Veröffentlicht inGesundheit & Beauty, Gesundheit & Fitness, Küche, Ratgeber

Das sind die 5 gefährlichsten Giftpilze in deutschen Wäldern

Durch den vielen Regen und die Hitze schießen im Moment die Pilze nur so aus dem Boden. Wie du giftige Pilze erkennst, liest du hier.

© Frank/Adobe-Stock.com

Tipps und Wissenswertes für eine gesunde und ausgewogene Ernährung. (Zum Artikel nach unten scrollen.)

Pilzesammeln kann richtig Spaß machen: Bei Sonnenschein mit den Gummistiefeln durch den Wald stapfen und die schönsten Exemplare für ein Abendessen mit nach Hause nehmen. Doch nur ein einziger Griff zum falschen Pilz kann schwerwiegende Auswirkungen haben. Hier sind die 5 giftigsten Pilze, die du lieber im Wald lassen solltest.


Wenn du Pilze sammeln möchtest, ist es wichtig, nicht einfach loszugehen und alles zu pflücken, was du siehst. Du brauchst Wissen und die richtige Ausrüstung. Fachbücher und Kurse können am besten helfen. Auf Apps und Google sollte man sich im Zweifel nicht verlassen, denn das kann gefährlich werden.

Wo darf ich in Deutschland Pilze sammeln?

In Deutschland ist das Sammeln von Pilzen nur in einem bestimmten Maß erlaubt: Du darfst so viele Pilze sammeln, wie du selbst essen kannst. Wenn du dir unsicher bist: Wer für den eigenen Verzehr nicht mehr als ein bis zwei Kilogramm Pilze sammelt, ist auf der sicheren Seite. Es ist aber verboten, selbst gesammelte Pilze zu verkaufen. Verstöße gegen diese Regel können mit Bußgeldern von bis zu 5.000 Euro geahndet werden.

giftiger pilz am baum
©Frank/Adobe-Stock.com Foto: Frank/Adobe-Stock.com

Das brauchst du für das Pilzesammeln

Die richtige Ausrüstung ist bei der Pilzsuche entscheidend. Neben dem Werkzeug solltest du auch auf angemessene Kleidung achten. Im Wald lauern viele Zecken: hohe Gummistiefel und lange Kleidung sind hier am besten. Hier ist eine Liste, was du sonst noch gut gebrauchen kannst:

  • Sammelbehältnis (am besten ein offener Korb)
  • Pilzführer 
  • scharfes Messer
  • Pilzbürste
  • Lupe 
Waldpilze
©Aintschie/Adobe-Stock.com Foto: Aintschie/Adobe-Stock.com

Generell gilt große Vorsicht beim Sammeln. Bist du kein Profi, solltest du deine gesammelten Pilze lieber doppelt und dreifach überprüfen. Hier sind die 5 giftigsten Pilze, die besser nicht in deinem Korb landen sollten:

1. Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides)

Der grüne Knollenblätterpilz ist ein hochgiftiger Pilz im deutschsprachigen Raum. Sein grünlich gefärbter Hut hat eine olivfarbene Mitte und weiße Lamellen. Der Stiel weist eine Zickzack-Musterung auf und die jungen Pilze riechen süßlich, während ältere einen unangenehmen Geruch haben. Er enthält gefährliche Gifte wie Amatoxine und Phallotoxine, die selbst in kleinen Mengen zu ernsten Symptomen wie Bauchkrämpfen, Erbrechen, Muskel- und Herzproblemen, Durchfall und Leberschäden führen können. Bei einem Verdacht auf Vergiftung solltest du sofort ins Krankenhaus fahren, denn das Gift wirkt recht schnell.

Vorkommen: Juli bis November vor allem unter Eichen in lichten Laubwäldern.

Grüner Knollenblätterpilz
©Jolanda/Adobe-Stock.com Foto: Jolanda/Adobe-Stock.com

2. Gifthäubling (Galerina marginata)

Diese kleinen Pilze sind etwa acht Zentimeter groß und wachsen oft in Gruppen, können aber auch einzeln auftreten. Ihre Hutfarbe ist honigbraun und am Rand etwas heller. Die Lamellen auf der Unterseite des Hutes sind ebenfalls hellbraun und weit voneinander entfernt. Der Stiel ist im Vergleich zum Schirm zierlich und hat eine haselnussartige Grundfarbe. An der Stielbasis ist er oft weiß-silbrig verfilzt. Der Geruch ist zum Glück unangenehm muffig, weswegen man ihn auch gar nicht erst mitnehmen mag. Das ist auch besser so, denn er enthält ebenso giftige Phallo- und Amatoxine wie der Knollenblätterpilz und ist daher einer der gefährlichsten Pilze.

