Im Supermarkt ist es schnell passiert: Du schlenderst durch die Gänge, nimmst ein Produkt hinten aus dem Regal und schon fällt das vordere Marmeladenglas auf den Boden und geht zu Bruch. Scherben und süßer Brotaufstrich verteilen sich vor deinen Füßen und nun fragst du dich: Muss ich für den Schaden aufkommen und das kaputte Glas bezahlen? Die kurze Antwort lautet: ja! Für die ausführliche Antwort lies schnell weiter!
Wer haftet für ein Missgeschick im Supermarkt?
Wenn du ein Produkt im Supermarkt mutwillig oder unabsichtlich zerstörst, musst du dafür aufkommen. Egal, ob es das kaputte Marmeladenglas, der zerstörte Eierkarton oder die zerdrückte Milchpackung ist, die Kosten für das Missgeschick trägst du. Allerdings musst du nur so viel bezahlen, wie die Ware im Einkauf gekostet hat. Das ist meist weniger als der Preis, der auf dem Etikett steht.
Dann ist der Supermarkt in der Pflicht
In vielen Supermärkten gibt es gelegentlich spezielle Aufbauten von Produkten, um die Waren besonders auffällig anzupreisen. Wenn sich aus solch aufwendigen Platzierungen die Produkte nur schwer entnehmen lassen und daraufhin zu Bruch gehen, haftest du nicht allein für den Schaden.
Auch vollgestopfte Regale, die ein einfaches Entnehmen der Produkte behindern, können dazu führen, dass ein Missgeschick passiert. Den Supermarkt trifft hier zumindest eine Teilschuld, wenn nicht sogar die ganze Schuld, wenn der Konserventurm von Vornherein zu wackelig gestapelt wurde.
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Dann müssen Eltern den Schaden bezahlen
Wenn deinen Kindern im Supermarkt etwas zu Bruch geht, sieht die juristische Lage etwas komplizierter aus. Hier spielen vor allem das Alter des Kindes und die Aufsichtspflicht der Eltern eine Rolle. Ein dreijähriges Kind sollte beispielsweise nicht unbeaufsichtigt durch die Gänge flitzen, wohingegen ein siebenjähriges Kind durchaus auch alleine durch den Supermarkt schlendern kann, ohne dass man davon ausgehen muss, das etwas kaputt geht.
Passiert deinem siebenjährigen oder älterem Kind ein Missgeschick, kann es sein, dass es selbst für den entstandenen Schaden aufkommen muss. Das kommt vor allem auf die geistige und individuelle Entwicklung deines Sprösslinges an. Sobald der Nachwuchs mit 18 Jahren die Volljährigkeit erreicht, muss er die Kosten für die aufgeplatze Nudelpackung selbst übernehmen.
Dir ist im Supermarkt etwas zu Bruch gegangen? So solltest du jetzt reagieren
Die meisten von uns sind wahrscheinlich zunächst peinlich berührt, wenn ein Glas mit einem lauten Knall im Supermarkt zu Bruch geht. Doch anstatt sich jetzt klammheimlich davonzustehlen, solltest du wie folgt vorgehen:
- Bleibe zunächst ruhig. Du bist nicht der erste Kunde, dem etwas zu Bruch geht, und höchstwahrscheinlich auch nicht der letzte.
- Versuche nicht, selbstständig die Scherben vom Boden zu sammeln, sondern informiere umgehend das Personal aus dem Supermarkt.
- Ist dir ein sehr teures Produkt aus den Händen gefallen, mache ein Foto von dem Schaden und dem Regal – dies kann später von Nutzen sein.
Bei Kleinigkeiten, wie einem kaputten Joghurtbecher, ist der Supermarkt in der Regel kulant und erlässt dir die Kosten. Sollte dies nicht der Fall sein, ist es das gute Recht des Marktes, dir den Joghurt in Rechnung zu stellen. Verzichte am besten auf ein großes Theater, schließlich war es deine Schuld, dass die Ware zu Bruch gegangen ist.
Anders sieht es aus, wenn es um größere Beträge geht. Am besten holst du dir dann einen juristischen Rat bei der Verbraucherzentrale ein und nimmst gegebenenfalls deine private Haftpflichtversicherung in Anspruch.
Wenn Ware im Supermarkt zu Bruch geht, ist dies zunächst für alle Beteiligten unangenehm und ärgerlich. In den meisten Fällen findet man jedoch gemeinsam mit dem Marktleiter eine zufriedenstellende Lösung für alle.
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Quelle: meinrecht.de