Der 14-jährige Heman Bekele aus dem US-amerikanischen Bundesstaat Virginia könnte mit seinem Sieg eines Nachwuchspreises für Forschende in die Geschichte eingehen. Denn seine Idee einer Seife, die Hautkrebs heilen soll, brachte ihm den Titel „America’s Top Young Scientist“, auf Deutsch „Amerikas bester Nachwuchs-Wissenschaftler“, ein. Wir erklären dir, was du über die Erfindung wissen musst.
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Neue Hautkrebs-Therapie in Seifenform
Der junge Amerikaner erfand die Rezeptur einer Seife, die zur Behandlung bei Melanomen auf der Haut eingesetzt werden kann. Dabei handelt es sich um bösartige Tumore, die die Hautzellen, aber auch die Schleimhäute und die inneren Organe angreifen können. Bleibt diese Hautkrebsform unbehandelt, kann sie tödlich für die betroffene Person sein. Um so bahnbrechender ist also Hemans Erfindung.
Während des viermonatigen Wettbewerbs entwickelte er einen Prototyp seiner Idee und setzte sich damit gegen neun weitere Teilnehmerinnen durch. Doch wie kam der Junge auf diese Art der Hautkrebs-Therapie? „Je älter ich wurde, desto klarer wurde mir, wie groß das Problem Hautkrebs wirklich ist. Nicht nur in Äthiopien [Anm. d. Red.: Er lebte bis zu seinem vierten Lebensjahr dort], sondern überall auf der Welt. Und wenn die Menschen an Hautkrebs erkranken, ist die Behandlung wahnsinnig teuer“, erklärt der Nachwuchsforscher.
Noch dazu leiden viele Menschen unter den Folgen der Bestrahlungs- oder Chemotherapie, die gegen viele Krebsarten eingesetzt wird. Heman wollte zwei Probleme auf einmal lösen: Eine weniger aggressive Behandlungsmethode gegen Hautkrebs, die auch noch für jeden erschwinglich ist. In der Herstellung koste der Prototyp der Seife nach Hemans Aussage nur etwa einen halben US-Dollar.
Wie funktioniert die „Krebsseife“?
Hemans Prototyp soll als Heilmethode bei einer leichten Form von Hautkrebs-Melanomen helfen. Der Gedanke dahinter: Beim Gebrauch der Seife werden Lipid-Nanopartikel freigesetzt, die die Aktivierung von T-Zellen anregen sollen. T-Zellen sind Teil der Immunabwehr des Körpers und werden von den Lipiden (Fetten) genutzt, um Medikamente im Körper zu verteilen. Nanopartikel sind sehr klein und können zielgerichtet und über einen langen Zeitraum eingesetzt werden.
Die Seife soll also die körpereigene Immunabwehr anregen, damit sie gegen den Hautkrebs kämpfen kann. Während des Wettbewerbs feilte Heman gemeinsam mit seiner Mentorin Deborah Isabelle an der genauen Zusammensetzung der Seife. Mithilfe von Molekulartests konnten sie verschiedene Inhaltsstoffe in Kombination ausprobieren.
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Ab wann kann man die Seife kaufen?
Heman hat einen Fünfjahresplan aufgestellt, um seine Seife in den Handel zu bringen. Leider dauert die Zulassung eines Medikaments seine Zeit, da durch verschiedene Stellen geprüft werden muss, ob das Produkt an Menschen getestet werden darf. Erst nach solchen Tests kann man die heilende Wirkung der Seife nachweisen und das Medikament zum Verkauf freigeben. Mit den 25.000 $ (etwa 23.000 €) Preisgeld möchte Heman seine Forschung vorantreiben. Irgendwann will er einen gemeinnützigen Verein gründen, um weitere derartige Projekte umsetzen zu können. Schließlich gehe es ihm vor allem darum, möglichst vielen Menschen ohne hohe Kosten zu helfen.
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Das kannst du tun, um Hautkrebs vorzubeugen
Im besten Fall benötigen wir die Behandlung mit Hemans Seife gar nicht. Doch nicht immer weiß man genau, was den Hautkrebs auslöst. Es gibt aber einige Risikofaktoren, die du ausschließen kannst:
- Mach regelmäßig ein Haut-Screening beim Hautarzt, um Hautkrebs früh zu erkennen. Empfohlen sind alle 2 Jahre.
- Trage auch im Winter Sonnencreme auf. Das beugt nicht nur Krebs, sondern auch Falten und anderen Hauterkrankungen vor.
- Lasse Hautveränderungen immer vom Arzt abklären.
- Meide übermäßiges Sonnenbaden. Sowohl draußen als auch im Solarium.
Schade, dass die Seife bisher noch nicht eingesetzt werden kann. Es macht jedoch Hoffnung für die Zukunft, dass (junge) Menschen an neuen Therapien forschen.
Quellen: goodnews-magazine, theheartysoul,krebsgesellschaft
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