Vorkommen: August bis Oktober in Verbindung mit Totholz.

Gifthäubling
©AlexanderLimbach/Adobe-Stock.com Foto: AlexanderLimbach/Adobe-Stock.com

3. Kegelhütiger Knollenblätterpilz (Amanita Virosa)

Der Hut des kegelhütigen Knollenblätterpilzes kann bis zu 15 Zentimeter Durchmesser erreichen und ändert mit dem Alter seine weiße Farbe zu Altweiß. Junge Pilze haben einen halbrunden Hut, der später tellerförmig wird. Unter dem Hut befinden sich weiße, feinflockige Lamellen. Der Stiel ist bis zu 15 Zentimeter lang und weiß bis schmutzig-weiß und faserig. Die namensgebende Knolle befindet sich am Stielbasis, aus der der Pilz wächst.

Der Geruch ist anfangs süßlich wie Rettich, wird aber mit dem Alter unangenehm. Dieser Pilz enthält ebenfalls giftige Amatoxine und Phallotoxine. Bereits kleine Mengen können zu Leberschäden führen, deswegen wird vom Verzehr unbedingt abgeraten.

Vorkommen: Frühsommer bis in den Spätherbst in Nadel- oder Mischwäldern.

Kegelhütiger Knollenblätterpilz
©dabjola/Adobe-Stock.com Foto: dabjola/Adobe-Stock.com

4. Orangefuchsiger Raukopf (Cortinarius Orellanus)

Achtung: giftige Pilze! Diesen hier solltest du nicht mit Pfifferlingen verwechseln. Er besitzt einen tiefbraunen Hut mit feiner Schuppung, der sich im Laufe der Zeit aufrichtet. Er kann einen Durchmesser von bis zu 8 Zentimetern erreichen. Auffällig sind die zimtbraunen Lamellen und Zwischenlamellen. Der Stiel ist zylindrisch, von rostbraun an der Basis bis heller Richtung Spitze. Anders als der Pfifferling riecht er mild und ist allgemein dunkler. Sei bloß vorsichtig, denn im Pilz sind toxische Orellanine und Nephrotoxine vorhanden, die Leber und Nieren schädigen. Da die Wirkung erst nach 2 bis 17 Tagen eintritt, werden die Beschwerden oft nicht mit dem Pilz in Verbindung gebracht.

Vorkommen: Sommer bis Spätherbst in Laubwäldern an Buchen und Eichen.

Orangefuchsiger Raukopf
 Â©Gerhard/Adobe-Stock.com Foto: Gerhard/Adobe-Stock.com

5. Spitzgebuckelter Raukopf (Cortinarius Rubellus)


Der Hut des spitzgebuckelten Raukopfes hat ein Durchmesser von bis zu 7 Zentimetern. Die Farbe ist orangerot und im Alter stellt er sich auf, wodurch die Ränder oft einreißen. Unter dem Hut sind zimtbraune Lamellen und Zwischenlamellen zu finden. Der Stiel ist rostbraun, an der Basis verdickt und verjüngt sich zur Spitze hin. Ähnlich dem orangefuchsigen Raukopf hat er keine Manschette oder Ringzone und fühlt sich leicht samtig an. Der Geruch erinnert an Rettich und der Geschmack ist eher mild. Aber so schön er aussieht: Auch er ist einer der giftigsten Pilze bei uns. Er enthält die giftige Orellanine und Nephrotoxine.

Vorkommen: August bis Oktober auf feuchten und sumpfigen Böden.

Spitzgebuckelter Raukopf
©BarboraBatokova/Adobe-Stock.com Foto: BarboraBatokova/Adobe-Stock.com

Diese 5 Exemplare möchte man wirklich nicht in seiner Pilzpfanne haben. Sei bei deinem nächsten Besuch im Wald lieber vorsichtig. Wenn du dir nicht sicher bist, lass giftige Pilze lieber an Ort und Stelle und sammle nur das, was du wirklich kennst, dann sollte auch nichts passieren. Gehst du gerne Pilzesammeln?

Quelle: geo, pilzfinder, nabu
Vorschaubild: ©Frank/Adobe-Stock.com