Immer mehr Frauen posten Videos mit Vorher-nachher-Fotos ihrer festen Freunde. Wenn du TikTok nutzt, bist du vielleicht schon einmal über diese Videos gestolpert. Beim sogenannten „Girlfriend-Effect“-Trend – auf Deutsch „Freundinnen-Effekt“ – zeigen Frauen, dass ihre Partner durch die Beziehung hübscher geworden sind. Was genau der Effekt bedeuten soll und wieso man diesen Trend durchaus kritisch sehen kann, erfährst du jetzt.
Der „Girlfriend-Effect“
Auf TikTok gibt es bereits etwa 160 Millionen Videos mit dem Hashtag #girlfriendeffect – Tendenz steigend. Dabei handelt es sich um Clips von Frauen, die Bilder ihrer festen Freunde vor und während der aktuellen Beziehung zeigen. Eines fällt besonders auf: Die Männer haben sich äußerlich stark verändert. So sind die meisten muskulöser, tragen angesagte Kleidung und entsprechen so dem aktuellen „Schönheitsideal“.
Darum wird der „Freundinnen-Effekt“ kritisiert
Obwohl viele TikToker sich dem Trend anschließen, gibt es auch scharfe Kritik unter den Followern. Diese bezeichnen die Videos als „toxischen Trend“, der den Männern die Individualität nimmt und sie auf ihr Aussehen reduziert. Den Kritikern nach würden die Partner auf den Nachher-Bildern alle gleich aussehen – in einer Beziehung ginge es aber ja nicht nur um Äußerlichkeiten. Mit dem Trend würde – laut Kritikern – ein völlig falsches Bild vermittelt. Nämlich, dass man sich in einer Beziehung (äußerlich) verändern müsse.
Ein psychologischer Erklärungsansatz des „Girlfriend-Effects“
Eine Studie des „Journal of Personality and Social Psychology“ bestätigt: Einige Menschen neigen dazu, in einer Beziehung wesentlich motivierter zu sein als in ihrem Singleleben. Das zeige sich vor allem beim Sport oder bei der Arbeit. Psychologen erklären sich das Phänomen mit der unbewussten Angst, den Partner zu verlieren oder zu enttäuschen. Vielleicht hast du auch schon einmal etwas härter trainiert, weil du wusstest, dass dein Partner im Fitnessstudio zuschaut?
Außerdem sei es laut Psychologen normal, dass man sein Verhalten dem des Partners anpasst, wenn man viel Zeit miteinander verbringt. Es handelt sich jedoch nicht um ein männliches Phänomen: Frauen gehe es ganz genauso, wenn sie mit einem Mann zusammen sind. Zu gleichgeschlechtlichen Beziehung gibt es bisher noch keine Forschungen in diesem Bereich.
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Was die „betroffenen“ Partner selbst dazu sagen, ist unklar. Man kann aber abschließend zusammenfassen, dass es ganz normal ist, dass sich Menschen verändern. Ob das nun direkt oder indirekt mit dem eigenen Partner zusammenhängt, ist nicht klar. Psychologisch lässt sich der „Girlfriend-Effect“ jedenfalls zu Teilen erklären. Das Wichtigste ist aber, dass sich die gezeigten Männer wohlfühlen – egal, aus welchem Grund sie sich verändert haben.
Hast du schon einmal von dem Freundinnen-Effekt gehört?
Quellen: desired, enotalone
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