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7 häufige Fehler bei der Benutzung eines Hochdruckreinigers

Mit dem Hochdruckreiniger kannst du hartnäckige Verschmutzungen lösen. Du solltest bei der Benutzung jedoch einiges beachten, um Schäden zu vermeiden.

eine Terrasse wird mit einem Hochdruckreiniger gereinigt
© IMAGO / Panthermedia

Die besten Ideen zur Gartengestaltung gibt es hier. (Zum Artikel nach unten scrollen.)

Auch wenn Väterchen Frost zurzeit für eisige Temperaturen und gebietsweise für ein Winterwunderland sorgt, klopft der Frühling schon ganz vorsichtig an des Hobbygärtners Tür. Sobald es draußen etwas wärmer wird, ruft die Gartenarbeit. Hierzu zählen auch das Entfernen von Moos auf Gehwegplatten, die Reinigung von Terrassenmöbeln oder das Beseitigen von Unkraut auf Treppenstufen. Hierfür eignet sich am besten ein Hochdruckreiniger. Doch Vorsicht! Wenn du diesen falsch verwendest, kannst du großen Schaden anrichten.

Ein Hochdruckreiniger ist ein wahres Allroundtalent bei der Entfernung von Dreck, Schmutz und Ablagerungen. Mit ordentlich Power macht er nur mit der Kraft des Wassers alles blitzschnell sauber. Doch der Umgang mit dem Gerät will gelernt sein.

Hochdruckreiniger richtig benutzen: 7 häufige Fehler

Richtig angewendet, entfernt ein Hochdruckreiniger schnell und bequem selbst grobe Verschmutzungen. Durch verschiedene Aufsätze ist er vielseitig einsetzbar, und wenn du dir kein eigenes Gerät kaufen möchtest, kannst du einen Hochdruckreiniger in vielen Baumärkten auch ausleihen. Wir verraten dir, worauf du bei der Anwendung unbedingt achten und welche Fehler du vermeiden solltest.

1. Keine Sicherheitsvorkehrungen treffen

Hinter einem Hochdruckreiniger steckt eine ganze Menge Power. Während ein herkömmlicher Gartenschlauch einen Druck von ungefähr 4 bar hat, liegt dieser Wert bei einem Hochdruckreiniger zwischen 100 und 150. Bei der Benutzung solltest du also stets eine Schutzbrille tragen, da bei der Reinigung Steine und Schmutz aufgewirbelt werden können. Festes Schuhwerk und Handschuhe sind ebenfalls zu empfehlen. Und da bei der Arbeit mit dem Hochdruckreiniger Aerosole freigesetzt werden, die in die Lunge geraten können, sollte möglichst eine Atemschutzmaske getragen werden.

eine Frau reinigt ein Fenster mit einerm Hochdruckreiniger
Du solltest immer auf eine ausreichende Schutzkleidung achten. Foto: Anelo – stock.adobe.com

Dass der harte Wasserstrahl des Hochdruckreinigers nicht auf Menschen gerichtet werden darf, sollte selbstverständlich sein, da dieser schwere Blutergüsse auf der Haut zurücklassen kann. Wenn du das Gerät bedienst, achte darauf, dass sich niemand anderes in deiner Nähe befindet. Und kontrolliere vor dem Gebrauch das Stromkabel auf mögliche Beschädigungen.

2. Sich nur auf den Druck verlassen

Damit ein Hochdruckreiniger ein zufriedenstellendes Ergebnis liefert, ist nicht allein der Druck entscheidend. Vielmehr solltest du beim Kauf oder Ausleihen eines Gerätes darauf achten, dass Druck und Wassermenge aufeinander abgestimmt sind. Arbeitet der Reiniger mit viel Druck, aber wenig Wasser, ist der Wirkungsgrad der Düse zu gering und du musst die Düse dicht über den Boden halten. Dies kostet Zeit bei der Reinigung.

Achte darauf, dass der Hochdruckreiniger für den normalen Hausgebrauch zwischen 6 und 10 Liter Wasser pro Minute versprüht und einen Arbeitsdruck von mindestens 100 bar hat.

Welcher Druck sollte zur Reinigung verwendet werden?

  • Fahrräder, Mülltonnen und Gartenwerkzeug: 20 bar
  • Holzbänke und Holzterrassen: maximal 80 bar und auf ausreichend Abstand achten
  • Autowäsche: 85 bar
  • Häuserfassaden, Pflaster und Steine: 130 bar

3. Die falsche Düse wählen

Das Zubehör für einen Hochdruckreiniger ist vielfältig. Für ein optimales Ergebnis solltest du immer die richtige Düse verwenden, um eine Beschädigung des Materials zu vermeiden.

