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Hochbeet: Diesen Fehler musst du beim Anlegen vermeiden

Hier erfährst du, wie du ein Hochbeet anlegen, befüllen und bepflanzen kannst, damit du die Gartensaison richtig losgehen kann.

Ein Mann und eine junge Frau werden gezeigt, wie sie ein Hochbeet anlegen und pflegen.
© IMAGO / Funke Foto Services

Die besten Ideen zur Gartengestaltung gibt es hier. (Zum Artikel nach unten scrollen.)

Wer ein Hochbeet im Garten anlegen möchte, will sich in der Regel die Gartenarbeit erleichtern. Aber Vorsicht: Es gibt diverse Fehler, die dafür sorgen, dass man an seinem Beet nicht lange Freude hat. Hier erfährst du alles, was du beim Bauen, Anlegen und Pflegen deines Hochbeets beachten musst.

Hochbeet kaufen oder selber bauen?

Wer ein Hochbeet kaufen möchte, kann mit einem Kastenbeet aus dem Gartencenter oder dem Baumarkt nicht viel falsch machen. Die Hochbeete werden hier meist als Bausysteme in verschiedenen Größen und Materialien angeboten. Grundsätzlich kann das Hochbeet auch aus Paletten oder naturbelassenem Holz wie Lärche oder Douglasie gebaut werden. Wichtig ist hierbei, auf die richtige Imprägnierung zu achten. Eine Einfassung aus naturbelassenem oder druckimprägniertem Holz, aus Beton oder Metall erhöht die Langlebigkeit. Grundsätzlich halten Hochbeete aus Holz jedoch nur wenige Jahre. Die Bausätze aus Metall oder Kunststoff sind vielleicht nicht so hübsch, aber haltbarer.

Häufige Fehler beim Anlegen des Hochbeets

  • Falscher Standort: Ein Hochbeet braucht viel Sonnenlicht. Vermeide schattige Plätze unter Bäumen oder neben hohen Mauern. Staunässe durch schlechte Drainage kann außerdem die Wurzeln faulen lassen.
  • Fehlender Schichtaufbau: Ein Hochbeet funktioniert am besten mit einer durchdachten Schichtung. Unten grobes Material wie Äste und Zweige für die Belüftung, dann Grasschnitt und Kompost für Nährstoffe, und oben hochwertige Erde. Nur Erde einzufüllen führt schnell zu Verdichtung und Nährstoffmangel.
  • Ungeeignete Materialien: Billiges, unbehandeltes Holz verrottet schnell. Nutze langlebige Hölzer wie Lärche oder Douglasie oder greife zu Stein, Metall oder langlebigem Kunststoff. Achte auch auf eine umweltfreundliche Imprägnierung.
  • Fehlende Planung der Größe: Ein zu kleines Hochbeet bietet wenig Platz für Wurzeln, ein zu großes erschwert die Pflege. Die ideale Breite liegt bei etwa 1,20 m – so kannst du bequem von allen Seiten arbeiten.
  • Falsche Bepflanzung: Nicht alle Pflanzen vertragen sich. Achte auf Mischkultur und wechsle die Pflanzen jedes Jahr, um den Boden nicht einseitig zu belasten. Starkzehrer wie Tomaten brauchen besonders viele Nährstoffe.

Tipp: Damit unerwünschte Gäste wie Wühlmäuse und Maulwürfe im Hochbeet keinen Schaden anrichten können, solltest du den Boden mit engmaschigem Drahtgitter auslegen. Einfassungen aus Holz werden außerdem mit einer dicken Gewebefolie ausgekleidet, damit sie nicht so schnell verrotten. Ein ebener Untergrund sorgt dafür, dass das Regen- und das Gießwasser gleichmäßig ablaufen können.

So befüllst du das Hochbeet richtig

Der größte Vorteil eines Hochbeets besteht darin, dass es als eine Art Komposter eingesetzt werden kann. So muss nicht das ganze Beet mit hochwertiger Erde aufgefüllt werden. Grundsätzlich gilt: Nach oben hin wird das Füllgut des Hochbeets immer feiner. Die Höhe der einzelnen Schichten richtet sich dabei immer nach der Höhe des Hochbeets insgesamt.

