Eine Wohnung ohne funktionierende Heizung? Das wäre heutzutage in Deutschland undenkbar. In Japan ist das allerdings ganz anders. Doch auch hier möchte man im Winter nicht frieren. Eine traditionelle Lösung ist der sogenannte Kotatsu. Was diesen Tisch so einzigartig macht und ob er auch in dein Wohnzimmer sollte, erfährst du hier.
In Deutschland gibt es in den meisten Wohnungen funktionierende Zentralheizungen und isolierte Fenster. Kaum vorstellbar, wie kalt es ohne diese Ausstattung im Winter werden würde. In Japan ist das allerdings anders. Traditionelle japanische Häuser verfügen nur in seltenen Fällen über eine feste Heizung.
Da es aber auch in Japan ab und zu etwas kälter wird, wurde dort schon vor langer Zeit an Lösungen getüftelt. Eine, die sich durchgesetzt hat, ist der beheizbare Tisch namens Kotatsu. Dieser sorgt an einem bestimmten Ort der Wohnung für wohlige Wärme. Daher hält sich meistens die ganze Familie an ebendiesem Ort auf.
In Japan wird (anders als bei uns) häufig auf dem Boden gesessen. Traditionell sind dann die Zimmer mit Tatami-Matten ausgelegt, die für eine zusätzliche Isolierung sorgen und sich zudem nicht so stark abkühlen wie Holz- oder Laminatböden.
Wie funktioniert ein Kotatsu?
Der beheizte Tisch besteht meistens aus drei wesentlichen Bestandteilen: einem niedrigen Tischgestell, einer elektrischen Heizung und einer Decke.
Das elektrische Heizelement wird direkt unter der Tischplatte angebracht. Sitzt man nun am Tisch, strahlt die Wärme angenehm auf die Beine. Die Decke wird über die Tischplatte gelegt und reicht auf allen Seiten bis auf den Boden. Sie hält die erzeugte Wärme unter dem Tisch.
Dank dieser punktuellen Wärme direkt am Tisch werden hier gemeinsame Mahlzeiten eingenommen oder andere familiäre Aktivitäten durchgeführt. Der Kotatsu ist demzufolge in vielen japanischen Familien ein traditioneller Ort der Zusammenkunft.
Die ersten Kotatsus
Ursprünglich kommt die Idee des beheizbaren Tisches wohl aus China, ist aber schon sehr lange auch in Japan verwurzelt. Früher gab es natürlich noch keinen elektrischen Strom, daher wurde der Kotatsu über einer Grube mit Holzkohle platziert. Heute werden Kotatsus nur noch selten auf diese Art genutzt.
Ist ein Kotatsu auch in einer deutschen Wohnung denkbar?
So gemütlich diese Art des Heizens auch sein mag, sehr energieeffizient ist sie leider nicht. Da in Japan der elektrische Strom vornehmlich noch in Atomkraftwerken erzeugt wird, ist dies für die meisten Familien eine sehr günstige Methode zu heizen. Auch wenn manche Familien trotzdem Öfen oder eine Fußbodenheizung besitzen – sie sind häufig viel teurer als der Strom für den Kotatsu.
In Deutschland ist vom beheizten Tisch eher abzuraten. Nicht nur die Anschaffungskosten sind recht hoch, auch wegen der steigenden Strompreise sollte man auf das elektrische Heizen möglichst verzichten. Hier überwiegt, trotz Preisanstiegs, immer noch die Gasheizung als günstigere Alternative.
Auch wenn es sehr gemütlich aussieht, wird sich in Deutschland der Kotatsu wohl vorerst nicht durchsetzen. Kannst du dir so einen Tisch bei dir zu Hause vorstellen oder möchtest du lieber doch nicht auf deine klassische Heizung verzichten?
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Quellen: giga, japanwelt
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