerpraktiken dazu bei, dass Lebensmittel länger frisch bleiben und Abfall reduziert wird.
Insgesamt trägt Hygiene in der Küche dazu bei, dass du und deine Familie gesund bleiben und gleichzeitig das Erlebnis des Kochens und Essens verbessert wird. Mit den folgenden 10 Tricks holst du die Hygiene auch in deine Küche:
Hygiene in der Küche fängt beim Einkauf an
Um sicherzugehen, dass in der eigenen Küche alles hygienisch ist, solltest du schon beim Einkauf von Lebensmitteln bestimmte Dinge beachten. Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) gibt Aufschluss darüber, ab wann ein Produkt an Qualität einbüßt. Wenn das MHD überschritten wurde, muss das Produkt jedoch nicht gleich weggeschmissen werden, schließlich kann es noch einige Tage genießbar sein. Das Verbrauchsdatum weist allerdings ganz klar darauf hin, ab wann ein Lebensmittel nicht mehr verkauft bzw. konsumiert werden soll, um gesundheitliche Probleme zu vermeiden.
Aber nicht nur das Kleingedruckte auf der Verpackung, auch ihren Zustand solltest du berücksichtigen. Wenn eine Verpackung beschädigt ist, besteht die Gefahr, dass der Inhalt verunreinigt ist oder schneller verdirbt.
Beim Transport die Kühlkette einhalten
Für Tiefkühlprodukte und andere kühlpflichtige Lebensmittel wie Käse und Wurst solltest du – vor allem in den warmen Sommermonaten – beim Einkauf immer eine Kühltasche oder eine Kühlbox dabeihaben. Außerdem ist es sinnvoll, diese Lebensmittel beim Großeinkauf als Letztes einzukaufen. Bei Wärme vermehren sich vorhandene Keime nämlich sehr schnell – durch nachträgliches Kühlen bremst du die Keimbelastung lediglich, sie wird dadurch aber nicht rückgängig gemacht.
Manche Lebensmittel sind besonders anfällig für Keime
Grundsätzlich problematisch sind rohe Lebensmittel tierischer Herkunft. Hierzu gehören zum Beispiel rohes Fleisch wie Mett, Rohmilchkäse oder Eier. Die genannten Lebensmittel sind besonders anfällig für Listerien. Für gesunde Erwachsene stellt diese Bakterienart zwar keine große Gefahr dar.
Bei Schwangeren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem (Kleinkindern, sehr alten Menschen und Kranken) können Listerien schwerwiegende Komplikationen hervorrufen. Deshalb sollten sie diese Lebensmittel nicht oder nur in durchgegarter Form zu sich nehmen. Das gilt übrigens auch für manche pflanzlichen Lebensmittel wie rohe Sprossen oder tiefgekühlte Früchte. Auch diese können andernfalls Krankheitserreger übertragen.
Die richtige Lagerung
Auch nach dem Transport solltest du daran denken, die Kühlkette weiter einzuhalten. Das heißt, alles, was in den Kühlschrank oder Gefrierschrank gehört, musst du dort auch schnellstens einräumen. Trockene Lebensmittel wie Mehl, Haferflocken, Grieß usw. füllst du in gut schließende Gefäße wie Gläser oder Tupperdosen um, damit Motten oder anderes Ungeziefer wie Brotkäfer keine Chance haben, sich dort anzusiedeln.
Kühlschrank-Einmaleins
Ein Kühlschrank erhöht die Haltbarkeit vieler Lebensmittel beträchtlich. Doch wenn er nicht richtig eingestellt ist, nicht regelmäßig gereinigt oder intelligent bestückt wird, dann kann auch er zum Hygiene-Orkus werden. Um Verunreinigungen zu vermeiden, solltest du keine unverpackten Lebensmittel oder Lebensmittel in beschädigten bzw. offenen Verpackungen im Kühlschrank lagern. Wenn das Gefrierfach keine Abtauautomatik hat, musst du es regelmäßig von Hand abtauen. Zur Reinigung des Kühlschranks empfiehlt sich Essigwasser. Achte darauf, den Kühlschrank nicht zu dicht zu befüllen, damit die gekühlte Luft auch wirklich alle gelagerten Lebensmittel erreicht.
