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Gehetzte Kindheit: Diese Folgen hat es im Erwachsenenleben

Hattest du eine gehetzte Kindheit? Finde heraus, wie sich das Phänomen im Erwachsenenleben bemerkbar macht.

Ein Junge und ein Mädchen sitzen auf dem Boden. Das Mädchen weint und der Junge legt beruhigend seinen Arm um das Mädchen.
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Hast du schon einmal von dem Hurried Child Syndrome gehört? Vielleicht leidest du sogar selbst daran. Wir erklären dir, welche Auswirkung eine sogenannte gehetzte Kindheit auf dein Erwachsenenleben haben kann und wie du dieses Phänomen bei dir und anderen erkennen kannst.

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Hurried Child Syndrome: Das bedeutet eine gehetzte Kindheit

Bei dem sogenannten „Hurried Child Syndrome“, zu Deutsch „Gehetztes Kind Syndrom“ handelt es sich um ein Phänomen, das immer häufiger bei Eltern zu beobachten ist. Dabei sehen Erziehungsberechtigte ihre Kinder nicht als Heranwachsende, sondern als „kleine Erwachsene“. Das äußert sich laut der indischen Professorin Pallavi R Mangrule dadurch, dass sie gute akademische Leistungen von ihren Kindern erwarten und viele außerschulische Dinge wie Sport-Training für ihre Sprösslinge verplanen. Das Ergebnis: Die Kinder haben keine Freizeit, in der sie sich selbst entfalten und herausfinden können, was sie selbst gern mögen. Einfach gesagt: Sie dürfen nicht Kind sein.

Ein Junge und ein Mädchen sitzen auf dem Boden. Das Mädchen weint und der Junge legt beruhigend seinen Arm um das Mädchen.
Hattest du eine gehetzte Kindheit? Foto: kieferpix – stock.adobe.com

Natürlich passieren diese Dinge unterbewusst und sind von den Eltern nur gut gemeint. Doch sie übersehen häufig, dass den Kindern einfach die Möglichkeit fehlt, Fehler zu machen und sie mit viel zu viel Verantwortung für ihr Alter beladen werden, so auch der amerikanische Psychologe Dr. Mark Travers. Mit einem solchen Verhalten könne man Heranwachsende jedoch nachträglich schädigen. Denn die erlebten und erlernten Strukturen in der Kindheit, können sie im späteren Erwachsenenleben nur schwer ablegen.

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Hattest du auch eine gehetzte Kindheit?

„Wenn solche Kinder in das Erwachsensein übergehen, können der Druck und die Erwartungen, denen sie ausgesetzt waren, sich auf verschiedene Weisen zeigen“, zeigt Dr. Travers auf. Folgende Anzeichen kann es dafür geben:

  • Schwierigkeiten, sich zu entspannen
  • übertriebener Perfektionismus
  • wenig Kreativität

Überlege einmal, ob deine Kindheit eher von freiem Spiel oder von Verantwortung und Terminen geprägt war. Doch keine Sorge, laut Dr. Travers kannst du auch jetzt noch etwas tun, um dein „inneres gehetztes Kind“ zu heilen. „Als Erwachsene haben wir aber die Möglichkeit, einen Gang herunterzuschalten und uns wieder mit dem Teil von uns zu verbinden, der es immer verdient hat, einfach nur Kind zu sein.“

Das kannst du entweder mithilfe einer Therapeutin tun oder du versuchst zunächst, dir bewusst Zeit für Kreatives zu nehmen. Blockiere dir doch mal einen Tag und folge an diesem nur deinen spontanen Bedürfnissen. Du möchtest ausschlafen oder den halben Tag eine Serie gucken? Dann tue das und genieße die Zeit ohne Verantwortung.

Eine Frau liegt erschöpft auf einer Couch.
Du kannst das Hurried Child Syndrome als Erwachsene lindern. Foto: MIKHAIL – stock.adobe.com

Hättest du gedacht, dass zu viel „Förderung“ in der Kindheit schlecht sein kann? So gut man es als Elternteil auch meint: Es ist wichtig, dass das Kind auch einfach mal in den Tag hineinleben und spielen kann.

Quellen: brigitte, paediatricnursing
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