Hochbeet schichten: Beispiel (von unten nach oben)

  • 30 cm grober Baum- und Strauchschnitt (z.B. Äste, Zweige, Laub)
  • 15-20 cm Häckselgut, dünne Äste, unbedruckte Pappe, Laub oder Rasenschnitt
  • 20 cm reife Komposterde
  • 20 cm hochwertige Gartenerde

Achte darauf, dass du die beiden unteren Schichten gut verdichtest, weil der Inhalt des Beets durch den Verrottungsprozess sonst recht schnell in sich zusammensackt.

Hochbeet richtig bepflanzen

Durch die Verrottung der organischen Materialien im Inneren des Hochbeets entsteht Wärme von unten. Das begünstigt vor allem das Wachstum von wärmeliebenden Pflanzen, wie z.B. Tomaten, Zucchini oder Paprika. Die dabei entstehende Humuserde bietet den Pflanzen durchweg beste Wachstumsbedingungen.

In den ersten beiden Jahren enthält das Hochbeet die meisten Nährstoffe. Dann sollten nur sogenannte Starkzehrer wie Tomaten, Kohl, Sellerie, Lauch, Gurken und Zucchini angebaut werden, um Nitratanreicherungen zu vermeiden. Sogenannte Schwachzehrer wie Salat oder Spinat folgen erst im dritten Jahr.

Prinzipiell können auch andere Pflanzen, wie z.B. Zwiebeln, Möhren, Erbsen, Bohnen, Rettich, Radieschen oder Zierpflanzen, ins Hochbeet gesetzt werden.

Was darf (nicht) ins Hochbeet?

Bei selbst angebautem Gemüse sollte man auf biologischen Pflanzenschutz setzen. Bestimmte Pflanzkombinationen können beispielsweise bestimmte Schädlinge abschrecken oder die Gefahr von Krankheiten reduzieren. Eine sogenannte Mischkultur sorgt außerdem für eine reiche Ernte. Beachte dafür Folgendes:

  • Kerbel vertreibt Ameisen, Schnecken und Läuse und beugt Mehltau vor.
  • Pflanze Spinat neben Kopfsalat, um Erdflöhe zu vertreiben.
  • Pflanze Petersilie neben Erdbeeren, um das Beet vor Schnecken zu schützen.
  • Basilikum bietet neben Gurken- und Zucchinipflanzen Schutz vor Mehltau.
  • Pflanze Salat nie neben Petersilie.
  • Pflanze verschiedene Kohlarten nie nebeneinander.
  • Um den Kohlweißling abzuwehren, kombinierst du Kohlarten mit Sellerie und Tomatenpflanzen.
Gemüse und Kräuter wachsen in einem Hochbeet.
Hochbeet bepflanzen: die richtigen und falschen Nachbarn. Foto: ji_images – stock.adobe.com

Im Herbst Gründünger aussäen

Im Herbst sollte der Boden im Hochbeet mit einer Gründüngung verbessert werden. Bestimmte Pflanzen wie Gelbsenf oder Phacelia („Bienenweide“, „Bienenfreund“) lockern den Boden auf und versorgen die ausgelaugte Erde mit Nährstoffen, etwa mit Stickstoff. Die Gründüngung wird im Herbst als Nachsaat im Beet ausgebracht.

Hochbeet regelmäßig neu befüllen

Du solltest dein Hochbeet regelmäßig neu befüllen. Nach etwa einem Jahr fällt der Inhalt des Beets durch den Verrottungsprozess um etwa 10 bis 20 Zentimeter zusammen. Fülle das Beet entweder mit grobem Kompost oder Gartenerde auf. Je nach Nutzung sollten die Füllungen des Hochbeets alle drei bis fünf Jahre komplett ausgetauscht und die Schichten neu angelegt werden.

Quelle: ndr
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