Verbraucherzentralen warnen vor einer neuen Form von Amazon-Betrug. So melden sich in letzter Zeit immer häufiger Kunden, denen von Marketplace-Anbietern ein falscher Artikel geliefert wurde. Um den Betrug nachzuweisen und das Geld schnell zurückzubekommen, raten die Verbraucherzentralen zu einem simplen Trick.
Video-Trick gegen Amazon-Betrug
Eine Frau aus Hamburg bestellt über den Amazon-Marketplace edle Dessous der Marke Lise Charmel. Im Paket befinden sich aber nur billige BHs. Eine andere Amazon-Kundin bekommt statt des neuen Tablets nur Teelichter geliefert. Bei einem Thüringer Kunden ist im Päckchen sogar nichts weiter als Füllmaterial.
Dass einmal ein falscher Artikel geliefert wird, kommt vor. Nicht immer muss dahinter böse Absicht stecken. In den vergangenen Monaten häufen sich laut Verbraucherzentrale jedoch die Vorfälle:
„Bundesweit bekommen wir Verbraucherzentralen vermehrt Beschwerden von Menschen, die auf der Amazon-Plattform etwas anderes bestellt haben, als ihnen geliefert wurde.“
Vor allem hochwertige Elektronikartikel seien davon betroffen.
Die Vermutung liegt nahe, dass dahinter eine neue Form von Amazon-Betrug steckt. Genauer gesagt: eine neue Amazon-Marketplace-Betrugsmasche. Denn für Artikel von Drittanbietern gelten andere Regeln als für Artikel, die direkt von Amazon versandt werden.
Falscher Artikel geliefert
Bekommt man einen falschen Artikel geliefert, gibt es bei Amazon zwei Möglichkeiten. Wurde die Ware direkt von Amazon versandt, ist die Rücksendung recht unkompliziert und man erhält schnell sein Geld zurück.
Anders sieht es bei Käufen über Amazon-Marketplace-Händler aus. In diesem Fall muss man den Händler kontaktieren. Streitet der Händler eine Fehlsendung ab, entscheidet Amazon nach eigenem Ermessen, ob der Kunde Anspruch auf eine Rückerstattung hat. Das zieht nicht nur einen zeitraubenden E-Mail-Verkehr nach sich. Teilweise nimmt dieser auch absurde Züge an, wie die Verbraucherzentralen berichten:
„Amazon verlangt das bestellte Produkt zurück, um das Geld zu erstatten. Das haben die Betroffenen aber nie erhalten und können es somit gar nicht zurückschicken.“
In diesem ganzen Zeitraum erhält man weder das Geld zurück, noch eine Ersatzlieferung.
Mit diesem cleveren Trick setzt du dein Recht durch
Um sich gegen diesen Ärger zu wappnen, geben die Verbraucherzentralen einen cleveren Tipp:
„Damit ihr im Zweifel beweisen könnt, etwas Falsches geliefert bekommen zu haben, solltet ihr das Öffnen eines Pakets filmen!“
Achte dabei darauf, dass du auch die Adresse des Absenders auf dem Video hast und der Packungsinhalt im Detail zu sehen ist.
Ein solches „Unboxing-Video“ ist zwar kein Beweismittel, das vor Gericht standhält. Im Streit mit einem betrügerischen Händler hat man jedoch deutlich bessere Karten, dass Amazon die Reklamation sofort akzeptiert. Flugs hat man sein Geld zurück und kann entscheiden: Soll der Marketplace-Händler die richtige Ware senden oder wählt man lieber einen anderen Händler?
Einfach das Handy zücken, wenn man das Paket eines unbekannten Händlers öffnet – diesen Trick solltest du dir ab sofort zur Routine machen. So schlägst du fiesen Amazon-Betrügern ein Schnippchen und sparst dir eine Menge Zeit und Nerven.
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Quellen: verbraucherzentrale.nrw, evz
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