Ein eigener Komposthaufen ist eine tolle Sache: Du reduzierst Abfall, produzierst nährstoffreiche Erde und tust der Umwelt etwas Gutes. Doch wenn der Kompost wortwörtlich zum Himmel stinkt, kann die Freude schnell vergehen: nicht nur, weil dies den Zorn der Nachbarn erregt, sondern auch Ratten und Ungeziefer anziehen kann. Doch zum Glück kannst du mit einfachen Tricks eine starke Geruchsentwicklung vermeiden und deinen Kompost richtig anlegen bzw. in Schwung bringen.
Das richtige Mischungsverhältnis im Komposthaufen
Wenn der Komposthaufen üble Gerüche verströmt, liegt es oft an einem falschen Mischverhältnis. Der Kompost sollte aus grünen (nassen, stickstoffreichen) und braunen (trockenen, kohlenstoffreichen) Materialien bestehen. Eine gute Faustregel ist das Verhältnis 2:1 – also doppelt so viel trockenes Material wie feuchtes.
Geeignet sind:
- Grünes Material: Küchenabfälle, Rasenschnitt, Teebeutel
- Braunes Material: Laub, kleine Äste, Pappe, Zeitungspapier (unbedruckt)
Feuchtigkeit im Komposthaufen regulieren
Ist der Kompost zu nass, beginnt er zu faulen – und das riecht! Ist er zu trocken, verrottet er nur langsam. Die Konsistenz sollte sich anfühlen wie ein ausgedrückter Schwamm: feucht, aber nicht tropfend. Falls nötig, gib trockene Materialien wie Häcksel oder Stroh hinzu oder decke den Kompost bei starkem Regen ab.
Kompost regelmäßig umsetzen
Ein stehender Komposthaufen neigt zu Sauerstoffmangel, was zu fauligen Gerüchen führt. Lüfte ihn regelmäßig, indem du ihn mit einer Mistgabel umsetzt. So förderst du die Zersetzung und verhinderst unangenehme Gerüche.
Tipp: Wenn du im Frühjahr Kompost auf die Beete aufbringen möchtest, empfiehlt es sich, ein Kompostsieb zu verwenden, um feine Komposterde von groben Bestandteilen zu trennen.
Keine problematischen Abfälle
Nicht alles gehört auf den Kompost. Fleisch- und Fischreste, Milchprodukte sowie gekochte Essensreste ziehen nicht nur Tiere an, sondern sorgen auch für Gestank. Auch größere Mengen Zitrusfrüchte oder Brot schaden dem Kompostklima.
Effektive Kompostbeschleuniger nutzen
Falls dein Kompost träge ist oder unangenehm riecht, kannst du spezielle Kompoststarter oder Gesteinsmehl nutzen. Diese helfen bei der Zersetzung und binden Gerüche.
Der richtige Standort
Ein schattiger bis halbschattiger Platz ist ideal. Zu viel Sonne kann den Kompost austrocknen, zu viel Schatten kann ihn zu feucht halten. Außerdem sollte er nicht direkt am Haus oder Nachbars Garten stehen – für den Fall, dass doch mal ein Geruch entsteht.
Tipp: Eine kleine, aber feine Alternative zum Komposthaufen ist der Bokashi-Eimer. Hier werden Küchenabfälle in einem kleinen Eimer fermentiert – ein geruchsneutraler Prozess, bei dem hochwertiger Dünger als Abfallprodukt entsteht.
Stinkender Komposthaufen: Das sagt das Gesetz
Grundsätzlich ist das Kompostieren im eigenen Garten erlaubt. Laut § 906 im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) ist eine gewisse Geruchsentwicklung allgemein hinzunehmen. Aber: Der Komposthaufen darf nicht so stark riechen, dass er als „unzumutbare Geruchsbelästigung“ für Nachbarn gilt. Das kann zu Beschwerden und im schlimmsten Fall zu einer behördlichen Anordnung führen. Also besser gleich auf die richtige Pflege achten!
Ein stinkender Komposthaufen ist kein Naturgesetz – du kannst viel tun, um Gerüche zu vermeiden. Mit der richtigen Mischung, ausreichend Belüftung und ein wenig Pflege bleibt dein Komposthaufen geruchsfrei und liefert dir wertvolle Erde für deinen Garten. Viel Erfolg beim Kompostieren!
Dieser Artikel wurde teils mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.