Fliesenfugen zu reinigen, gehört wohl zu den unbeliebtesten Aufgaben im Bad. Manchmal putzt man ohne Ende und das Ergebnis ist trotzdem kaum zu sehen. Wenn auch du dich vor dem Fugenreinigen gruselst, solltest du die folgenden Mittel ausprobieren. Die können dir nämlich das Leben beim Putzen um einiges leichter machen.
Inhaltsverzeichnis
Fliesenfugen reinigen: Lieber richtig als zu oft
Egal, ob im Bad oder in der Küche – Fugen zu reinigen, ist eine Sisyphusaufgabe. Das heißt aber nicht immer, dass man zu wenig putzt. Teilweise ist sogar das Saubermachen selbst die Ursache des Grauschleiers. Denn beim Wischen sammelt sich das Wischwasser in den Vertiefungen, sodass Rückstände vom Reiniger sowie Schmutzpartikel in die feinen Poren sickern. Die ehemals weißen Fugen vergilben.
Zudem trocknen die Fugen langsamer und bieten damit einen Angriffspunkt für Schimmel. Manche Reinigungsmittel verschärfen das Problem: Sie rauen das Material auf, greifen insbesondere die Silikonfugen an, wodurch ein wahrer Teufelskreis aus Reinigen und der Bildung von Stockflecken entsteht. Generell gilt also: Wenn du deine Fliesenfugen putzt, dann mach es einmal ordentlich, und nicht zig Mal halbherzig.
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Fliesenfugen reinigen mit stärkeren Putzmitteln
Hausmittel können beim Fugenreinigen ein Mittel der Wahl sein. Doch manchmal muss man einfach auch schwereres Geschütz auffahren. Die folgenden Putzmittel sind effektiv bei der Fugenreinigung, sollten aber vorsichtig eingesetzt werden, damit sie die Substanz nicht beschädigen.
Um das leidige Schrubben kommt man dabei jedoch nur bei wenigen Methoden herum. Für alle anderen empfiehlt sich eine ausgediente Zahnbürste oder eine 🛒 Fugenbürste, die etwas komfortabler in der Hand liegt.
1. Schmutzradierer
Mit einem Schmutzradierer kommt man vor allem gegen den festsitzenden Grauschleier oder einzelne Flecken an. Hierbei wird eine mikroskopisch kleine Schicht des Materials abgeschliffen. Da das Radieren etwas mühsam ist, kommt diese Methode eher für einzelne bzw. kleinere Stellen infrage. Bei Silikon sollte man – wie bereits erwähnt – mit dem Polieren zurückhaltend sein.
Lesetipp – 13 Gründe, warum Schmutzradierer in jeden Haushalt gehören
2. Waschsoda
Waschsoda ist sehr ergiebig, reinigt und bleicht. In Wasser gelöst, bildet sich eine Lauge, die Schimmelsporen abtötet, gleichzeitig jedoch relativ umweltfreundlich ist. Auch gegen Kalk und Urinstein ist Waschsoda wirksam.
Die mit Wasser verdünnte Lauge auftragen und einige Minuten einziehen lassen. Dann den Schmutz abbürsten und mit lauwarmem Wasser nachspülen. Sind die Fugen stark vergilbt, können mehrere Durchgänge notwendig sein. Vorsicht bei der Anwendung, da das Pulver die Augen reizen kann!
3. Chlorreiniger
Bei leichtem Befall kann man Schimmel mit Chlorreiniger aus den Fugen vertreiben. Chlor zerstört die Pilze bis zur Wurzel, wodurch ein Nachwachsen verhindert wird; darüber hinaus tötet Chlor auch andere Keime und hat eine stark aufhellende Wirkung. Die Fugen strahlen wieder weiß. Trotzdem sollte mit Chlorreiniger sorgsam umgegangen werden! Denn obgleich in Reinigern das Chlor niedrig dosiert ist, kann es die Atemwege reizen; im Abwasser belastet es die Umwelt. Vor allem sollte man Chlorreiniger nie zusammen mit anderen Reinigern verwenden, da dabei giftiges Chlorgas entstehen kann. Im Ausnahmefall können Chlorreiniger jedoch den Ärger ersparen, neu verfugen zu müssen.
Übrigens basieren die meisten im Handel erhältlichen Schimmelentferner auf Chlor. Daher bei der Anwendung unbedingt gut lüften und Handschuhe tragen. Beigemengte Fungizide stehen unter dem Verdacht, langfristig gesundheitsschädlich zu sein, daher bitte meiden.
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4. Wasserstoffperoxid
Wasserstoffperoxid im Haushalt ist umstritten. Dabei war die Flüssigkeit ehemals ein überaus geschätztes Mittel zum Bleichen und Desinfizieren. Als 3-prozentige Konzentration (wie man sie auch in der Apotheke erhält) schnitt es bei der Stiftung Warentest zudem wesentlich besser ab als sämtliche Spezialreiniger. Die Tester bescheinigten der Wasserstoff-Sauerstoff-Verbindung nicht nur eine gute Wirksamkeit gegen Schimmel sowie eine sehr gute Reinigungskraft, sondern auch gute Ergebnisse in Hinblick auf Umwelt und Gesundheit. Die Produkte aus dem Supermarkt hingegen waren teilweise gesundheitlich erheblich bedenklicher.
5. Fugenstift
Ist der grobe Dreck beseitigt und liegt kein dauerhafter Schimmelbefall vor, kommt der 🛒 Fugenstift zum Einsatz. Dessen lackartige Tinte übermalt die Fugen nicht nur, sie beugt auch neuer Schleierbildung vor. Mit dem Auftrag sollte man indes vorsichtig sein, da eine unsaubere Handhabung (gerade bei farbigen Fliesen) unschön auffällt. Klebe am besten die Fliesen vorher ab, so erhältst du ein einwandfreies Ergebnis.
6. Dampfreiniger
Die absolut schonendste Variante – und eine der wirksamsten! – kommt gänzlich ohne Schrubben aus: die Reinigung mit Wasserdampf. Mit 150 °C bis 300 °C löst der Dampf effizient Staub und fetthaltige Verschmutzungen aus jeder Pore. Da keine chemischen Zusatzstoffe benötigt werden, bleibt die Dampf-Anwendung auch rückstandsfrei, was insbesondere Allergiker zu schätzen wissen. Leider sind die 🛒 Geräte nicht ganz billig, man kann sie aber auch in vielen Baumärkten für den einmaligen Gebrauch mieten.
Vergilbungen vorbeugen
Am besten ist es freilich, wenn die Fugen erst gar nicht vergilben. Daher sollte man seine Fliesen möglichst nur nebelfeucht wischen und nicht zu viel Reiniger verwenden. Nach dem Duschen zieht man die Wände mit einem 🛒 Fliesenabzieher ab – oder reibt die Fugen mit einem Spültuch trocken. Vor allem deine Silikonfugen werden dir diesen Mehraufwand danken und du sparst dir nachher viel Mühe.
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