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Mikroplastik in Wasserflaschen: Die unsichtbare Gefahr aus der Flasche

Mikroplastik in Wasserflaschen ist ein unsichtbares Problem. Die Gefahren für unsere Gesundheit sind noch nicht abzusehen.

Kleine, bunte Plastikpartikel auf einer Fingerkuppe.
© IMAGO / Steinach

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Wasser ist Leben – das weiß jedes Kind. Um unseren täglichen Wasserbedarf zu decken, greifen wir Menschen zu Wasserflaschen. Doch was, wenn die Wasserflasche mit unsichtbaren Partikeln belastet ist, die unsere Gesundheit gefährden können? Mikroplastik ist eine solche Gefahr, die sich immer häufiger in unserem Alltag zeigt – auch in Wasserflaschen. Was hat es damit auf sich? Und wie können wir uns davor schützen? Wir werfen einen genaueren Blick auf Mikroplastik in Wasserflaschen und zeigen dir, worauf du achten solltest.

1. Was ist Mikroplastik?

Mikroplastik bezeichnet winzige Kunststoffpartikel, die kleiner als fünf Millimeter sind. Sie entstehen entweder durch den Zerfall größerer Plastikstücke (sekundäres Mikroplastik) oder werden direkt in dieser Form hergestellt (primäres Mikroplastik), wie etwa in Kosmetika oder Reinigungsprodukten. Doch nicht nur in der Umwelt stellt Mikroplastik ein Problem dar – auch in alltäglichen Produkten wie Wasserflaschen ist es mittlerweile zu finden.

Kleine, bunte Plastikpartikel auf einer Fingerkuppe.
Mikroplastik: Winzige Kunststoffpartikel, die mit dem bloßen Auge oft nicht zu sehen sind. Foto: IMAGO / Steinach

2. Wie gelangt Mikroplastik in Wasserflaschen?

Vielleicht fragst du dich, wie Mikroplastik überhaupt in unsere Wasserflaschen gelangt? Fakt ist, es gibt mehrere Ursachen:

  • Abnutzung der Flaschen selbst: Wasser wird oft in PET-Flaschen abgefüllt. Während des Transports und der Lagerung können sich kleinste Partikel durch Abrieb lösen. Diese gelangen dann ins Wasser, das wir trinken. Auch beim Öffnen der Flaschen kann es zu Abrieb kommen.
  • Umweltverschmutzung: Mikroplastikpartikel sind bereits in der Umwelt weit verbreitet. Sie befinden sich im Wasser, im Boden und in der Luft. Da viele Abfüllanlagen nicht vor diesen winzigen Partikeln geschützt sind, können sie bei der Produktion von Mineralwasser in die Flaschen gelangen.
  • Produktionsprozesse: Bei der Herstellung von Flaschen und dem Abfüllen des Wassers können durch Reibung oder den Kontakt mit Kunststoffmaschinen ebenfalls Mikroplastikpartikel ins Wasser übergehen.
  • Lagerung und Hitze: Besonders problematisch wird es, wenn Wasserflaschen längere Zeit in warmen Umgebungen gelagert werden oder der prallen Sonne ausgesetzt sind – zum Beispiel im Auto oder auch auf dem Schreibtisch durch die Fensterscheibe. Hitze beschleunigt den Zerfall des Plastiks und sorgt dafür, dass mehr Mikroplastik ins Wasser gelangt.

3. Gesundheitsgefahren: Was bedeutet das für uns?

Bisher gibt es nur wenige Langzeitstudien, die die Auswirkungen von Mikroplastik auf die menschliche Gesundheit umfassend untersuchen. Allerdings befürchten Experten, dass Mikroplastik Entzündungsreaktionen im Körper auslösen könnte. Die Partikel könnten durch den Darm in den Blutkreislauf und sogar in die Organe gelangen. Auch die chemischen Zusatzstoffe, die oft in Kunststoffen enthalten sind, könnten eine Belastung für den Körper darstellen. Einige dieser Stoffe, wie etwa Bisphenol A (BPA), stehen im Verdacht, hormonelle Störungen zu verursachen.

Plastikpartikel auf einem weißen Essteller
Mikroplastik gelangt über unsere Nahrung in den Körper. Foto: yrabota – stock.adobe.com

4. Was sagen Studien?

Zahlreiche Untersuchungen haben Mikroplastik in Flaschenwasser nachgewiesen. Eine Studie der University of Columbia ergab, dass in 90 Prozent der getesteten Wasserflaschen Nanoplastik- (unter 0,001 mm groß) und in 10 Prozent Mikroplastikpartikel (zwischen 0,001 und 5 mm groß) gefunden wurden. Besonders alarmierend: Einige der Proben enthielten bis zu 240.000 Plastikfragmente pro Liter. Auch deutsche Studien bestätigen diese Funde: Eine Untersuchung des Verbrauchermagazins Öko-Test fand Mikroplastik in vielen bekannten Wasserflaschenmarken.

5. Wie kannst du Mikroplastik vermeiden?

Glasflaschen in einer blauen Flaschenkiste
Wasser aus Glasflaschen verringert die Aufnahme und Freisetzung von Mikroplastik. Foto: Rattanachat – stock.adobe.com

Die gute Nachricht ist: Es gibt einige einfache Maßnahmen, um den Konsum von Mikroplastik zu reduzieren. Die schlechte: Ganz vermeiden lässt sich die Aufnahme nicht. Dennoch kannst du einige Tipps befolgen, um sie möglichst gering zu halten:

  1. Wechsle auf Glasflaschen: Glas ist eine der besten Alternativen zu Plastikflaschen. Es besteht keine Gefahr, dass sich Mikroplastik ablöst, und Glas ist zudem recyclebar und umweltfreundlich.
  2. Trinke Leitungswasser: In vielen Ländern, insbesondere in Deutschland, hat Leitungswasser eine sehr gute Qualität und wird regelmäßig kontrolliert. Es enthält in der Regel weniger Mikroplastik als abgefülltes Wasser.
  3. Vermeide vor allem Mehrwegplastikflaschen: Je länger eine Plastikflasche im Gebrauch ist, desto mehr Mikroplastikpartikel können sich lösen. Verwende stattdessen Mehrwegflaschen aus Edelstahl oder Glas.
  4. Lagere Wasserflaschen richtig: Vermeide es, Wasserflaschen hohen Temperaturen auszusetzen. Lagere sie an einem kühlen, dunklen Ort und vermeide längere Sonneneinstrahlung.
  5. Verpackungsmüll reduzieren: Je weniger Plastik wir insgesamt verwenden, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Mikroplastik in die Umwelt gelangt. Dies beginnt bei der Wahl von wiederverwendbaren Trinkflaschen und Einkaufstaschen bis hin zur Vermeidung von Plastikverpackungen.
Gesammelte Plastikflaschen
Der Verzicht auf Plastikflaschen ist auch gut für die Umwelt. Foto: Nitiphonphat – stock.adobe.com

Mikroplastik in Wasserflaschen ist ein unsichtbares, aber weit verbreitetes Problem. Auch wenn wir die genauen Auswirkungen auf unsere Gesundheit noch nicht vollständig verstanden haben, ist es ratsam, den Kontakt mit Mikroplastik so gering wie möglich zu halten. Der Wechsel zu Glasflaschen, die Nutzung von Leitungswasser und die richtige Lagerung von Wasserflaschen können dabei helfen, das Risiko zu verringern.

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Quellen: Öko-Test, Umweltbundesamt, Quarks
Bildquellen:
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