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Abgase stinken im Winter stärker: So kannst du dich schützen

Es ist kalt und Abgase sorgen für dicke Luft auf deutschen Straßen! Wir verraten dir, woran es liegt und was du dagegen tun kannst.

Auto stößt Abgase aus
© Tricky Shark – stock.adobe.com

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Die Temperaturen sind im Keller und du stehst mit dem Fahrrad an der Ampel. Ein Auto hält neben dir und du möchtest das Atmen augenblicklich einstellen, denn dicke Abgaswolken umwehen dich. Hast du dich jemals gefragt, warum Abgase im Winter stärker stinken? In diesem Artikel erklären wir die Gründe für dieses Phänomen und geben dir nützliche Tipps, wie du auch im Winter draußen durchatmen kannst.

Auto stößt Abgase aus
Abgase sorgen im Winter besonders in Städten für dicke Luft. Foto: Tricky Shark – stock.adobe.com

Warum riechen Autoabgase im Winter intensiver?

  1. Kaltstarts und Kondensation
    Im Winter benötigen Autos mehr Zeit, um ihre Betriebstemperatur zu erreichen. Besonders bei Benzin- und Dieselfahrzeugen sorgt der sogenannte „Kaltstart“ dafür, dass der Motor anfangs nicht optimal arbeitet. Der Kraftstoff wird nicht vollständig verbrannt, was die Emission von Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoffen und anderen unangenehm riechenden Substanzen erhöht.
  2. Kalte Luft steigt nicht auf
    Zusätzlich sorgt die kalte Luft dafür, dass sich die Abgase weniger gut verteilen. Statt in die Atmosphäre aufzusteigen, bleiben sie näher am Boden und konzentrieren sich um das Fahrzeug herum.
  3. Abgasreinigung zurückgefahren
    Die Abgasreinigung vieler Dieselautos funktioniert im Winter schlechter, da sie herstellerseitig zurückgefahren wurde, um die Technik zu schonen und eine „Versottung“ zu vermeiden. So werden die Abgase fast ungefiltert aus den Brennkammern auf die Straße geblasen.
  4. Chemische Reaktionen bei niedrigen Temperaturen
    Bei niedrigen Temperaturen verlangsamen sich bestimmte chemische Prozesse im Katalysator. Dadurch werden Schadstoffe nicht so effizient abgebaut wie bei wärmeren Bedingungen. Das Ergebnis: ein intensiverer Geruch nach unverbrannten oder nur teilweise verbrannten Abgasen.
  5. Heizung und Standheizung
    Viele Autofahrer nutzen im Winter die Standheizung oder lassen den Motor im Stand warmlaufen. Beide Maßnahmen können dazu beitragen, dass sich mehr Abgase ansammeln, insbesondere in geschlossenen oder wenig belüfteten Bereichen wie Garagen oder Innenhöfen.
  6. Luftdruck und Inversionswetterlagen
    Abgesehen davon, dass kalte Luft sich generell eher in Bodennähe sammelt, kommt es im Winter häufiger zu Wetterlagen, bei denen kalte Luft unter wärmerer Luft eingeschlossen wird. Dieses Phänomen, bekannt als Inversion, verhindert, dass sich die Abgase nach oben hin ausbreiten. Die Folge: Der Geruch bleibt in Bodennähe und wird stärker wahrgenommen.

Wie kann man den unangenehmen Geruch reduzieren?

Glücklicherweise gibt es mehrere Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um die Geruchsbelastung durch Autoabgase im Winter zu minimieren:

Abgase vermeiden als Autofahrer

  1. Regelmäßige Wartung des Fahrzeugs
    Ein gut gewarteter Motor verbrennt Kraftstoff effizienter und produziert weniger Abgase. Lasse den Katalysator, die Einspritzanlage und den Luftfilter regelmäßig überprüfen.
  2. Fahrverhalten anpassen
    Vermeide es, den Motor im Stand warmlaufen zu lassen. Starte dein Fahrzeug und fahre zügig los, um den Motor schneller auf Betriebstemperatur zu bringen.
  3. Auf moderne Technologien setzen
    Fahrzeuge mit moderner Abgasreinigung, wie Hybrid- oder Elektroautos, emittieren deutlich weniger Schadstoffe. Wenn möglich, erwäge den Umstieg auf ein emissionsarmes Fahrzeug.
  4. Lüften und Abstand halten
    Parke in gut belüfteten Bereichen und vermeide es, dich direkt hinter einem laufenden Auto aufzuhalten, insbesondere bei Kaltstarts.
Auto bläst Abgase direkt auf den Fußweg
Besonders Fußgänger und Radfahrer sind den Abgasen ausgesetzt. Foto: FotoDax – stock.adobe.com

Abgase ausweichen als Radfahrer und Fußgänger

  1. Nebenstraßen nutzen
    Wenn möglich, dann nutze Nebenstraßen oder wenig befahrene Bereiche, um an dein Ziel zu gelangen. Besonders begrünte Bereiche, wie Parks, Alleen oder Grünanlagen, sorgen für eine gute Luftqualität und tun deiner Lunge gut. Dieser kleine Umweg von wenigen Minuten hat eine enorme Auswirkung auf deine Gesundheit. Hans-Georg Predel von der Deutschen Sporthochschule Köln ist sich sicher: Hier zählt jeder Meter weiter weg von der Straße.
  2. An der Ampel
    Fahre, wenn du an der roten Ampel halten musst, ganz nach vorn, um den Autoabgasen etwas auszuweichen. Die StVO sagt dazu sinngemäß, dass du als Radfahrer bei genug Platz rechts an den Autos vorbei bis nach vorn zur Ampel fahren darfst. Aber: Achte dabei auf die Rechtsabbieger!
  3. Maske auf
    Ja, an die Zeiten mit Maske denken wir nicht gern zurück, aber chirurgische Masken, können durchaus Feinstaubpartikel aus der Luft zurückhalten und die Qualität der eingeatmeten Luft verbessern. Natürlich wird die Atmung dabei etwas erschwert, aber falls du eher gemütlich Rad fährst, sollte der Nutzen überwiegen.

Der unangenehme Geruch von Autoabgasen im Winter ist auf eine Vielzahl von Gründen zurückzuführen und auf einige hat man keinen Einfluss. Dennoch kannst du mit einfachen Maßnahmen wie einer regelmäßigen Wartung und einem angepassten Fahrverhalten nicht nur den Geruch reduzieren, sondern auch die Umwelt schonen. Bist du Fußgänger oder Radfahrer, lohnt schon ein kleiner Umweg, um deine Gesundheit und die Qualität deiner Atemluft effektiv zu verbessern. Denke daran: Jeder kleine Schritt macht einen Unterschied, ob als Auto- oder Radfahrer – für dich und die kommenden Generationen.

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Quelle: Deutschlandfunknova, Süddeutsche
Vorschaubild: ©Tricky Shark – stock.adobe.com