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Wenn dein Rasen diesen Geruch verströmt, musst du sofort handeln

Es gibt doch kaum etwas herrlicheres als den Geruch von Rasen, oder? Nicht ganz: Denn in Wirklichkeit ist der Duft ein Alarmsignal. Was er wirklich bedeutet, liest du hier.

Ein Mann steht mit Gummistiefeln auf einem frisch gemähtem Rasen, den er mit einem Kantenschneider geschnitten hat.
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Der Rasen-Geruch nach dem Mähen verbindet man automatisch mit einem gut gepflegten Garten. Doch was die Nase als angenehm empfindet, ist in Wirklichkeit ein Alarmsignal: Der typische Duft entsteht, wenn das Gras verletzt wird und sich mit bestimmten chemischen Verbindungen gegen Schädlinge und Krankheiten schützt.

Warum riecht Rasen angenehm?

Der Geruch von frisch gemähtem Rasen hat eine beruhigende Wirkung auf viele Menschen. Er kann Stress abbauen und eine entspannende Atmosphäre schaffen. Oft wird der Geruch auch mit Erinnerungen an glückliche Momente aus der Kindheit oder an gemeinsame Aktivitäten im Freien verbunden. Für Gartenliebhaber ist der frische Geruch von Rasen ein Zeichen dafür, dass dieser gut gepflegt ist. Er kann auch eine kleine Belohnung nach der Arbeit des Rasenmähens sein.

Frisch gemähter Rasen: Woher kommt der Duft?

Wenn der Rasen gemäht wird, setzen die Halme einen Duftstoff namens cis-3-Hexenol frei, der auch als „Blattduftstoff“ bekannt ist. Neben anderen Substanzen wie Aldehyden und Alkoholen tragen diese Verbindungen dazu bei, die Wundheilung des Rasens zu unterstützen, den Stoffwechsel anzukurbeln und die geschnittenen Grashalme vor Infektionen zu schützen. Die Natur hat also einen cleveren Mechanismus entwickelt, um das Überleben der Gräser zu sichern.


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Frischer Rasenduft bedeutet Stress

Der Duft von frisch gemähtem Rasen hat in der Natur allerdings eine wichtige Funktion: Er soll Fressfeinde fernhalten und als Warnsignal dienen. Hungrige Insekten werden durch den Duftstoff cis-3-Hexenol abgeschreckt, der für einige Schädlinge sogar giftig sein kann. In Gärten mit großen Rasenflächen wird der Duft vermehrt freigesetzt, denn der Rasen in den meisten Gärten wird alle zwei Wochen gekürzt. Durch das ständige Mähen und Nachwachsen ist der Rasen also permanentem Stress ausgesetzt und produziert daher mehr cis-3-Hexenol als üblich.

Was sagt der Rasen-Geruch über die Gesundheit des Rasens aus?

Ein intensiver Rasen-Geruch kann darauf hinweisen, dass das Gras starkem Stress ausgesetzt ist. Ursachen können sein:

  • Zu häufiger oder zu tiefer Schnitt: Wird der Rasen zu oft oder zu kurz gemäht, leidet er und setzt vermehrt Abwehrstoffe frei.
  • Trockenheit oder Nährstoffmangel: Ein geschwächter Rasen produziert mehr Duftstoffe, um sich zu schützen.
  • Pilzbefall oder Krankheiten: Manche Krankheiten können den typischen Rasenduft verstärken oder verändern.

So pflegt man seinen Rasen schonend

Um Stress für den Rasen zu vermeiden, solltest du einige Pflegetipps beachten:

  • Nicht zu tief mähen – Eine Schnitthöhe von 4 bis 5 cm ist ideal.
  • Regelmäßig wässern – Besonders im Sommer braucht der Rasen ausreichend Feuchtigkeit.
  • Düngen nicht vergessen – Ein nährstoffreicher Boden stärkt die Grashalme.
  • Scharfe Messer verwenden – Stumpfe Mäher reißen die Halme und verstärken die Abwehrreaktion.

Tipp: Beim Einsatz von Mährobotern werden die Grashalme nur minimal gekürzt. Dadurch werden nur geringe Mengen des Duftstoffs freigesetzt. Der Vorteil dieser Methode (auch als „Mulchmähen“ bekannt) besteht darin, dass der Rasenschnitt einfach liegen bleiben kann und als natürlicher Dünger fungiert. Doch Vorsicht: Auch Mähroboter sollten nur unter Aufsicht benutzt werden, um keine Tiere zu gefährden.