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Gallwespen im Garten: Kleine Parasiten oder faszinierende Gartenbewohner?

Gallwespen hinterlassen rotgelbe Kugeln an Bäumen und Pflanzen. In diesem Artikel erfährst du, wie schädlich die charakteristischen Gallen wirklich sind.

Gallwespen: Galläfpel auf einem Eichenblatt
© IMAGO / Werner Schulze

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Huch, was ist das denn? Bei einem Spaziergang durch den Wald oder den eigenen Garten sind dir vielleicht auch schon einmal kleine Kugeln aufgefallen, die an Ästen oder Blättern kleben. Vor allem im Winter sind diese ungewöhnlichen Veränderungen sichtbar, da sich das Laub der Bäume auf dem Boden befindet. Die rotgelben Kugeln, die sogenannten Gallen, haben einen ganz besonderen Ursprung – sie entstehen durch Gallwespen. Ob es sich bei diesen kleinen Insekten tatsächlich um Schädlinge oder um ein faszinierendes Naturphänomen handelt, erfährst du hier!

Was sind Gallwespen und wie entstehen die Gallen?

Am häufigsten sind die kugeligen Wucherungen an Eichenblättern zu finden. Durch ihr apfelartiges Aussehen nennt man sie auch Gallapfel – und ihre Entstehung ist sehr faszinierend: Die Gallwespe – ein winzig kleines Insekt – legt ihre Eier in Pflanzengewebe ab, vorzugsweise auf Blättern der Eiche. Der Baum reagiert auf die Eiablage mit einer ungewöhnlichen Abwehrreaktion: Er bildet eine geschwollene, knorrige Wucherung.

Gallwespe: zwei Galläpfel auf einem Eichenblatt
Die Gallen der Gallwespe können ganz unterschiedliche Formen annehmen. Foto: Александра Черемисов – stock.adobe.com

Diese entsteht, wenn die schlüpfende Larve kleine Areale in den Blattrippen mit Speichel benetzt. Im Speichel befinden sich Wirkstoffe, die das Blatt veranlassen, Gallen rund um die Larven zu bilden. Im Inneren des Gallapfels entwickelt sich die Nachkommenschaft gut geschützt vor Fressfeinden und Witterungseinflüssen. Der Baum versorgt die kleine Larve mit Nährstoffen. Wenn der Baum im Herbst seine Blätter und damit auch die Larven mit „Haus“ und „Grundstück“ abwirft, verpuppen sich die Larven am Boden.

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Sind Gallwespen schädlich?

Der Baum beziehungsweise die Pflanze selbst nimmt durch die Bildung der Gallen für gewöhnlich keinen Schaden. Vielmehr sind die Gallen ein interessantes Naturschauspiel und eine normale Erscheinung in vielen Gärten und Wäldern.

Sollte jedoch ein junger Baum massiv unter einem Gallwespen-Befall leiden, kann er geschwächt werden. In solch einem Fall könnte die Pflanze in ihrem Wachstum gehemmt werden oder ihre Blätter vorzeitig abwerfen. Wenn du den Eindruck hast, dass deine Pflanzen zu viele Gallen tragen, kannst du Folgendes unternehmen:

  • Entferne die Gallen mit der Hand: Eine der einfachsten und umweltfreundlichsten Methoden ist das Entfernen der Gallen von den befallenen Pflanzen. Schneide befallene Äste ab oder zupfe die Gallen vorsichtig von den Blättern.
  • Förderung von natürlichen Feinden: Gallwespen haben einige natürliche Feinde, darunter Vögel und parasitäre Wespen, die die Larven befallen. Du kannst die Ansiedlung von Vögeln fördern, indem du Nistkästen aufhängst oder ein Vogelfutterhaus anbietest.

In der Regel ist es jedoch unnötig, aktiv etwas gegen Gallwespen zu unternehmen, da die Auswirkungen auf Bäume und Pflanzen zu gering sind. Anders verhält es sich mit der Esskastanie: Solltest du an deinem Baum Gallen entdecken, entferne und vernichte diese frühzeitig, um Ernteeinbußen zu vermeiden.

Gallwespen sind also keine Schädlinge im klassischen Sinne. Wenn du das nächste Mal einen Gallapfel an deinem Baum entdeckst, denke daran, dass es sich um ein faszinierendes Zusammenspiel von Pflanze und Insekt handelt.

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Quelle: myhomebook.de, bremen.nabu.de
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