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Vor dem Essen, nach dem Essen …
… Händewaschen nicht vergessen. Und zwar nicht nur vor und nach der Mahlzeit, sondern insbesondere auch vor und während der Zubereitung von Speisen. Jeder weiß es, kaum einer tut es: Damit das Händewaschen Keime wirksam beseitigt, solltest du deine Hände mindestens 20 Sekunden lang gründlich mit Seife unter fließendem Wasser waschen. Danach trocknest du deine Hände aber nicht am nächstgelegenen Geschirrtuch ab, sondern nimmst hierfür ein extra Handtuch, damit später keine Restkeime auf das Geschirr gelangen können.
Schneidebretter
Die wohl am meisten gefürchteten Küchenutensilien, wenn es um Hygiene geht, sind Schneidebretter, denn sie sind besonders anfällig für eine sogenannte „Kreuzkontamination“. Diese findet statt, wenn du zum Beispiel auf einem Brett zunächst rohes Fleisch zerkleinerst und dann – ohne das Brett zu reinigen – auch Gemüse darauf schneidest. Die Keime vom Fleisch gelangen so auf das Gemüse.
Um dem Problem aus dem Weg zu gehen, ist es am einfachsten, wenn du immer zwei verschiedene Bretter für Fleisch und Gemüse verwendest. Die Schneidebretter sollten übrigens keine Macken oder Vertiefungen haben, denn auch hier können sich Keime sammeln. Kunststoffbretter haben gegenüber Holzbrettern den klaren Vorteil, dass sie sich im Geschirrspüler reinigen lassen. Sie sind deshalb besonders als „Fleischbretter“ geeignet.
Richtig erhitzen
Durch das richtige Erhitzen – also die gleichmäßige und vollständige Erwärmung von Lebensmitteln auf 70-100 °C – werden die meisten Bakterien getötet. Wichtig hierbei: Diese Temperatur sollte nicht nur auf der Oberfläche, sondern auch im Inneren der Speisen erreicht werden. Wenn du unsicher bist, kannst du das ganz leicht mit einem Fleisch-Thermometer überprüfen. Keime können aber auch während des Kochvorgangs in die Speisen gelangen, zum Beispiel beim Abschmecken. Deshalb ist es so wichtig, dass du im kranken Zustand nicht für andere kochst.
Keimschleuder Spülschwamm
Auch Reinigungsmittel können dazu beitragen, dass sich Krankheitserreger verbreiten. Vor allem die feuchten Schwämme und Lappen bieten bei Raumtemperatur ein perfektes Milieu, damit sich Bakterien vermehren – zumal sie besonders oft mit Keimen in Kontakt kommen. Um das Risiko kleinzuhalten, solltest du sie nach jedem Gebrauch gut trocknen lassen und einmal pro Woche austauschen. Das bedeutet nicht, dass du dir ständig neue Schwämme und Lappen kaufen musst, du kannst sie einfach bei mindestens 60 °C in der Waschmaschine waschen. Da Lappen besser trocknen als Schwämme, ist ihnen der Vorzug zu geben.
Prokrastination vermeiden
Nicht nur in Studenten-WGs, auch in anderer Leute Küche ist das Aufschieben von Haushaltspflichten ein wichtiges Thema. Denn nicht nur Teller mit Schimmelbezug stellen eine Gefahr für die Hygiene dar. Auch ein Fleck, den du beim Kochen nicht gleich wegwischst, die Fleischverpackung mit Tauwasser, die du nicht sofort wegschmeißt, und der seit Wochen schmutzige Kühlschrankgriff erhöhen das Risiko für die Übertragung von Krankheitserregern.
Fazit
Hygiene in deiner Küche zu halten, ist kein kompliziertes oder teures Unterfangen. Ein erster Schritt ist es, bewusst einzukaufen – das heißt: auf den Zustand der Lebensmittel zu achten und sie angemessen zu transportieren. Auch die Menge der eingekauften Lebensmittel ist wichtig. Wenn du nur so viel einkaufst, wie du verbrauchen kannst, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass etwas verdirbt. Auch die Lagerung sollte mit Verstand geschehen, sodass die Produkte möglichst lange halten. Zu guter Letzt solltest du dir die Zeit nehmen, Lebensmittel in Ruhe zuzubereiten und verschmutzte Oberflächen sowie Utensilien zeitnah zu reinigen und gegebenenfalls auszutauschen.
Quelle: test.de
Vorschaubild: flickr.com/Henning Mühlinghaus

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