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Erziehung: Vermeide diese 11 Fehler beim Aufräumen mit Kindern

Für Kinder bedeutet Ordnung etwas völlig anderes als für Eltern. Wenn du dein Kind zum Aufräumen motivieren möchtest, solltest du diese 11 Fehler vermeiden.

Ein Junge spielt in seinem Zimmer inmitten von Spielzeug
u00a9 IMAGO / photothek

Leben mit Kindern: Bastelideen & Lifehacks

Hier findest du allerhand süße Ideen, die Kinderaugen zum Leuchten bringen.

Kinder haben meist ein anderes Verständnis von Ordnung als die Erwachsenen. Vielleicht bist du auch schon einmal in das Zimmer deines Kindes gekommen und hast vor lauter Spielzeug den Boden nicht gesehen. Für den Nachwuchs war jedoch alles genau richtig so: Chaos fördert schließlich die Kreativität und auch das spielerische Lernen. Dennoch müssen auch Kinderzimmer gelegentlich aufgeräumt werden. Schließlich gibt eine gewisse Ordnung dem Leben auch eine Struktur.

Beim Aufräumen mit Kindern schleichen sich nur leider immer wieder Fehler ein, die für Kind und Eltern das Prozedere jeden Tag aufs Neue zur Qual werden lassen. Hier sind 11 typische Dinge, die du deshalb vermeiden solltest, sowie praktische Tipps, wie das Ordnung-Halten nachhaltig leichter geht.

1. Aufräumsack

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Aufräumsäcke sind eine tolle Sache – zumindest in der Theorie: Man breitet eine Decke aus, auf der das Kind spielt, anschließend zieht man an einem Bändel und alles ist aufgeräumt. In der Realität ärgern sich allerdings viele Eltern, denn solche Aufräumsäcke schränken den Spielradius enorm ein, sodass man am Ende doch wieder alles hinter Regalen und aus Sofaritzen hervorkramen muss. Fazit: Anstatt Geld für überflüssige Dinge auszugeben, sollte man Kindern lieber frühestmöglich beibringen, wie man die Spielsachen hinterher wieder aufräumt. 

2. Zu viel Spielzeug

Kinderzimmer voller Spielzeug
Foto: IMAGO / Zoonar

Ab wann es im Kinderzimmer zu viel wird, musst du entscheiden. Das hängt unter anderem von der Größe der Kinder und des Zimmers ab. Grundsätzlich aber gilt: Zu viele Spielanreize überfordern Kinder. Diese können sich dann nicht auf eine Sache konzentrieren, sondern ziehen ein Spielzeug nach dem anderen aus dem Regal. Darüber hinaus verlieren sie beim Aufräumen die Orientierung, wo was hin muss. Das kann Kinder frustrieren. Wenige, gut erreichbare Kisten, die mit Bildern gekennzeichnet sind, helfen Kindern dabei, selbst für Ordnung zu sorgen.

3. Aufräumen „spielen“

Aufräumen kann auch Spaß machen: Das Kind wird zum Baggerfahrer, der die Legosteine wegschaufelt, oder man würfelt, wie viele Gegenstände jeder abwechselnd wegräumen muss. Wichtig ist nur, dass dabei der Sinn – dass es ums Aufräumen geht – erkennbar bleibt. Sonst lernt das Kind nicht, dass es manchmal auch ohne begleitendes Unterhaltungsprogramm gehen muss.

4. „Eins raus, eins rein“-Regel

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Ordnung könnte so einfach sein, wenn mit jedem Spielzeug, das hervorgeholt wird, ein anderes wieder im Regal verschwindet. Leider funktioniert das Kindergehirn chaotisch: Was eben noch gebraucht wurde, könnte nachher ja wieder Teil des Spiels werden. Wer sich also Frust ersparen will, sollte die „Eins raus, eins rein“-Regel nur behutsam anwenden, etwa bei Brettspielen, bei denen es mehrere zusammengehörige Kleinteile gibt. Das verstehen dann selbst kleine Kinder.

5. Wühlkisten

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Manche Eltern wollen es ihren Kindern mit dem Aufräumen leicht machen und setzen daher auf große Spielzeugkisten, in die alles einfach hineingeworfen wird. Kinder sollten jedoch lernen, dass es gut ist, wenn alles seinen eigenen Platz hat, weil man es so besser wiederfindet. Außerdem sorgen Wühlkisten für Unordnung, weil sich das Kind buchstäblich erst einmal durch alles durchwühlen muss, bis es hat, was es will.