Folgende Düsen gibt es:

  • Flachstrahldüse
    Um deine Gartenmöbel zu reinigen, solltest du eine Flachstrahldüse verwenden. Durch diese wird das Wasser mit geringem Druck gesprüht. Einen Abstand von 30 Zentimetern zwischen Düse und Material solltest du stets einhalten.
  • Punktstrahldüse
    Um punktuell hartnäckige Verschmutzungen zu lösen, ist die Punktstrahldüse die beste Wahl. Diese eignet sich für kleine, unempfindliche Flächen. Die Punktstrahldrüse, die auch als Rundstrahldüse bekannt ist, spritzt einen dünnen Wasserstrahl mit großer Kraft heraus. Da der hohe Druck auf Dauer das Material beschädigen kann, solltest du zügig arbeiten.
  • Terrassenbürste
    Um große Flächen zu reinigen, greifst du am besten zur Terrassendüse. Diese besitzt zwei Düsen. Nach dem Bearbeiten des Bodens mit der Terrassenbürste, solltest du den gelösten Schmutz schnell mit einem Besen entfernen, sodass dieser nicht wieder ins Material eindringt.
  • Rotordüse
    Ähnlich wie die Punktstrahlbürste arbeitet auch die Rotorbürste mit einem dünnen Wasserstrahl und großem Druck. Allerdings kannst du mit dieser Düse, die auch als Schmutzkiller oder Rotationsdüse bekannt ist, größere Flächen und besonders hartnäckige Verschmutzungen reinigen. Auch hier solltest du auf ein zügiges, gleichmäßiges Arbeiten achten, um den Untergrund nicht zu beschädigen.

4. Das falsche Material mit einem Hochdruckreiniger bearbeiten

Auch wenn die Versuchung groß ist, kannst du leider nicht alle Materialien mit einem Hochdruckreiniger auf Vordermann bringen. Am besten eignen sich Terrassen, Fassaden, Steinplatten oder Gartenwege. Du solltest jedoch darauf verzichten, aufgeschüttete Wege aus Kies, Sand, Schotter oder Mulch mit dem Gerät zu reinigen. Auch bei altem Holz, Weichholz (wie zum Beispiel Lärche) oder brüchigen Steinen ist eine Hochdruckreinigung nicht zu empfehlen. Einige Experten raten sogar generell davon ab, Holzzäune mit dem Gerät zu reinigen.

ein Garagentor wird mit einem Hochdruckreiniger gereinigt
Informiere dich im Vorfeld, welches Material du mit deinem Hochdruckreiniger renigen kannst. Foto: Picunique – stock.adobe.com

Und auch Kunststoffoberflächen – beispielsweise bei Gartenmöbeln, Fenstern oder Haustüren – sowie Fassaden mit Wärmeverbundsystem oder einem mineralischen Anstrich können durch den harten Strahl beschädigt werden. Für diese Reinigung eignen sich eher der Gartenschlauch und eine Bürste.

4. Den Schlauch nicht ganz auf der Terrasse ausrollen

Wenn du den Hochdruckreiniger benutzt, achte stets darauf, dass der Schlauch immer ganz ausgerollt ist und nicht abknickt. So vermeidest du, dass sich der Druck an einer Stelle anstaut und so das Material beschädigt oder gar zerstört wird. Und auch das Stromkabel solltest du stets im Blick haben. Du kannst jedoch auch gleich auf einen kabellosen Hochdruckreiniger setzen. Dieser wird mit einem Akku betrieben. Überlege dir vor der Anschaffung, wie lange am Stück du das Reinigungsgerät benutzen möchtest, und wähle danach die Akkuleistung aus.

6. Das falsche Wasser verwenden

Achte darauf, dass der Wasseranschluss aufgedreht ist, bevor du den Hochdruckreiniger einschaltest, damit die Pumpe nicht heiß läuft und kaputtgeht. Vermeide es außerdem, für die Hochdruckreinigung Brunnenwasser zu verwenden und greife stattdessen auf die öffentliche Wasserversorgung zurück. Die Schwebstoffe und Partikel im Brunnenwasser könnten nämlich die Pumpe beschädigen.

Das Zumischen von chemischen Reinigungsmitteln kann ebenfalls zu Problemen beim Gerät führen. Verwende bei Bedarf ausschließlich spezielle Reinigungsmittel für Hochdruckreiniger.

Heißwasser im Hochdruckreiniger?

Du möchtest Öl- oder Fettflecken beseitigen? Dafür reichen Luftdruck und Wasser allein nicht aus. Warmes Wasser kann hier neben entsprechenden Reinigungsmittel für eine zufriedenstellende Entfernung der Fettflecken sorgen. Einige teure Geräte verfügen über einen internen Brenner, der das Wasser erhitzt. Günstigere Hochdruckreiniger können auch mit dem warmen Wasser aus der Leitung betrieben werden. Informiere dich im Vorfeld, welche Temperatur das Wasser haben darf.

Steine werden mit einem Hochdruckreiniger gereinigt
Moos, Algen und Verschmutzungen können problemlos mit einem Hochdruckreiniger entfernt werden. Foto: OceanProd – stock.adobe.com

7. Steckdosen auf der Terrasse ignorieren

Die Steckdosen in der Nähe der Terrasse sollten während der Reinigung mit dem Hochdruckreiniger nicht nur ausgespart, sondern auch abgedeckt werden, damit sie nicht mit dem Wasser in Berührung kommen. Nimm vor dem Abdecken der Steckdose die Sicherung heraus und entferne die Abdeckung direkt nach der Reinigung, damit kein Rost entsteht.

Diese Fehler werden dir in Zukunft garantiert nicht mehr zum Verhängnis. Benutze den Hochdruckreiniger also nur, wenn du dir wirklich sicher bist, dass du mit ihm keinen Schaden anrichtest – weder dir noch den Materialien, die du reinigen willst. Viel Erfolg!

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Quelle: bobvila, 24garten, myhomebook, test.de
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