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Zoff unter Geschwistern: Ab wann müssen Eltern eingreifen?

Streit unter Geschwistern gehört zum Familienalltag dazu. Doch es gibt Situationen, in denen ihr Eltern eingreifen solltet. Erfahrt hier, welche das sind.

Eltern sitzen genervt auf der Couch, während sich die Kinder im Hintergrund streiten
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Junge will Schwester frisieren. Das Ergebnis lässt sie begeistert in die Hände klatschen

Eine Kamera nimmt auf, wie dieser Junge seiner kleinen Schwester die Haare stylt!

Geschwister zu haben, ist Fluch und Segen zugleich: Wenn du selbst das ältere Geschwisterkind bist, weißt du bestimmt, wie nervig kleine Brüder und Schwestern in der Kindheit sein können. Ständig hängen sie einem am Rockzipfel, wollen mit den gleichen Sachen spielen und plärren bei jeder Kleinigkeit nach Mama. Und auch die Nesthäkchen können ein Lied davon singen, wie gemein große Brüder und wie zickig große Schwestern sein können. Streit unter Geschwistern ist völlig normal – doch ab wann sollten Eltern einschreiten?

Der optimistische Wunsch vieler Eltern ist, dass die eigenen Kinder miteinander spielen, sich gegenseitig trösten und füreinander da sind. Nun gut, Wunsch und Realität gehen hier meist weit auseinander. Unabhängig vom Altersunterschied gibt es zwischen Geschwistern regelmäßig Zoff. Oftmals sind es nur Kleinigkeiten, die einen großen Streit entfachen können. Eltern sind eigentlich gut beraten, wenn sie die Kinder ihren Zwist selbst austragen lassen. Doch gelegentlich müssen Mama und Papa dann doch dazwischen gehen.

Streit unter Geschwistern: Jetzt seid ihr Eltern gefragt

Geschwisterstreit: Drei Kinder streiten sich um ein Kuscheltier
Streit unter Geschwistern ist völlig normal. Doch es gibt Situationen, in denen ihr eingreifen solltet. Foto: stock.adobe.com – cherryandbees

Geschwisterstreit kann ganz unterschiedlich aussehen: vom heimlichen Piesacken und bewerfen mit Kuscheltieren bis hin zu richtigen, körperlichen Auseinandersetzungen. Streit unter Geschwistern gehört zur kindlichen Entwicklung dazu – verletzen sollte sich dabei natürlich niemand.

Gründe für den kindlichen Zoff gibt es viele: Eifersucht, Rivalität, Langeweile oder auch einfach nur die Freude am Zanken. Je öfter sich Geschwister in den Haaren liegen, desto mehr wird das Familienklima negativ belastet. Um den Frieden wiederherzustellen, kann es sein, dass ihr Eltern einschreiten müsst.

Wo euer Einfluss gefragt ist und wann ihr euch besser zurückhaltet, verraten die folgenden Tipps:

Lasst euch auf keine Seite ziehen.

Mutter ermahnt Tochter und Sohn
Bei Streit im Kinderzimmer ist es schwer herauszufinden, wer angefangen hat. Foto: stock.adobe.com – peopleimages.com

Wenn der Geschwisterstreit im Kinderzimmer eskaliert, ist es für euch Eltern schwer, den Anstifter für den Streit auszumachen. Unter Stress neigen Eltern dazu, dem älteren Geschwisterkind die Schuld zu geben, schließlich sei es ja schon groß und müsse es besser wissen, wie man einen Streit vermeidet.

Am besten haltet ihr euch hier erstmal zurück. Denn eine gerechte Entscheidung könnt ihr gar nicht fällen, da ihr im Kinderzimmer nicht anwesend ward. Lasst eure Kinder selbst eine Lösung finden. Kinder lernen so, ihre Meinung zu vertreten, sich durchzusetzen, Kompromisse zu schließen und sich wieder zu vertragen.

Bei bewussten Provokationen solltet ihr einschreiten.

kleine Schwester sitzt auf großen Bruder und ärgert ihn
Wenn die Gefahr besteht, dass sich eure Kinder gegenseitig verletzten, solltet ihr dazwischen gehen. Foto: IMAGO / photothek

Wenn ihr allerdings bemerkt, dass sich eure Kinder gegenseitig provozieren und die Gefahr besteht, dass sie Dinge zerstören oder sich vielleicht sogar gegenseitig verletzen, müsst ihr einschreiten. Nicht immer möchten eure Kinder zusammen spielen und je älter sie werden, desto mehr gewinnt der eigene Freundeskreis an Bedeutung. Kleinen Geschwistern fällt es oftmals schwer, ihren älteren Brüdern und Schwestern einen eigenen Rückzugsort zuzugestehen. Hier seid ihr Eltern nun gefragt, euch dem jüngeren Geschwisterkind anzunehmen.

Betont die Individualität eurer Kinder.

eine Mutter sitzt mit ihren Söhnen auf der Bank, einer wird von ihr umarmt
Um Eifersucht unter Geschwistern zu vermeiden, sollten Eltern kein Kind bevorzugen. Foto: stock.adobe.com – djoronimo

Auch wenn Geschwister in den meisten Fällen die gleichen Gene von Mama und Papa geerbt haben, sind sie doch eigenständige und oftmals grundverschiedene kleine Persönlichkeiten. Wenn ihr jedes Kind für seine individuellen Stärken lobt, kann keine Rivalität zwischen den Geschwistern entstehen. Vielleicht kann der kleine Bruder besonders schnell rennen, während die große Schwester tolle Bilder malt. Es ist eure Aufgabe als Eltern, eure Kinder gleichzubehandeln und keines zu bevorzugen.

Vergleiche mit anderen Kindern sind tabu.

„Aber XY ist genauso alt wie ich und darf schon ein eigenes Handy haben!“ – Vielleicht kennst du solch eine Argumentation ja noch aus deiner Kindheit, wenn du versucht hast, deine Eltern zu etwas zu überreden. Meist folgte von den Eltern ein deutliches Nein auf die Bitte, gefolgt von dem Spruch: „Wenn XY aus dem Fenster springt, springst du dann auch?“

zwei Jungs haben sich als Superhelden verkleidet
Jedes Geschwisterpaar hat seine eigene Dynamik – Vergleiche führen hier nur zu Frust. Foto: stock.adobe.com – Alexandr Vasilyev

Vergleiche führen also selten zum Erfolg. Ihr als Eltern solltet euch das ebenfalls zu Herzen nehmen. Egal, ob es sich um ein gleichaltriges Kind aus dem Bekanntenkreis oder das Geschwisterkind handelt – Vergleiche mit anderen Kindern stressen nicht nur euch Eltern, sondern auch euer Kind. Auch wenn der Jeremy-Pascal von nebenan schon mit 10 Jahren perfekt Klavier spielen kann, die kleine Sophie bereits mit 10 Monaten gelaufen ist und sich die beiden Kinder des befreundeten Pärchens offensichtlich nie streiten: Jedes Kind und jedes Geschwisterpaar ist anders und hat seine eigene Dynamik.

Schaut also nicht nach links oder rechts, sondern freut euch über die individuellen Stärken eures Nachwuchses. Und wenn es das nächste Mal kracht, wisst ihr ja nun, wann ihr einschreiten müsst.

Quelle: hallo-eltern.de
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