Der Mensch verbringt im Durchschnitt etwa anderthalb Jahre seines Lebens mit Putzen. Da sollte man meinen, er sei auf diesem Gebiet ein richtiger Experte. Dass dem nicht so ist, zeigen jedoch zahlreiche Putzmythen, die seit Generationen verbreitet und für wahr gehalten werden. Im Folgenden werden 10 dieser Putzlügen endlich aufgeklärt, damit du dich fortan tatsächlich Experte nennen kannst.
1. Je mehr Putzmittel verwendet wird, desto besser ist die Wirkung.
Je mehr Putzmittel verwendet wird, desto besser ist die Wirkung? Falsch gedacht! Denn beim Putzen gilt: Weniger ist mehr. Zu viel Schaum hindert nämlich die Textilfasern des Putzlappens daran, sich richtig zu bewegen und den Schmutz aufzunehmen. Daher sollte stets die empfohlene Dosis verwendet werden.
2. Gummihandschuhe schützen vor Keimen.
Gummihandschuhe schützen vor Keimen? Nicht ganz! Denn obwohl sie zwar von außen keine Keime und Bakterien durchlassen, bilden sich aufgrund von Schweiß, der während des Putzens entsteht, innerhalb des Handschuhs Bakterien und Keime. Daher sollten Gummihandschuhe nach jeder Benutzung umgedreht vollständig getrocknet werden. Sie können außerdem bei 40 °C in der Waschmaschine gewaschen werden.
3. Der Schwamm ist das schmutzigste Reinigungsutensil im Haushalt.
Der Schwamm ist das schmutzigste Reinigungsutensil im Haushalt? Falsch! Zwar ist er eine echte Bakterienschleuder, aber ganz so schmutzig wie ein Bodenwischer ist er nicht. Damit werden nämlich Milliarden Bakterien von einem Raum in den nächsten gewischt. Nach jedem Wischen sollte der Lappen daher vom Wischer abgenommen und bei 60 °C in der Waschmaschine gereinigt werden.
Hier erfährst du, welche die 5 bakterienreichsten Stellen in deiner Küche sind.
4. Staubwischen funktioniert mit einem feuchten Tuch besser.
Staubwischen funktioniert mit einem feuchten Tuch besser? Im Gegenteil! Mit einem feuchten Tuch wird der Staub nur hin und her geschoben. Besser ist es, den Staub mit einem antistatischen Mikrofasertuch, das den Staub magisch anzieht und festhält, wegzuwischen und anschließend mit einem feuchten Tuch noch einmal nachzupolieren.
Diese 20 Tricks helfen dir gegen Staub.
5. Der Staubsaugerbeutel muss erst ausgetauscht werden, wenn er voll ist.
Der Staubsaugerbeutel muss erst ausgetauscht werden, wenn er voll ist? Falsch gedacht! Denn bereits bei einer geringen Staubansammlung im Beutel lässt die Saugkraft signifikant nach. Daher sollte der Staubsaugerbeutel regelmäßig, spätestens aber nach 6 Wochen, gewechselt werden, auch wenn er noch nicht voll ist. Nur so gewährleistest du ein einwandfreies Ergebnis.
Aber Vorsicht: Diese 9 Dinge sollte dein Staubsauger nicht aufsaugen.
6. Essig kann einfach alles.
Essig ist der Alleskönner schlechthin? Nicht ganz! Tatsächlich kann Essig in vielen Bereichen im Haushalt eingesetzt werden, allerdings gibt es auch einige Bereiche, für die Essig ganz und gar nicht geeignet ist. So zum Beispiel zum Reinigen von Naturstein. Dieser besteht nämlich aus Kalk, welcher vom Essig aufgelöst wird. Auch Gummidichtungen sollten damit nicht behandelt werden, da ansonsten die Weichmacher entzogen und die Dichtungen porös werden.
Wofür du Essig allerdings bedenkenlos verwenden kannst, erfährst du hier.
7. Fenster sollte man vor allem bei Sonnenschein putzen.
Fenster sollte man vor allem bei Sonnenschein putzen? Besser nicht! Denn obwohl man den Schmutz bei Sonnenschein deutlich besser sieht, ist es keine gute Idee, die Fenster bei hohen Temperaturen zu putzen. Durch die Wärme verdunstet nämlich das Putzwasser direkt auf der Glasscheibe und hinterlässt hässliche Schlieren.
8. Gardinen und Jalousien sind die größten Staubfänger.
Gardinen und Jalousien sind die größten Staubfänger? Falsch! Die größten Staubfänger sind und bleiben elektronische Geräte wie Fernseher, Computer & Co. Denn diese sind dauerhaft elektrisch geladen und ziehen den Staub im wahrsten Sinne des Wortes an.
Antistatik-Tücher bilden eine Art Schutzfilm auf den Geräten und helfen so, sie dauerhaft von Staub zu befreien.
9. Waschmaschinen reinigen sich bei jedem Waschgang selbst.
Waschmaschinen reinigen sich bei jedem Waschgang selbst? Absolut nicht! Denn es bleibt stets Restwasser in der Maschine zurück, das nur schwer verdunstet. So herrschen perfekte Bedingungen für Bakterien und Pilze. Daher sollte die Maschine regelmäßig einen Waschgang bei 60 °C ohne Wäsche durchlaufen, um keim- sowie kalkfrei zu bleiben.
Hier findest du 9 Mythen über deine Waschmaschine, die einer Aufklärung bedürfen.
10. Bakterien sterben in der Gefriertruhe.
Bakterien sterben in der Gefriertruhe? Auch nicht richtig! Zwar stellen Bakterien bei den darin herrschenden -18 °C alle Lebensprozesse ein und können sich nicht mehr vermehren, allerdings sind sie nicht tot. Sobald also etwa ein Kühlakku aus dem Gefrierschrank entnommen wird und Zimmertemperatur erreicht, erwachen die Bakterien aus ihrem Kälteschlaf und können sich fortan auch wieder vermehren. Daher sollte auch die Gefriertruhe regelmäßig gereinigt werden. Wie du dein Gefrierfach richtig reinigst, erfährst du hier.
Es gibt so viele Mythen rund um das Thema Putzen, die man von der Oma oder der Mutter einfach übernimmt, ohne sie zu hinterfragen. Doch jetzt weißt du, welchen du besser keinen Glauben schenken solltest und wie du es fortan richtig machst.
Um Zeit beim Putzen zu sparen, findest du hier zahlreiche Putztricks:
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