6. „Räum dein Zimmer auf!“

Ein Junge spielt in seinem Zimmer inmitten von Spielzeug
Foto: IMAGO / photothek

Wer sein Kind im Vorbeigehen so auffordert, sollte sich nicht wundern, wenn das Zimmer nach einer Viertelstunde noch genauso unaufgeräumt aussieht wie vorher. „Gehört werden“ und „bis zum Kind durchdringen“ sind nämlich zwei Paar Stiefel. Stelle sicher, dass du die volle Aufmerksamkeit deines Sprösslings hast, bevor du Ansagen machst. Diese Ansagen sollten obendrein so konkret wie möglich sein – selbst für Schulkinder ist die Aufforderung „Räum dein Zimmer auf“ noch viel zu pauschal.

7. Nachträgliche Spitzen

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Wenn die Kinder aufgeräumt haben, sollte auch das Lob konkret ausfallen: „Schön, die Kuscheltiere sind jetzt alle wieder an ihrem Platz! Toll, dass du auch an die CDs gedacht hast.“ Je mehr Details du würdigst, umso stolzer ist dein Zögling auf seine Leistung. Nachträgliche Spitzen, wie: „Das hätte aber auch schneller gehen können“, sind hingegen kontraproduktiv.

8. Belohnungen

Während Lob und Anerkennung sehr wichtig sind, um die Kleinen zu motivieren, können Belohnungen zum Gegenteil führen. Das Kind lernt nicht, dass es zu seinen Aufgaben im Haushalt gehört, auf seine Sachen selbst zu achten. Vielmehr meint es, dass es ein Opfer gebracht hat, für das ihm nun eine Gegenleistung zusteht. Für eine Erziehung zur Selbständigkeit ist das der falsche Weg.

9. Falscher Zeitpunkt

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Kinder lernen in Kontexten. Wenn also immer zur selben Zeit – etwa vor dem Abendbrot – das Zimmeraufräumen an der Reihe ist, fällt es ihnen umso leichter. Plane außerdem stets genügend Zeit ein: Falls es mal ein wenig länger dauert, bis der Dreikäsehoch aus dem Knick kommt, kannst du dann konsequent bleiben, ohne nervös auf die Uhr schauen zu müssen. Wer nämlich einmal zum Aufräumen aufgefordert hat, sollte nachher nicht aus Zeitnot einknicken und alles selbst machen!

10. Haushalt als Last sehen

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Einen Haushalt mit Kindern in Schuss zu halten, ist eine Herausforderung. Wer diese aber nur als Last empfindet und dabei ein entsprechendes Gesicht zieht, braucht sich nicht zu wundern, wenn auch seine Kinder bloß Negatives damit verbinden. Halte deine Ansprüche also so, dass du dich dabei noch wohlfühlst: Putze mit Musik, wenn dir das gefällt, oder greife zu praktischen Tricks, die dir helfen, im Alltag Ordnung zu halten. 

11. Den Mut verlieren

Sind die Kinder in der Pubertät, kommt man mit Erziehungsmaßnahmen oft nicht mehr weit. Nimm dir das Chaos im Zimmer aber nicht so zu Herzen. In diesem Alter ist ein unordentliches Zimmer oft auch ein Zeichen der Abgrenzung von den Eltern. Irgendwann wird sich wieder zeigen, dass all die Jahre zuvor, in denen du ihnen Ordnung beigebracht hast, nicht spurlos vorübergegangen sind. 

Ordnung ist nicht alles im Leben. Wer seine Kinder jedoch früh genug erzieht, im Haushalt mit anzupacken und zumindest die eigenen Sachen pfleglich zu behandeln, wird es später wesentlich leichter haben. Die Kinder lernen dann nämlich auch, deine tägliche Arbeit besser zu schätzen.

Wie du dir das Leben mit den lieben Kleinen noch angenehmer machen kannst, verraten dir diese ganz besonderen Erziehungstipps.

Quelle: sueddeutschemeinespielzeugkiste
Vorschaubilder: ©IMAGO / photothek ©pinterest.com/P’kolino © pinterest/OpenSky