Wenn im Frühling die ersten Blümchen blühen und es wärmer wird, ist es an der Zeit, seinen Balkon für den Sommer herzurichten. Doch wo fängt man eigentlich an? Und welche Blumen sind für die geografische Ausrichtung meines Balkons überhaupt geeignet? Die Antworten auf diese Fragen zum Balkon bepflanzen bekommst du in diesem Artikel.
Schritt 1: Was möchte ich auf dem Balkon anpflanzen?
Zuerst sollte man sich überlegen, ob man auf seinem Balkon nur Zierpflanzen oder auch Obst, Gemüse und Kräuter anpflanzen möchte. Küchenkräuter bieten sich beispielsweise an, wenn man viel und gerne mit Gewürzen kocht. Was gibt es Besseres, als die eigene Ernte als Zutat zu verwenden?
Schritt 2: Welche geografische Ausrichtung hat mein Balkon?
Wenn man sich für die Art der Bepflanzung entschieden hat, kann es mit der Planung weitergehen. Um unnötigen Aufwand zu vermeiden, sollte man wissen, welche Gewächse auf dem eigenen Balkon überhaupt „überleben“. Verfügt man über einen Balkon in Südlage, hat man besonders morgens Sonne und nur wenig Schatten. Hier sollten also Blumen gepflanzt werden, denen viel Sonne nichts ausmacht. Ost- und Westbalkone bekommen nachmittags Sonne ab oder liegen im Halbschatten. Auf einen nach Norden ausgerichteten Balkon sollte man nur Pflanzen setzen, die wenig Sonne brauchen.
Ein paar Beispiele für jede Balkonausrichtung findest du hier:
Ausrichtung |
Sonneneinstrahlung |
Zierpflanze |
Obst |
Gemüse |
Kräuter |
Süden |
sonnig |
Lavendel |
Zwergpfirsich |
Paprika |
Thymian |
Osten/Westen |
halbschattig |
Männertreu Margerite |
Rhabarber |
Radieschen |
Salbei |
Norden |
schattig |
Glockenblume Fuchsie |
Walderdbeere |
Salat |
Minze |
Schritt 3: Wo pflanze ich ein?
Die Art der Bepflanzung richtet sich immer auch nach den Gegebenheiten vor Ort, wie z.B. der Größe des Balkons oder ob man Möbel auf dem Balkon aufstellen möchte. Um etwa Rhabarber und Birne einzupflanzen, muss man genügend Platz für einen Topf haben. Ist dieser Platz nicht gegeben, sollte man lieber Obst anbauen, das man auch in Balkonkästen anbauen kann.
Balkon bepflanzen: Kleiner Balkon
Bei wenig Platz auf dem Balkon sollte man sich für Balkonkästen entscheiden, die über das Geländer nach außen hängen. Bei den Pflanzen muss man sich auch gar nicht mehr so einschränken wie früher. Mittlerweile gibt es beispielsweise Gurkenzüchtungen, die nicht viel Platz benötigen und somit auch in schmalen Kästen eingepflanzt werden können. Auch Rankhilfen oder vertikale Blumenkästen nehmen weniger Platz als Blumentöpfe ein.
Großer Balkon
Pflanzkübel sind prima, um hochwachsende Pflanzen wie Oliven- oder Zitronenbäume anzupflanzen. Wer besonders viel Platz hat, der kann auch ein Hochbeet für Gemüse- und Obstpflanzen auf dem Balkon aufstellen.
Schritt 4: Wie viel Zeit habe ich?
Die Art der Bepflanzung hängt auch davon ab, wie viel Zeit du investieren möchtest. Wer seinen schön bepflanzten Balkon „nur“ genießen möchte, sollte vermehrt auf blühende Zierpflanzen und Kräuter zurückgreifen. Beispielsweise brauchen Minze und Thymian nicht viel Pflege. Wer sich zum Hobbygärtner mausern möchte, könnte wiederum an anspruchsvolleren Gemüsepflanzen wie Tomaten seinen Spaß haben.
Schritt 5: Welche Pflanzen vertragen sich?
Wichtig ist auch, dass du vor dem Einpflanzen recherchierst, welche Pflanzen sich vertragen. Ansonsten ist es mit der schönen Blütenpracht schnell wieder vorbei, wenn sich die Pflanzen gegenseitig die Nährstoffe entziehen. In diesem Artikel verraten wir dir, welche Kräuter du lieber nicht nebeneinander einpflanzen solltest.
Schritt 6: Das Wachstum der Pflanzen beachten.
Auch wenn man sich einen Balkon voller Blüten wünscht, sollte man nicht zu viele Blumen in das zuvor gewählte Gefäß pflanzen. Schließlich sollen die Pflanzen noch Platz zum Wachsen haben. Einige Lavendelarten können bis zu ein Meter hoch wachsen. Hochrankende Pflanzen wie Efeu müssen eventuell mit dem Vermieter abgesprochen werden, wenn sie zu groß werden.
Balkon bepflanzen: Weitere Tipps
- Entscheide dich am besten für zwei bis drei Farben, die du auf dem Balkon anpflanzen möchtest. Ansonsten könnte es zu bunt und unordentlich aussehen. Weiße Blüten passen gut zu allen anderen Farbkombinationen.
- Hast du noch Erde aus dem Vorjahr im Keller, solltest du diese lieber entsorgen. Denn die Erde verliert ihre wichtigen Nährstoffe und kann sogar schädliche Pilze entwickeln. Also besser immer frische Erde verwenden.
- Es lohnt sich, in hochwertige Erde zu investieren. Wer Moore schützen möchte, kann darauf achten, dass die Erde torffrei ist.
- Verblühte und vertrocknete Teile der Pflanze sollten regelmäßig entfernt werden, damit diese ihre Energie aufs Wachstum richten kann.
- Für den Anfang bietet es sich an, bereits angezüchtete Jungpflanzen von Gemüse- und Obstsorten aus einer Gärtnerei zu kaufen. So erspart man sich aufwendiges Aussäen.
- Um im Geschäft gute Pflanzen zu erkennen, muss man sich die Wurzeln anschauen. Kommen sie aus den Löchern des Anzuchttopfes heraus und sind weiß oder beige, ist die Pflanze kräftig. Auf keinen Fall sollten die Wurzeln matschig und braun sein.
- Vor dem Einpflanzen sollte man dem Gewächs genügend Wasser zuführen. Dafür kann man die Pflanze samt Anzuchttopf in eine Wanne mit Wasser stellen. Sind die Wasserbläschen verschwunden, kann die Pflanze eingepflanzt werden.
Ein paar Dinge sind zu beachten, wenn man seinen Balkon bepflanzen möchte. Doch das Ergebnis kann sich sicher sehen lassen, wenn man diese Expertentipps befolgt.
Quellen: hornbach, obi, mein-schoener-garten, liebenswert-magazin
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