Psychische Gewalt ist in der Regel ein Tabuthema – sowohl in der Gesellschaft als auch innerhalb der Familie. Ein fataler Fehler! Schließlich sind die Schäden, die die Betroffenen davontragen, lebenslang und in keiner Weise zu unterschätzen. Das Schlimme: Die Anfänge verbalen Missbrauchs passieren meist ganz unbewusst. Nicht immer nehmen die Leute wahr, dass sie gerade verletzend sind.
Es fängt mit Beleidigungen an. Mobbing und das Bloßstellen anderer können als die nächste Stufe betrachtet werden. Bewusster emotionaler Missbrauch, der im schlimmsten Fall über Jahre hinweg andauert, ist das schrecklichste Szenario für die Betroffenen. Leider gibt es im Allgemeinen noch immer nicht genug Bewusstsein für die fatalen Folgen von psychischem Missbrauch und die Tatsache, dass dieser genauso schädlich ist wie körperlicher.
Darum hier 8 fatale Schäden, die durch Beleidigungen entstehen:
1. Geschädigtes Selbstwertgefühl
Wer in einer von verbalem Missbrauch gezeichneten Beziehung war oder als Kind eine solche Art von Missbrauch erlebt hat, trägt in der Regel lebenslange Schäden davon. Solche Erfahrungen bergen die Gefahr, das Selbstwertgefühl der betroffenen Person schwer zu beschädigen. Das Opfer verliert jegliches Gefühl der Selbstachtung und neigt dazu, sich selbst als weniger wertvoll zu betrachten.
2. Essstörungen
Eine weitere mögliche Folge von psychischem Missbrauch kann impulsives Verhalten sein, etwa in Form von Essstörungen wie Magersucht, Bulimie oder Binge Eating Disorder. Dieser Missbrauch kann zu einem negativen Glauben an die eigenen Fähigkeiten führen und das Gefühl vermitteln, unfähig und ungeliebt zu sein. Menschen, die an einer von verbalem Missbrauch verursachten Essstörung leiden, versuchen oftmals, all diese negativen Gedanken und Gefühle mit ihrem in ihren Augen schönen Körper (erarbeitet durch ihre disziplinierte und kontrollierte Leistung) zu kompensieren, und erleben damit Erfolgs- und Glücksgefühle.
3. Abgrenzung von der Familie
Studien zeigen, dass Menschen zwar mit dem physischen Schmerz anderer mitfühlen, aber fast immer deren emotionales Leid unterschätzen. Der Gedanke liegt nahe, dass dies daran liegen mag, dass man den psychischen Schmerz der Betroffenen nicht buchstäblich sehen kann. Leider ist dies oftmals auch in der eigenen Familie so, also dem Ort, der dem Betroffenen eigentlich die meiste Sicherheit bieten sollte. Dies wiederum führt in vielen Fällen zu noch mehr Verschlossenheit der Betroffenen und einer möglichen Abgrenzung von der Familie.
4. Alkohol- und Drogenmissbrauch
Verbaler Missbrauch raubt einer Person oftmals das Vertrauen und das Gefühl, geliebt und respektiert zu werden. Viele Betroffene suchen die Fehler bei sich und leiden im Stillen. In der Verzweiflung, etwas Trost zu finden, können Opfer in den Alkohol- oder Drogenmissbrauch geraten. Diese Suche nach momentaner Erleichterung kann zudem schnell abhängig machen.
5. Lebenslange psychische Probleme
Während physischer Schmerz nach einer Weile vergeht, ist der psychische Schmerz, der durch emotionalen Missbrauch verursacht wurde, schwer zu vergessen. Die Forschung zeigt, dass emotionaler Schmerz durch verbalen Missbrauch eine Person ihr ganzes Leben lang verfolgen kann. Noch schlimmer ist, dass die bloße Erinnerung an das Ereignis dazu führen kann, dass die Betroffenen die schmerzhafte Erfahrung erneut durchleben.
6. Starke Kopfschmerzen und Migräne
Die Häufigkeit von Migräne bei Menschen, die als Kind verbalen und emotionalen Missbrauch erlebt haben, ist viermal höher als bei denen, die dieses Trauma nicht erlebt haben. Der Zusammenhang zwischen Migräne und Missbrauch zeigt sich zudem bei emotionalem Missbrauch stärker als bei körperlichem.
7. Hang zu Menschen, die missbrauchen
Menschen, die als Kinder missbraucht wurden, werden mit größerer Wahrscheinlichkeit auch als Erwachsene missbraucht. Studien zeigen, dass eine Person, die als Kind missbraucht wurde, eine um 36 % höhere Wahrscheinlichkeit hat, im Erwachsenenalter von ihrem Partner missbraucht zu werden.
8. Man wird selbst zum Täter
Die wohl schlimmste mögliche Folge von emotionalem Missbrauch: Man wird selbst zum Täter. Andere zu missbrauchen, ist für manche traurigerweise der Weg, mit dem erlebten Missbrauch fertigzuwerden. Zudem ist es wahrscheinlicher, dass Kinder, die Opfer von Missbrauch geworden sind, in ein Leben der Kriminalität hineinwachsen.
Es fängt oft so harmlos an: in der Schule, am Arbeitsplatz oder in den eigenen vier Wänden – die Ausmaße von psychischem Stress sind aber auch dann verheerend. Jeder Mensch reagiert anders auf Beleidigungen und Mobbing, doch für keines der Opfer sind diese Erfahrungen mit Freude verbunden. Man weiß nie, womit der andere zu kämpfen hat und was bei den Betroffenen durch emotionalen Missbrauch ausgelöst werden kann. Darum: Nicht wegschauen, sondern eingreifen und auch über den kleinsten Witz bzw. die kleinste Beleidigung vorher genau nachdenken!
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Quelle: brightside
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