Das Gefühl, nach einem langen Arbeitstag den BH zu Hause endlich ausziehen zu können, ist für viele Frauen einfach befreiend. In der Freizeit wird der Büstenhalter zunehmend weggelassen, immer mehr Frauen entscheiden sich gegen das unbequeme Kleidungsstück. Im Homeoffice kein Problem, aber darf ich auch im Büro den BH weglassen?
Die weibliche Selbstermächtigung ist auf dem Vormarsch und stellt viele alltägliche Gewohnheiten infrage. Dazu gehört auch das Tragen eines BHs. Jahrelang quetschten sich Frauen in die unbequemsten Arten von Büstenhaltern, nur um der Gesellschaft und dem Partner zu gefallen.
Mittlerweile hat sich Branche verändert: Die weibliche Unterwäsche wurde bequemer und funktionaler, blieb aber in Sachen Mode immer ein Thema. Die einen lieben es, neue BHs zu kaufen, die anderen können sich nichts Schlimmeres vorstellen. In einer Sache ist man sich aber einig: Für jede Frau spielt der Büstenhalter mindestens einmal im Leben eine Rolle.
Auch wenn ihn schon viele Frauen im Alltag weglassen: Im Büro scheint der BH noch zum Dresscode zu gehören. Aber darf der Chef wirklich vorschreiben, was für Unterwäsche getragen werden soll?
Büro-Outfits werden legerer
Je neutraler und seriöser das Outfit, umso besser. Das galt jedenfalls lange in vielen Branchen. Die Businessgarderobe hat sich in den letzten Jahren zum Glück etwas entspannt. Was lange undenkbar war, ist heute Realität: Statt zum Hosenanzug greifen viele lieber zu Jeans und Hoodie und auch Chefs in Flipflops soll es geben.
Natürlich ist das von Branche zu Branche unterschiedlich, im Allgemeinen darf aber getragen werden, was gefällt. Ob das auch für die Unterwäsche gilt? Da sind sich noch viele unsicher.
Grundsätzlich spricht nichts dagegen, den BH im Büro wegzulassen. Dein Chef darf dir nicht vorschreiben, welche Unterwäsche du zu tragen hast. Allerdings gibt es hier Ausnahmen. Solltest du bei der Bundespolizei arbeiten, gilt für dich leider kein „Free the Nipple“.
Ein Urteil des Landesgerichts Hessen entschied: Da es bei der Polizei strenge Kleidervorschriften und eine Uniform gibt, darf hier auch bestimmt werden, dass du einen BH auf der Arbeit trägst. Auch bei anderen Berufen mit Sicherheitskleidung kann es diesbezüglich eine Vorschrift geben.
In den meisten Berufen und Branchen kannst du aber anziehen, was du möchtest. Manchmal gibt es zwar inoffizielle Dresscodes, du darfst aber wegen deiner Kleidung nicht diskriminiert werden. Deine Unterwäsche hat nichts mit deiner Kompetenz am Arbeitsplatz zu tun. Entscheide am besten nach deinem Gefühl, ob du dich ohne BH im Büro wohlfühlst.
Kein BH als Statement
Immer mehr Frauen entscheiden sich weniger aus modischen als vielmehr aus politischen Gründen gegen den BH. Der Anblick der weiblichen Brust ist noch nichts Alltägliches, weibliche Brustwarzen werden immer noch stark sexualisiert. Das Weglassen des BHs ist für viele Frauen ein Statement zur Selbstermächtigung – sie wollen mit ihrem Körper umgehen, wie sie gerne möchten.
Ob deine Kleidung im Büro angemessen ist oder nicht, musst du am Ende selbst entscheiden. Aus Respekt vor deinen Vorgesetzten und Kollegen solltest du aber darauf achten, nicht zu freizügig gekleidet zu sein. Am Ende bleibt die Garderobe aber deine Sache, niemand kann dir deine Unterwäsche vorschreiben. Lässt du deinen BH im Büro schon weg oder ist es dir unangenehm?
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Quelle: gofeminin
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